Dori hat geschrieben:...und insbesondere bei wasserlöslichen Silikonen ...
Ein Mythos

So etwas gibt es nicht. Es gibt nur solche die sich in Wasser mischen lassen, was nicht dasselbe ist. Es handelt sich um ein weit verbreitetes Missverständnis. Die Silicone sind optimalerweise gleichmässig in der Flasche verteilt. Sobald sie auf dem Haar gelandet sind, haften sie an und trocknen fest. Alle Silicone tun das, auch sogenannte "Wasserlösliche". Es gibt einige, die chemisch modifiiert sind um sich besser in dem Produkt zu mischen, auch diese sind nicht wasserlöslich. Wären sie Wasserlöslich könnten sie erstens garnicht anhaften sondern abrutschen und zweitens würden sie bei Wiederbenetzung mit Wasser sofort wieder in Lösung gehen, was unerwünscht wäre. Es ist ein reines Missverständnis. Auch wenn es -zig mal im Internet verbreitet wird, wird es dadurch nicht wahrer.
Bei insbesonders dünnen Haaren spürt man alle Arten von Siliconen. Früher oder später verschwinden jedoch alle Silicone aus den Haaren, auch ohne Anwendung von Sulphate. Umwelteinflüsse wie UV-einstrahlung, Friktion, Kämmen, Stylen usw machen das auch obwohl es eine Weile dauert.
Also nochmal:
Als Lösung wird ein HOMOGENES Gemisch aus mindestens zwei chemischen Stoffen bezeichnet. Es gibt kein Silicon das sich in Wasser auf dieser Art lösen kann, kein einziges.
Aus Zucker und Salz kann man wässrige Lösungen herstellen. Quecksilber löst sich mit Gold und daraus entsteht Amalgam. Elektrolyte und Minerale sind im Blut tatsächlich gelöst, obwohl diese Lösung sehr komplex ist.
Nicht homogene Lösungen wie Colloide, Suspensionen und Emulsionen werden nicht als Lösungen anerkannt. Dazu gehören Milch (Fett existiert darin als kleine Tropfen), Trinkschokolade (Kakao löst sich nicht in der Mich, es bildet eine Suspension) und
Produkte wie Shampoo oder Haarspülungen.
Die Silikone darin sind nicht in der Flüssigkeit gelöst, sie sind dort suspensiert. Sonst wäre die Funktion der Silikone futsch, sie sollen ja nicht abrutschen vom Haar, sondern darauf steckenbleiben um die Struktur, Kämmbarkeit, Aussehen und Gefühl zu verbessern.
In der Flasche sind die Silicone in recht starker Konzentration vorhanden. Vielleicht kann man sich die Silicone als Matrosen auf jeweils einem kleinen Schiffchen vorstellen.

Sie verändern nicht nur die Oberflächeneigenschaften der wässrigen Lösung, sondern gehen bei hohen Konzentrationen im Inneren der Flasche ins Gruppenkuscheln über. Sie bilden Mizellen, also Tropfen die innen und aussen verschiedene Eigenschaften aufweisen. Die Kuschelei ist aber nicht sehr fest. Die Aussenseite der Gruppe kann sich - hoppla, dort ist ja ein neuer Freund da drüben im Haar - jederzeit abknöpfen. Dabei verlassen sie ihre kationischen Schiffchen und setzen sich gemütlich auf dem Haar nieder. Während der Haarwäsche funktioniert das Ganze mehr wie ein Rettungsring, denn die Matrosen versuchen mit allen Mitteln sich ans Haar festzuklammern. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Das Sonnenlicht mit ihren UV-anteilen erschwert das noch mehr, das mögen die Matrosen garnicht. Die werden davon stark angegriffen und desorientiert, und lassen oft den Ring los und weg sind sie

(Die in der Flasche enthaltenen UV-absorber sind nur für die Flasche gedacht, nicht nach der Anwendung).
Es gibt keine Wasserlöslichen Silikone und es hat nie gegeben! Es handelt sich um eine Suspension. So jetzt könnt ihr euren Friseur mit diesen Kenntnissen beeindrucken
MfG
Christina G