Dieser Fred ist ganz allein für sich ein Grund, sich anzumelden, auch wenn hier schon soviel Züchtertips zu finden sind, daß frau gar nicht mehr diskutieren bräuchte – und auch keine Zeit dazu hat, wenn sie alle Tips selber ausprobieren möchte

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Du bist ein geborenes Langhaar, wenn
– deine "Selbstportraits" im Kindergarten alle lange, dicke Haare hatten wie Rapunzel, während dir selber von zuhause aus maximal Schulterlänge gestattet wurde.
– jeder häusliche Haarschnitt, den du als Kind über dich ergehen lassen mußtest, zur Nahkampfaktion ausgeartet ist

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– du findest, daß jede Frau, die sich freiwillig und ohne Haarprobleme die Haare kurz (Schulter oder kürzer) schneiden läßt, dringendst eine kompetente psychiatrische Behandlung braucht.
– du findest, daß jeder Mensch, der einer Frau für den frischen Verschnitt ein Kompliment macht, dringendst eine kompetente psychiatrische Behandlung braucht.
– du findest, daß jeder Mann, der kurze Haare an Frauen attraktiv findet, dringendst eine kompetente psychiatrische Behandlung braucht.
– du findest, daß jeder Mann, dessen Haare dicht und schnellwachsend genug sind, daß er sie ohne viel Theater (Männer und kosmetischer Aufwand...) lang wachsen lassen könnte, und es trotzdem, ohne Grund, ohne Job beim Barras oder so, nicht tut, dringendst eine kompetente psychiatrische Behandlung braucht.
– du mit diesen chinesischen Eßstäbchen

trotz fachfraulicher Anleitung drei linke Hufe hast, aber trotzdem bei jeder Gelegenheit neue kaufst. Auch wenn du an sich völlig pleite bist.
– du dich zwar einerseits ärgerst, daß du von den schönen Hochsteckfrisuren (die du dir mit deinen drei linken Hufen von einer Kollegin machen lassen mußt) jedesmal Kopfweh kriegst... andererseits haben offene Haare den Vorteil, daß alle Leute ganz genau sehen können, wie lang und schön deine Haare inzwischen sind!
– du trotz dieses lästigen Kopfschmerzphänomens eine beachtliche Sammlung von Haarbändern, -spangen, -stäben u.v.m. besitzt, die bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit erweitert wird.
– du im Forum einer Kosmetikfirma, das nur so allgemeine Haarpflegefreds hat (hauptsächlich die Besprechung der Produkte), in mindestens drei Freds hintereinander stolz angibst, daß du vorhin gerade 52 cm gemessen hast! Und daß das bei 1565 mm Gesamtgröße doch schon ein gutes Bild abgibt.
– du anhand des Unterschieds zwischen Sommer- und Winterfarbe am Scheitel feststellst, daß du in ca. sieben Monaten fünf Zentimeter zugelegt hast – eine Länge, für die du üblicherweise zwei bis drei Jahre brauchst –, es sofort allen Leuten erzählst, die nicht rechtzeitig die Flucht ergreifen, und dich zur Feier des glücklichen Ereignisses sanft und zivilisiert volllaufen lässt

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– die Kollegin, die von dir als einziger kein Kompliment für ihren Kurzhaarschnitt bekommen hat, extra auf dich zugeht, dich erwartungsvoll auf ihren Verschnitt aufmerksam macht – und du sie spontan fragst: "Hast du dich umoperieren auch lassen?"
(Was das an sich schon gespannte Arbeitsverhältnis endlich ein für allemal klären sollte.

)
– du pausenlos auf der Suche bist nach einer/einem KollegIn, die/der dir regelmäßig die Spitzen um maximal 3mm kürzen könnte. Nicht mehr. Also sollte sie allgemein Haare schneiden können, Erfahrung damit haben, Zeit haben, wann du Zeit hast, deine Wünsche respektieren, deinen "Tic" mit deinen Haaren zumindest akzeptieren, bis drei zählen können, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen haben, eine ruhige Hand, gute Nerven, die nicht schon wegen einem läppischen Telefongeklingel für Zuckungen der Hände sorgen...
Allerdings fällt glücklicherweise eine Auswahlbeschränkung weg: Nicht mal LegasthenikerInnen können aus 03 plötzlich 30 machen.
– du zu diesem Zweck in Akutphasen immer deine Friseurschere irgendwo in der Tasche stecken hast.
– du dich darauf ausredest, daß sie dir ja im Notfall zur Verteidigung dienen könnte. (Ganz zuunterst im unvergleichlichen Chaos deiner Tasche... ja, genau.

)
– du zwar pausenlos über den maßlosen Aufwand für deine Haare jammerst, aber jede Sekunde genießt.
– du dich pausenlos über deine Haare beklagst (Spinnweben, sich selber zu schwer – Pflege kaum möglich, splissig, nichts anzufangen, Kopfweh vom Hochstecken, so stark nachgedunkelt, zu dünne Spitzen etc. etc. ad inf.), sie aber in Wahrheit ja doch heiß und innig liebst und freiwillig keinen Millimeter opferst.
– du dich vor anderen maßlos aufregst, wie grauslich und gatschig und umständlich so eine feuchte Ölkur nicht ist, aber nie zugeben würdest, daß du sie nicht wegen der inzwischen gutgepflegten Spitzen machst, sondern weil dir sonst etwas fehlt...
– du zuhause beim Lernen von zehnmal Aufstehen neunmal nur deswegen aufstehst, um deine Haare im Spiegel zu bewundern.
(Und später Prüfungsängste zu schieben.)
Meine fünf Cent.
*winks*
Cimbra