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Re: DIY mit einheimischen Hölzern
Verfasst: 26.11.2014, 21:12
von Athelas
Ich setzte mich hier auch mal mit dazu.
Nach Mahakalis Bitte habe ich es endlich einmal geschafft, mein Zwetschgenholz-Rohmaterial zu fotografieren:
Zwetschge (
Prunus domestica)
Rohmaterial:
Endprodukt:
Bezugsquelle:
Abgebrochener Ast aus dem Obstgarten meines Opas; daher leider zum Teil morsch.
Verarbeitung:
Lässt sich sehr gut von Hand bearbeiten, ist aber auch relativ hart und lässt sich gut polieren.
Das Farbspektrum reicht von hellbraun (Splintholz) über dunkelbraun (Kernholz) bis hin zu vereinzelten rötlichen Streifen. Insgesamt sehr schöne und feine Maserung.
Da die Zwetschge eine Unterart der Pflaume ist, ist das Holz dieser sehr ähnlich bis identisch.
Edit 02.12.2014:
Hier noch einige Endprodukte aus dem gleichen Holzstück, bei denen man sehr gut die - zum Teil stark variierende - Maserung und die Farbverläufe erkennen kann.
Eine Brosche:
Und ein Schmuckset (es sieht auf den Bildern nicht nur so aus, die Ohrringe und der Anhänger sind gewellt):

Re: DIY mit einheimischen Hölzern
Verfasst: 27.11.2014, 12:43
von Karalena
Wunderschön!
Re: DIY mit einheimischen Hölzern
Verfasst: 29.12.2014, 01:45
von Mahakali
Pistazie
Das ist zwar kein einheimisches Holz, nicht einmal europäisch, aber es handelt sich nicht um das übliche Tropenholz, deshalb wollte ich es hier vorstellen.
Es wächst vorallem in Iran, der Türkei und des USA.
Die Maserung ist oft sehr spektakulär, gelb-grün bis schwarz-braun mit schwarzen Adern und hellem Splintholz.
Rohmaterial:
Endprodukt:

Das Holz hatte ganz feine Risse, die ich mit Lapispulver aufgefüllt habe. War schlecht zu fotografieren, man sieht es aber auf der linken Seite.
Bezugsquelle:
http://www.feinesholz.de/
Verarbeitung:
Ich bin absolut begeistert, das Holz ist hart und realtiv schwer, lässt sich aber sehr gut verarbeiten (ich habe komplett von Hand gearbeitet).
Außerdem lässt sich das Holz wunderschön auf Hochglanz polieren. Es enthält allerdings oft kleine Risse, die aber problemlos gefüllt werden könne.
Leider ist das Holz nur sehr schwer zu bekommen. Bis jetzt habe ich es nur in diesem einem Shop gesehen und dort ist es momentan ausverkauft.
Re: DIY mit einheimischen Hölzern
Verfasst: 29.12.2014, 11:31
von Athelas
Boah, das sieht ja mal toll aus! Sowohl die Forke als auch das Holz mit der wahnsinns Maserung!
Re: DIY mit einheimischen Hölzern
Verfasst: 20.01.2015, 22:40
von Athelas
Birke
Ich Dussel habe vergessen, vor dem Färben ein Bild vom Endprodukt zu machen. Deswegen habe ich noch ein zweites Bild vom Rohmaterial gemacht, auf dem die Farbe und Struktur des Holzes gut zu erkennen ist.
Rohmaterial:
Endprodukt:
Bezugsquelle:
Der Brennholzstapel meiner Oma. Das Holz sollte wegen seiner großen Verbreitung aber nicht schwer zu bekommen sein.
Verarbeitung:
Das Birkenholz ist sehr weich. Es lässt sich daher sehr leicht auch mit der Hand bearbeiten.
Die Oberfläche wird glatt, der Glanz nach dem Polieren ist eher matt. Das Holz ist sehr hell, die Maserung ist unspektakulär und kaum zu erkennen. Es lässt sich aber sehr gut beizen oder färben und nimmt die Farbe gleichmäßig an. (Der Haarmond wurde 2 Tage in Rotwein gelegt und anschließend mit etwas mattem Klarlack versiegelt.).
Re: DIY mit einheimischen Hölzern
Verfasst: 21.01.2015, 06:28
von Kaia
Wooow, der ist echt schön
Wenn du schreibst, dass das Holz weich ist, ist es dann nicht eher wahrscheinlich dass der Schmuck bricht?
Ich dachte immer Birke wäre ein hartes Holz?
Und du hast diese tolle Forke mit nur Wein bekommen?? Funktioniert das denn mit allen Holzarten?
Ach und noch eine Frage: Wir haben ja so einen ähnlichen ZU, nur ich habe viel kürzere Haare, hält bei dir der Mond gut?
Sorry für die vielen Fragen, aber ich bin gerade schwer begeistert!!
Lg, Lipo
Re: DIY mit einheimischen Hölzern
Verfasst: 21.01.2015, 09:56
von Athelas
Danke,
lipo nolan!
Ich hatte auch erst Befürchtungen, dass es brechen könnte. Bisher hält es ganz gut, mehr wird der Langzeittest zeigen.
Gerade habe ich nochmal genauer nachgelesen:
Das Birkenholz ist mit einer Rohdichte von 650 kg/m3 bei einer Holzfeuchte von 12 bis 15 % ein mittelschweres bis schweres Holz, jedoch eher weich. Es wird daher manchmal zu den Weichlaubhölzern gezählt, wie etwa Pappel oder Linde, doch ist ihr Holz deutlich härter. Das Holz ist zäh und elastisch und weist eine mittlere Bruchfestigkeit auf. Es ist wenig witterungsfest und auch unter Wasser wenig haltbar. Birkenholz ist schwer spaltbar.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Birkenholz#Eigenschaften
Für die Farbe wurde nur Wein verwendet, und das Stück anschließend nur noch ein etwas poliert, um die abstehenden Holzfasern zu glätten. Ohne eine dünne Schicht Klarlack ging es in diesem Fall nicht, da bei einem früheren Testversuch ohne Lack das Holzstück wieder ausgeblichen ist.
Grundsätzlich müsste Färben mit fast allen Holzarten gehen. Ich habe mich wegen der Maserung und der Farbe für das Birkenholz entschieden.
Wie schon geschrieben ist das Holz sehr hell, d.h. man sieht die Farbe deswegen gut. Mit dunkleren Hölzern würde der Farbton im Optimalfall vermutlich entsprechend dunkler ausfallen oder im schlimmsten Fall nicht zur Geltung kommen.
Die verhältnismäßig geringe Maserung der Birke ergibt ein sehr homogenes Holz, das die Farbe gleichmäßig angenommen hat. In diesem Falle war das erwünscht. Holzarten mit größeren Poren, ausgeprägterer Maserung oder verschieden harten Fasern könnten beim Färben die Farbe unterschiedlich gut annehmen. Das kann aber wiederum interessante Effekte ergeben.
- Versteckt:Spoiler anzeigen
- So ein Fall war meine allererste Forke (Holzart unbekannt). Die Maserung war erst kaum zu sehen und hat sich erst durch das Beizen richtig gezeigt, dafür dann aber sehr deutlich:

