Da ich nun tatsächlich ein "Projekt" habe, mache ich auch mal eins auf.

Die "Patienten" sind etwa bauchnabel/taillenlang (habe jetzt nicht gemessen, aber habe einen eher langen Oberkörper, schätze mal 70 cm?), Haartyp 2b/iii (Zopfumfang 10 cm ohne Pony und paar Stufen vorne). Leider, leider haben sie die falsche Farbe, nämlich schwarz, die so gut in den Haaren sitzt, dass ich sie für Geld und gute Worte nicht loswerde. Heller könnte ich schon werden, sagt die Friseurin, aber unter dem Schwarz ist Rot und das würde immer wieder zum Vorschein kommen - und das geht ja nicht, denn ich habe mir in den Kopf gesetzt, dass ich meine Naturhaarfarbe (mittel- bis dunkelaschblond) wiederhaben will. Ich mag auch nicht mehr neu färben (schon gar nicht nur die Längen, was ich mir eh schwierig vorstelle). Ich bin jetzt 30 und irgendwann werde ich auch grau.
Haargeschichte
Ich hatte schon immer viel und relativ dickes Haar, das liegt bei uns in der Familie. Als Kind war ich hellblond und wurde Schritt für Schritt dunkler, bis ich zur Pubertät dann bei dunkelaschblond oder sowas ähnlichem angekommen war.
Ich wollte immer lange Haare, aber sie haben es - auch dank übereifriger Friseure - nie über die Schulter hinaus geschafft, also hatte ich sie meist etwa kinnlang. Färbexperimente gab es natürlich genug, es fing an mit dem Guhl-Farbshampoo Kastanie und ging über Schaumtönungen (meistens irgendwie rot), selbst gemachte schwarze Blocksträhnen bis zu Intensivtönungen in "Dunkle Kirsche" & Co. Stand mir ja gar nicht, aber mir gefiel's.

Lustigerweise habe ich noch nie blondiert, weil ich blond an mir immer doof fand.
Mit 13 bekam ich auf einmal kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata) und innerhalb von zwei Monaten war fast das gesamte Unterhaar, also quasi alle senkrechten Stellen am Kopf, weg. Den Rest habe ich mir dann selbst abgeschnitten und ein Bandana-Kopftuch getragen. Ich weiß gar nicht mehr so genau, ob diese Haare dann auch ausgefallen sind. Wimpern und Brauen blieben jedenfalls, nur mit dem Kopfhaar war natürlich kein Staat mehr zu machen und ich hatte keinen Mut zur Glatze.
Es sind nie körperliche Ursachen für die Alopezie gefunden worden - entgegen der Meinung meiner Mutter war auch das Färben nicht dran schuld -, aber es war davor schon eine ziemlich schlimme Zeit in meinem Leben gewesen und von daher war's vielleicht wirklich "die Psyche" - danke recht herzlich an sie in dem Fall

Normale Job-, Liebes- und Lebenskrisen scheinen meinen Haaren aber seither nie wieder was ausgemacht zu haben.
Es wurde damals alles mögliche an Medikamenten und Nahrungsergänzungen probiert, u. a. Cortison, Minoxidil (Regaine, vom Hautarzt damals auch so ausgesprochen: Re-ga-i-nee), Gelatinepulver (bäh, bäh, bäh) und pränatal-Nahrungsergänzungen. Es hat ungefähr ein Jahr gedauert, bis ich wieder genug Haare hatte, um auf die Kopfbedeckung verzichten zu können. Sie waren anfangs sehr zart und babyhaar-artig und an den Schläfen sogar weiß, haben sich aber innerhalb der nächsten Monate schnell wieder zu meinem üblichen "Gestrüpp" verdichtet. Interessanterweise hatte ich danach lange Zeit immer wieder Probleme mit Schuppen, die erst in jüngerer Zeit wieder verschwunden sind.
Da begann dann die Pixie-Zeit und bis ca. 18 hatte ich sie ultrakurz (meistens irgendwie rot), danach dann schwarz und graduell immer länger, bis ich dann mit 21 beschloss, sie nochmal lang wachsen zu lassen. Sollte ich Fotos finden, zeige ich sie hier auch noch!
Das Züchten hat ewig gedauert, da ich immer brav zum Spitzen schneiden zum Friseur war und der ließ vom Nachwuchs kaum etwas übrig. Natürlich hatte ich mich zu der Zeit auch noch nicht so sehr mit richtiger Pflege, spitzenschonenden Frisuren usw. beschäftigt und so habe ich wahrscheinlich alles falsch gemacht.

Hier kommem wir zum genannten (noch) status quo am 31. 1. 14: schwarz, taillenlang, bisschen strohig. Bereit für meine Naturhaarfarbe und einen Neubeginn mit schonenden Shampoos und Pflege, die wirklich pflegt.
Hier sind sie nach zwei Anwendungen mit ColourB4, womit ich das Schwarz zuerst noch loszuwerden versuchte - an den meisten Stellen immer noch schön schwarz.

Entschuldigt das nicht so gute Foto, es reicht vielleicht für einen ersten Eindruck.
... hier noch ein aussagekräftigeres Foto der Ausgangsmähne, inklusive Natur- und Flechtwellen bunt gemischt. Auch hier sieht man sehr schön die rötlichen Entfärbungen durch das ColourB4 im unteren Drittel:

Da ich seit einiger Zeit sehr veränderungsfreudig bin und mich hier nicht mit Kompromissen begnügen mag, gibt es nämlich am Freitag die Rauswachs-Radikallösung: alle ab, Pixie-Haarschnitt - ich komme!
Mein Vorteil dabei ist, dass ich schon mal einige Jahre solch eine Frisur hatte und immer viele Komplimente dafür bekam und auch selbst finde, dass es mir steht. Ich springe also nicht ins ganz kalte Wasser.
Nun sind also die letzten Tage meiner langen Haare vorerst angebrochen! Kein Flechten mehr, keine Haargummis, -nadeln und -klämmerchen, erstmal sogar kein Bürsten oder Kämmen. Kein "Haare aus der Jacke zuppeln" und kein abendlicher Zopf. Dafür: Haargel. o.O
Und Zentimeter für Zentimeter (hoffentlich) gesunde, kräftige Haare in der richtigen Farbe züchten. Ich bin sehr gespannt, wie sie sein werden - vielleicht ja sehr anders als die über viele Jahre farbbehandelten, KK-gewaschenen und dazumal auch nicht soo sehr liebevoll behandelten und gepflegten

Am 31. 1. 14 war es soweit:

... und auf dem Kopf sieht's so aus:

Nun sollen sie wieder wachsen! Für ein, zwei Nachschnitte wird mich der Pixie aber noch begleiten, bis er komplett naturfarben ist. (Aktueller Gesamteindruck: dunkelbraun). Bis dahin wird mit Schaumtönungen angeglichen, was bei der Länge überschaubar ist.
Bewaffnet bin ich mit den Koffeinshampoos von Alterra und Alverde (Alva probiere ich aus, wenn die beiden leer sind) und einer Rundum-Nahrungsergänzung für Haut und Haare von Rossmann.
Heute oder morgen werde ich noch ein paar Fotos von meinen Haaren offen oder geflochten posten, so als Startschuss.
Viel Spaß beim Lesen und Schreiben und auf bald,
GrünerHolunder