Kurzfassung: Baerreis-Sachen aus 'Walnut' sind wahrscheinlich ok, das gilt aber nicht automatisch für alle amerikanischen Hersteller von Haarspielzeug. Forken aus
Walnut habe ich von Baerreis in dem Jahr, seit ich mich für Haarschmuck interessiere immer wieder gesehen, habe aber noch keine. Die beiden Forken, die zur Zeit bei etsy angeboten werden sind aus '
Black Walnut', und das ist auf jeden Fall kein Tropenholz und auch nicht gefährdet. Mist, ist in der Holzliste noch nicht drin, hole ich nach.
Bis dahin die Langfassung:
Baerreis verwendet Hölzer verschiedener 'Walnut'-Arten. Das schließe ich aus den
Abbildungen und Beschreibungen. Das Holz stammt also nicht automatisch von den Bäumen, die wir als Walnuß kennen. Das ist aber legitim, Holzhändler unterscheiden die verschiedenen verwandten Arten selten, und das eingeschnittene Holz ist nur sehr schwer den botanischen Arten zuzuordnen. Analog wird in Deutschland 'Nußbaum' auch sehr allgemein gebraucht.
Info:
http://www.schreiner-seiten.de/holzarten/nussbaum.php
Nußbaumhölzer auseinanderzuhalten ist schwierig, anhand von Fotos kaum möglich. Die Bilder, die ich bisher von Baerreis und auch von Grahtoe von 'Walnut'-Artikeln gesehen habe, zeigen eine sehr gleichmäßige, tiefbraune Färbung (wobei die abgebildeten Stücke durchaus von verschiedenen Baumarten stammen können, s.o.). Die Echte Walnuss (Juglans regia) kann sehr bunt ausfallen, ist aber nie so gleichmäßig und so dunkel. Andererseits ist die Holzfärbung speziell bei diesen Baumarten sehr variabel, stark von den Wachstumsbedingungen beeinflußt und in Nordamerika wohl gleichmäßiger als bei uns (außerdem ist sie nachträglich noch veränderbar, auch ohne Beizen). Letztlich ist das egal, solange der Baum wirklich in Nordamerika gewachsen ist. Unschön ist bei nordamerikanischen Nußbäumen allenfalls, daß durch kommerziellen Nußanbau sich heimische Unterlagen-Arten (üblich ist 'Claro Walnut' - 'Juglans hindsii', ürsprünglich edemisch in einem kleinen Gebiet in Kalifornien, heißt auch Hinds' Black Walnut) und die Walnüsse liefernden Bäume ('Juglans regia') vermischen, sich die Hybriden in der Natur ausbreiten und dann die ursprünglichen Claro-Bestände durch verfälschung zurückdrängen. Die dann im Holzhandel korrekt auszuzeichnen ist kaum möglich.
Wichtig: Es gibt eine Nußbaumart, die sich Nogal (Juglans neotropica) nennt und die vom Aussterben bedroht ist. Das Holz ist sehr gleichmäßig tiefbraun und auf Fotos nicht zuverlässig von gleichmäßig gewachsenen Holz aus gemäßigten Breiten zu unterscheiden. Der Preis könnte ein Indiz sein (sollte etwas teurer sein als das auch nicht ganz preiswerte 'Nußbaum' bzw. 'Walnut'-Holz).
Barreis macht sich Gedanken über die Herkunft der Hölzer, was nach meiner Erfahrung eine echte Ausnahme ist. Stichwörter zum durchsuchen englischer Artikelbeschreibungen sind 'domestic wood' (einheimisches Holz) und 'sustainably harvested' (nachhaltiger Einschlag), 'consciously harvested' (etwa: verantwortungsbewusster Einschlag).