Wir haben doch die gleiche Haarlänge (habe erst das Grüne erreicht, das Rote ist nur das Ziel

).
Im Wickeldutt hat der Mond den ganzen Tag gehalten, Bei anderen Dutts muss ich das noch testen. Insgesamt darf er beim nächsten mal ruhig ein bisschen größer sein. Dieser Mond misst von Spitze zu Spitze 7,5 cm.
Re: DIY mit einheimischen Hölzern
Verfasst: 21.01.2015, 17:19
von ondine

Also ich hab mich in diesen Mond verliebt!
Sieht aus wie Amaranth-Holz
Re: DIY mit einheimischen Hölzern
Verfasst: 21.01.2015, 18:40
von Feline314
Der Mond ist toll! Ich bin total fasziniert, dass du mit Rotwein diese Farbe hinbekommen hast. (Ich hab das vor Jahren mal mit einem einfachen hellen Stab ausprobiert und es war ein total hässliches braun).
Re: DIY mit einheimischen Hölzern
Verfasst: 21.01.2015, 19:56
von Kaia
Athelas hat geschrieben:
Wir haben doch die gleiche Haarlänge (habe erst das Grüne erreicht, das Rote ist nur das Ziel

).
Im Wickeldutt hat der Mond den ganzen Tag gehalten, Bei anderen Dutts muss ich das noch testen. Insgesamt darf er beim nächsten mal ruhig ein bisschen größer sein. Dieser Mond misst von Spitze zu Spitze 7,5 cm.
Oops, ich bin doof! habe irgendwie nur das Rote gesehen. Kommt davon dass mit mit ganz verschlafenen Augen in der Früh versucht, etwas zu schreiben
Danke für deinen tollen Beitrag! Ich denke, ich werde das auch einmal probieren! Muss nur irgendwo ein helles Holz auftreiben.
Mir hat ein Haarmond ja immer schon gefallen, jetzt habe ich auch einen guten Grund einen zu basteln
Lg, Lipo
Re: DIY mit einheimischen Hölzern
Verfasst: 21.01.2015, 20:31
von Athelas
Vielen Dank euch allen!
Und
lipo nolan, dir wünsche ich ganz viel Erfolg beim Basteln.
Ach ja, als Färbealternative zum Rotwein hatte ich noch Rote Bete in Erwägung gezogen. Nur für den Fall, dass Ersteres nicht klappt...

Re: DIY mit einheimischen Hölzern
Verfasst: 22.01.2015, 06:06
von Kaia
Danke Athelas! Ich werde mich dieses Wochenende auf die Suche nach Holz machen
Lg, Lipo
Re: DIY mit einheimischen Hölzern
Verfasst: 29.01.2015, 11:30
von Greymalkin
Kirsche
Rohmaterial und Endprodukt:
Durch die unterschiedlichen Lichtverhältnisse (Keller vs. Fensterbank) wirkt das Rohmaterial sehr farblos im Vergleich zum Endprodukt.
Die fertige Forke wurde allerdings auch schon mit Leinöl behandelt, was die Farbe nochmals verstärkt.
Es ist zu erwarten, dass das Holz noch etwas nachdunkelt (gerade in Verbindung mit Leinöl).
Bezugsquelle:
Verschnitt/Reststück aus einer Werkstatt
Verarbeitung:
Mittelhartes, recht elastisches Holz mit feiner Struktur, das sich gut bearbeiten lässt; ein typisches Obstholz.
Polieren ist gut möglich, man erreicht schnell eine glatte Oberfläche.
Re: DIY mit einheimischen Hölzern
Verfasst: 29.01.2015, 11:46
von Mahakali
@ Athelas und Greymalkin
Schöne Stücke habt ihr da gezaubert.
Ich werd eure Beiträge in den nächsten Tagen auch noch auf die erste Seite verlinken.
Re: DIY mit einheimischen Hölzern
Verfasst: 16.02.2015, 23:24
von Caniemo
Wow, ich bin nur hier um Bilder anzuschauen und teilweise sind die Teile unendlich schön!!
Viel schöner, als Sachen die man kaufen kann
