@Nermal: Das mit dem Triggern kann ich gut verstehen. Wenn es eine Stelle gibt, die weh tut, dann faucht man auch mal, wenn jemand anderes sie nur zufällig berührt.
Es war ja bei mir das Gleiche, mich hat es getriggert, dass mir GEFÜHLT eine Art "snobistische Herablassung" unterstellt wurde wegen dem, was ich imer als meinen Makel sah. Sonst hätte ich ja gar nicht erst das Bedürfnis gehabt, mich zu dem Thema zu äußern.
Ich denke, das ist sehr menschlich.

Was ich halt immer versuche (mal mehr, mal weniger erfolgreich) und auch für ein Geheimnis für inneren Frieden halte ist, zu differenzieren zwischen dem, was meine emotionale Reaktion ist und dem, was objektive "Realität" (sowohl aus meiner Perspektive als auch aus den Blickwinkeln von anderen) ist.
Für mich ist es so, sobald mich etwas aufwühlt bedeutet das, dass ich getriggert bin. Sobald ich das bemerke kann ich davon ausgehen, dass meine Meinung gerade emotional und nicht objektiv ist. Wenn ich dann also nicht mit Scheuklappen in einen Konflikt rennen will muss ich mal tief durchatmen und mir bewusst wieder die größere Perspektive ansehen. Dann kann ich beides nebeneinander stellen und etwas getrennt von einander ansehen oder ansprechen.
Als Beispiel direkt aus der Situation hier - ich hoffe, das haut jetzt nicht wieder auf eine schmerzende Stelle, ist nämlich ganz freundlich gemeint: Als SiFi das oben geschrieben hat fand ich das zwar sehr direkt, aber nicht gemein. Sie hat vor allem an dich geschrieben, weil du gerade im Gespräch dieses Thema aufgebracht hast. Aber was sie GEMEINT hat (so wie ich das verstanden habe) ist, dass es eine gewisse Neigung im Forum - und generell - für solche Statements gibt und du zufällig hier gerade etwas derartiges gesagt hast. (Das triggert wiederum sie, würde ich sagen, und deshalb ist es ihr ein Bedürfnis, etwas dazu zu schreiben.

)
Ihre Kritik (die ich grundsätzlich als wohlwollend empfinde, weil es ja darum geht, sich selbst zu mögen und sich nicht von perfekten Präsentationen die Realität verzerren zu lassen und sich selbst dann abzuwerten) ist also nur zu einem recht kleinen Teil an dich persönlich oder deinen konkreten Beitrag gerichtet. Sondern an den gesamten Trend dazu sich selbst abzuwerten und alle, die das mitmachen. Hier im Forum und in der Welt da draußen. Also genauso an mich, wenn ich rumheule, dass meine Haare ein wüstes Gestrüpp sind.

Ich bin auch schuldbewusst zusammengezuckt als ich ihren Beitrag gelesen habe.
Ich hab das jetzt deshalb so augebreitet, damit man den Unterschied zwischen der größeren Perspektive und der getriggerten emotionalen Reaktion am Beispiel besser erkennen kann.
Ich hoffe, es ist niemand verletzt dadurch und ich hoffe, SiFi findet es nicht übergriffig, dass ich ihren Beitrag jetzt so auseinandergepflückt und interpretiert habe. (Küchenpsycholgie-Alarm

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Ich wollte noch etwas zu den Friseuren sagen, weil ich da öfters ziemlich komische Erzählungen lese. Meine Schwester hat damals ihre Lehre bei einem "hochkarätigen VIP-Friseur" gemacht. Da wurde aufgrund des Rufes Wert auf erstklssige Ausbildung gelegt und im Salon sehr viel und detailliert gelehrt, inklusive Fortbildungswochen. Es gab sehr hohe Anforderungen was die Lehrlinge können und wissen müssen, auch über die Chemie der Produkte und deren Auswirkungen aufeinander usw.
Sie hat aber auch erzählt, wenn sie dann in der regulären Berufsschule war war sie erschüttert, was die Lehrlinge der "Straßenfriseure" wussten und als Qualitätsniveau hatten und was in der Schule unterrichtet wurde. Die Berufsschule war der chill-Teil ihrer Ausbildung. Sie meinte, da würden fast alle durchgewunken.
Später hat sie selber bei Straßenfriseuren gearbeitet und hat öfters erzählt, dass es Kolleginnen gibt, die da seit 10 Jahren arbeiten, die sie aber nicht an ihre Haare lassen würde. Und wie sich sich innerlich zT krümmt wen sie ihnen zusehen muss (aber auch bei manchen Kundenwünschen).
Ich glaube es ist einfach ein häufiges Missverständnis, dass man Friseure für Haar-Profis hält (auch sie sich selbst). In vielen Fällen lernen Friseure eher nur Basics und die mechanische Anwendung ihrer Werkzeuge und dem Kunden das zu liefern, was dieser erwartet: Orientierung an Modezeitschriften und sich nach dem Friseur besser zu fühlen (das heißt auch, das schlecht zu machen mit dem du gekommen bist - würde den Friseur ja überflüssig machen wenn er sagt "eigentlich brauchen Sie nichts von mir.")
Viele Friseure könnn in vielen Fällen nicht mal die Auswirkung ihrer Farben richtig einschätzen und danach hat man Schrott - weil sie die Details und das Zusammenspiel der Chemie nicht kennen, nur die Anwendung. So jemand ist dann aber eigentlich kein Profi.
Das ist ein bisschen so, wie wenn man einen Deichmann-Schuhverkäufer für einen orthopädischen Berater hält.
@bernstein: Verstehe, danke

Ich dachte nämlich, das Bild kommt gut auf Mandarinengröße hin. Den großen Dutt von damals würde ich auf dem Foto deutlich größer als Mandarine einschätzen. Hast du zufällig auch ein aktuelles Foto, bei dem die Haare nicht ausgekämmt sind? Bei den älteren Fotos ist da optisch nämlich ein großer Unterschied zwischen ausgekämmt und nicht. Und ich frage mich auch, wie viel die Kleidung bei dem Effekt reinspielt - rote Haare auf roter Kleidung wirken sicher voller. Rote Haare auf grüner Kleidung (Komplementärfarbe) sind vermutlich ähnlich suboptimal wie auf weiß, oder?
Noch ein kleines Präsentationsdetail das mir auffällt, keine Ahnung ob das etwas ausmacht: Auf dem aktuellen Foto sind die ausgekämmten Haare deutlich breiter aufgefächert als auf dem alten.
Und nur fürs Protokoll, damit nicht der Eindruck entsteht, ich würde alles wegreden wollen: Ja, sie sind dünner und der Dutt ist kleiner. Ja, offen tragen mit diesem Untergrund macht nicht soviel her. Das sehe auch ich mit meinem Haarmuggel-Blick. Hässlich finde ich es trotzdem nicht und auch den kleinen Dutt finde ich hübsch. Und es würde mich echt interessieren, wie es aussieht, wenn du mit deinen aktuellen Haaren das Bild mit dem dem rotbraunen Shirt nachstellen würdest.
