Ich trage auch häufig Tücher aus verschiedenen Gründen:
Fettige oder seltsam liegende Haare lassen sich wunderbar kaschieren, es schützt wahlweise vor Sonne oder die Ohren vor Wind. Ich mag Mützen, weder winterliche noch sommerliche, auch nicht so gerne an mir, außerdem sieht mein Ansatz nach dem Abnehmen explodiert aus, während ich das Tuch einfach den ganzen Tag anlassen kann
Schals trage ich auch nur selten, und war dann über die Multifunktionalität des Tuchs schon öfter froh, wenn es doch mal zugig wird, ich mich ins Gras legen wollte oder es sich als Schlafmaske nutzen ließ. Auf Reisen kommt deshalb immer eines mit.
Ich finde sie auch viel angenehmer zum Tragen als ein Haarband, da mich Haarbänder nach wenigen Stunden immer drücken und jucken. Wahrscheinlich, weil ich einen großen Kopf habe und die erhältlichen Haarbänder immer etwas zu eng sind.
Strenge Frisuren werden sofort aufgelockert und auch bei unspektakulären Outfits fühle ich mich in der Gesamterscheinung gleich deutlich stylisher
Wenn ihr denkt, dass euch keine Kopftücher stehen:
-probiert verschiedene Bindearten aus! Je nach dem, wo am Kopf Volumen addiert wird, kann das panne aussehen oder sehr vorteilhaft.
-probiert verschiedene Tuch- und Schalformate und Stoffdicken. Eine Freundin von mir trägt im Sommer ihre Winter-Stoffschals um den Kopf und es sieht zauberhaft aus. Ich habe hingegen einen sehr großen Kopf, und benutze nur dünne Tücher, weil das sonst zu klobig aussieht.
-wählt Farbe und Muster mit Bedacht. Da das Tuch direkt am Gesicht ist, nehme ich nur Farben, bei denen ich mir wirklich sicher bin, dass sie mir gut stehen. Das gleiche gilt auch für Muster, bei mir sehen größere, geometrische Muster gut aus, kleinteilig-verschnörkeltes wirkt an mir eher bieder, während das an anderen wunderbar romantisch wirkt und sie von meinen Mustern erschlagen werden.
Je nach Muster und Farbkombination kann so ein Tuch auch sehr edel aussehen und muss überhaupt nicht nach Hippie/Freizeitlook aussehen!
Gerade einfarbige Exemplare aus Satin/Seide etc., gerade auch in ähnlichem Farbton wie die NHF, können sehr edel wirken.
Ich nehme meist viereckige Tücher, die ich dann falte, bis eine Art breites Haarband entsteht und hinter dem Nacken binde, oder schmale Schals.
Ich wurde damit noch nie blöd angemacht wegen eines muslimischen Hintergrundes, obwohl ich sehr dunkle Haare und Augen habe - aber denjenigen würde ich dann ehrlichgesagt was erzählen!
Abgesehen davon war das Kopftuch als praktische Kopfbedeckung hierzulande auch äußerst verbreitet, und verschwand dann zwischenzeitlich, weil man häufiger die Haare wusch und generell weniger körperliche Arbeit verrichtete. Bei meiner Urgroßoma war es allerdings völlig selbstverständlich, dass langhaarige Frauen zur Feldarbeit, bei sonnigem oder kaltem Wetter ein Tuch trugen.