Hey

Also ich hätte da was... Ich habe mich einfach mal an einer Infosammlung für die Notfallecke versucht, die bei Weitem nicht vollständig ist, aber bestimmt mit einigen Ergänzungen hilfreich sein könnte.
1. Troubleshooting
1.1. Haarausfall, seborrhoisches Ekzem und Ähnliches
• Bei diesen Haarzuständen ist stets ein Arztbesuch nötig! Die
Haarausfall-Infosammlung und das
Thema zum seborrhoischen Ekzem sind die Anlaufstellen hier im Forum.
• Auch Schuppen können auf ein medizinisches Problem hinweisen, bei lang anhaltenden Beschwerden also am besten ebenfalls zum Arzt.
1.2. Fettige / ölige oder trockene und strohige Haare
• Eine mögliche Lösung für diese extremen Haarzustände ist es, die Haarwäsche unter die Lupe zu nehmen, um herauszufinden, welche Menge Sebum (auch: Talg, hauteigenes Fett) die Kopfhaut wirklich produziert.
• Entfettet man das Haar zu stark durch harsches Shampoo oder unnötiges / zu häufiges Haarewaschen wird es entweder trocken oder beginnt mit der Überproduktion von Sebum die aggressive Reinigung zu kompensieren.
• Die
Haarwäsche hinauszögern? Muss nicht sein, Infos im verlinkten Thread.
1.3. Haarwasch-Methoden
• Fragen wie: „Wie wäscht man mit Seife?” oder „Was ist Seife überhaupt?” beantwortet das Thema zum
Seifen FAQ.
• Was im Gegensatz dazu ein Shampoobar ist und welche es da gibt, steht im
Thread zu den Shampoobars.
• Das
Inhaltsverzeichnis zur Haarpflege listet auch einige Methoden auf, wie man sonst so Haare waschen kann.
1.3. Starke Haarschäden
• Meidet man Hitze, Blondierungen, Farbe und Handling-Strapazen hat man schon viel gewonnen. (Siehe Abschnitt 2.)
• Grundsätzlich gilt: Stellt man etwas mit seinen Haaren an oder hat es in der Vergangenheit getan, kann es sichtbare Schäden geben. Man kann diese nicht reparieren, aber durch Pflege ihre Optik verbessern und sie für die Zukunft minimieren.
• Bei empfindlichem, feinem, lockigem Haar oder bei einer Kombination, muss man allerdings damit rechnen, dass Spliss und Bruch dennoch leichter zum Problem werden. Man muss häufiger oder reichhaltiger pflegen.
• Locken benötigen in vielen Fällen größeren Pflegeaufwand, Tipps werden in folgenden Themen besonders diskutiert:
Curly Girl Methode und
Silberfischchens Locken-Gral.
2.Was beeinträchtigt den Haarzustand negativ?
2.1. Hitze
• Wichtig: Das Keratin im Haar wird schon bei etwa 60°C porös!
• Glätteisen und Lockenstab sind der Feind, außerdem ist föhnen auch nicht toll. Hitzestyling zerstört auch bei seltener Durchführung die Haarstruktur.
• Hitzeschutz ist ein Mythos, auch Silikone können keine hitzefeste Schutzschicht schaffen und das Haar ist der thermischen Belastung einfach nicht gewachsen.
2.2. Blondieren & Färben
• Alle Farbveränderungen die mithilfe einer Blondierung oder einer oxidativen Haarfarbe erreicht werden, können auf kurze und lange Sicht zu übermäßigem Spliss und Haarbruch führen.
• Die Haarstruktur desintegriert und es entstehen Langzeitschäden! Die Schäden können also auch erst Jahre später in den Spitzen sichtbar werden.
• Man erkennt Blondierungen und Färbungen daran, dass man zwei Komponenten (Wasserstoffperoxid und Entwickler) vermischt.
• Die Bezeichnung Intensivtönung ist oft irreführend und meint zumeist eine Standard-Färbung mit direktziehendem Anteil.
• Direktzieher (auch: echte oder auswaschbare Tönung) hingegen haben nur eine Komponente und legen sich stattdessen außen um das Haar, sie führen also nicht zu irreversiblen Haarschäden, nur schlimmstenfalls zu leichter Austrocknung. Ähnliches gilt zum Beispiel auch für Henna und Indigo.
2.3. Das Handling
• Reißen oder Bürsten statt vorsichtiges Entwirren / Aufdröseln der Knoten verschlechtert schnell den Haarzustand. Insbesondere das Bürsten der nassen und damit besonders anfälligen Haare ist ungünstig.
• Hier klicken für mehr Infos und
How To: Vermeidung & Entfernung von Verknotungen, Verfilzungen, Klett, usw.
• Das Verwenden von haarschädigendem Werkzeug ist sehr verbreitet, insbesondere fördert man Spliss und Bruch mit: Krebsklammern, Haargummis, Bürsten oder Kämmen mit Unebenheiten und Graten.
• Trägt man tagein tagaus nur dieselbe Frisur, bilden sich dort wo das Haar knickt Sollbruchstellen, das gilt vor allem für Wuscheldutts.
• Auch Offentragen ist problematisch, da das Haar ständig an der Kleidung reibt und man es vielleicht sogar im Rucksack- oder Taschengurt einklemmt.
• Ideal ist tagsüber ein gewickelter Dutt mit haarschonendem Schmuck und nachts etwas seiden-mäßiges.
2.4. Produkte
• Bei der Verwendung von Haarstyling-Produkten, insbesondere solchen mit Alkohol (Inhaltsstoffe: [Benzyl] Alcohol [denat.]), tritt häufig übermäßige Austrocknung der Haare auf. Oft finden sich austrocknende Alkohole auch in naturkosmetischer Haarpflege jeder Art, gerade bei unverdünntem Shampoo ist Vorsicht geboten.
• Wenn man regelmäßig zu Haarspray und Co greift, muss man nicht nur den Treibgasausstoß bedenken, sondern zudem auf ausreichende Pflege als Ausgleich achten.
• LHN-konforme Haarpflege erfolgt in der Regel nicht durch Silikone und andere Filmbildner. Gründe dafür reichen von Build-Up-Gefahr, über Umweltbedenken bis zu einem Versiegelungs-Gefühl der Haare. Ausnahmen hier:
Wer pflegt noch immer erfolgreich mit Silikonen?
• Zum Pflegerepertoire gehören stattdessen zumeist: Öle / Ölmischungen, Pflanzenbuttern (Shea, Kakao, ...), Leave-Ins, Conditioner, Kuren, Haarcreme, zweckentfremdete Cremes oder
DIYs.
• Für die meisten Leute ist die optimale Routine nur durch Versuch und Irrtum aufzufinden, aber selten sind konventionelle Produkte vom Friseur oder aus der Drogerie eine gute Langzeitlösung für das Haar, aber wie oben erwähnt: Ausnahmen gibt es.
• Insbesondere was die Kompatibilität von Reinigungsmethode und Kopfhaut betrifft, ist allerdings oft längeres Ausprobieren nötig.
Edit: Korrekturen eingepflegt.
Über Feedback würde ich mich freuen
