Hallo allerseits,
Bei mir gibt es wieder mal was neues. Eines meiner Projektziele ist, unpassenden Haarschmuck so zu bearbeiten, dass er passt. Ich habe da eine Forke von Mariya4Woodcarving mit Knochenapplikation im Topper, aber die Zinken stehen unten viel zu dicht beieinander und da die Forke auch sehr glatt poliert ist, rutscht sie ständig aus dem Dutt, d.h. der Dutt quetscht sie regelrecht heraus, während ich laufe.
Die Mittellinien der Zinken sind am Topper 2,6 cm voneinander entfernt, an den Zinkenenden beträgt die Entfernung nur 1,8 cm. Als ich die Forke gekauft hatte, war mir diese Auffälligkeit als Nachteil noch nicht bewusst gewesen. Also musste ich durch Herausfallen der Forke mitten auf der Straße und durch Kopfschmerzen lernen, dass das so nicht geht.
Ich wusste ja bislang gar nicht, dass man Holz überhaupt biegen kann. Aber vor zwei Monaten hatte ich im Fernsehen eine Reportage über eine Firma gesehen, die Gehstöcke mit gebogenem Griff produziert und da dachte ich bei mir, dass es so eine Biegeprozedur für Holz geben muss und habe nachgeforscht. Also habe ich etwas gegoogelt und eine
Anleitung zum Biegen von Holz entdeckt. Ich habe mich für den ersten Punkt entschieden und es mithilfe von Wasserdampf versucht.
Und so sieht die Apparatur bei mir aus. Ein mittelgroßer Kochtopf, ein Dämpfeinsatz für den Schnellkochtopf darüber, wo die Forke drinliegt, darüber eine Flotte Lotte ohne Kurbel mit dem Lochaufsatz, damit nicht allzu viel Dampf entweicht und die Forke es schön warm und feucht hat.
Das Holz der Forke ließ sich aber auch nach einer Dreiviertelstunde noch nicht biegen, also habe ich vorsichtig einen Keil zwischen die Zinkenenden geschoben, was ziemlichen Gegendruck seitens der Forke verursachte, aber es war machbar. Das Ganze kam in eine modifizierte Einrichtung (statt Lochaufsatz Tchibo-Milchaufschäumergefäß) wg. veränderter Höhe der beiden ineinandergeschobenen Hölzer. Ein Zahnstocher unterhalb des Milchaufschäumers sorgte für die Möglichkeit des Dampfes, zu entweichen.
Das Ganze habe ich noch eine weitere Dreiviertelstunde "dünsten" lassen und dann habe ich beide Hölzer rausgenommen und vorsichtig den Holzkeil entfernt. Die Spitzen waren jetzt genauso, wie ich sie haben wollte, aber würde es auch halten? Ich habe die Forke zusammen mit dem Keil noch für eine Stunde auf dem Küchentisch liegen lassen und dabei gelüftet, damit die Forke schnell wieder trocknet.
Die Forke war ziemlich rau nach der Behandlung. Also habe ich sie nach dem Trocknen mit den letzten beiden Stufen meines Fingernagelpoliersets wieder glattgeschliffen und noch mit etwas von dem Holzbalsam eingerieben, von welchem mir Kiki Jadedrache zu einer Forke ein Tiegelchen mitgeliefert hat. Jetzt ist die Forke einfach perfekt.

So sieht sie jetzt aus. Viel harmonischer, nicht wahr? Ich bin so froh, das nach den zwei Jahren, seit ich die Forke habe, endlich gemacht zu haben.
Und hier noch zwei Gruppenbilder:

Edit einen Tag später: Ich stecke meine Forken und Stäbe ja gerne von Links und deshalb fand ich es schön, dass Mariya genauso eine gemacht hatte - und dass sie endlich passt.
Die Form der Forke ist auch heute so geblieben wie ich sie gestern gestaltet hatte. Dadurch, dass das Bedampfen den Lack, den Mariya aufgetragen hatte, teilweise abgelöst hat und ich danach einfach nur das Holz mit dem Nagelfeilset poliert habe, sind die Zinken jetzt auch nicht mehr so flutschig wie vorher, aber trotzdem genauso glatt, wie ich es brauche. Deshalb ist es ein schönes Geburtstagsgeschenk für mich selbst am heutigen Tage, hier noch ein Actionpic nachzuliefern.
Euch ein schönes Wochenende!
LG
Fornarina