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Haargummis früher?

Verfasst: 10.03.2009, 13:26
von lasiddhartha
Sagt mal, habt ihr eigentlich eine Ahnung, wie früher die Zöpfe zusammengehalten wurden?
Was machte man denn, wenn man einen möglichst unauffälligen Zopfabschluss haben wollte, z.B. um ihn zur Krone aufzustecken? Bunte Bänder waren da wohl kaum geeignet? Und womit band man Pferdeschwänze, die doch sicher auch Basis für manche Frisuren waren?

Gummi gibt es ja noch nicht so lange.

Waren das vielleicht Bänder mit Haken, so wie hier:
http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB2/v ... php?t=2462

Oder wie machte man das? Weiß das jemand?

Und seit wann gibt es elastische Haargummis?

Verfasst: 10.03.2009, 13:35
von Landschaftslaus
Wie lange es Gummibänder gibt? Seit 1845

Vorher wurde der Zopf höchstwahrscheinlich mit einem Garn oder einem Ledertreifen festgebunden und umwickelt. Ich hab das hin und wieder selbst so gemacht, wenn ich mein Haargummi verloren hab. Das klappt ausgezeichnet! :D

Verfasst: 10.03.2009, 13:52
von Eleyne
ich bin Altenpflegerin und da kommt man oft mit alten Damen ins Gespräch, wenn man die (machmal noch vorhandenen) langen Haare bürstet und hochsteckt und eine davon hat mir mal erzählt, dass ihre Oma früher die abgerissenen/ausgegangenen Haare aus der Haarbürste nahm und diese zwischen den Fingern zu einer art kurzes band verzwirbelte und dann am Abschluss des Zopfes mehrmals rumwickelte (ich kanns schlecht beschreiben) - ich habe es unter Anleitung der alten Dame mal versucht und es funktionierte tatsächlich .. aber ich weiß nicht, obs den ganzen Tag gehalten hätte :lol: man braucht viel Übung dafür glaub ich.

Verfasst: 10.03.2009, 18:14
von Monchichi
Das mit dem Haargummiersatz aus gezwirbeltem Eigenhaar aus Kamm oder Bürste habe ich auch schon öfters gehört. Ansonsten: Bänder einflechten und damit die Zöpfe abbinden.

Verfasst: 10.03.2009, 18:47
von Sagi
Ich kenns von Pferden, dass bei diesen Turnier-Knötchenfrisuren (wisst ihr, was ich meine?) die Zöpfchen manchmal mehrmals mit Nadel und Zwirnfaden durchstochen und dann die Enden fest umwickelt werden. *klick*

Verfasst: 10.03.2009, 21:33
von Yasha
Sagi hat geschrieben:Ich kenns von Pferden, dass bei diesen Turnier-Knötchenfrisuren (wisst ihr, was ich meine?) die Zöpfchen manchmal mehrmals mit Nadel und Zwirnfaden durchstochen und dann die Enden fest umwickelt werden. *klick*
hm, das ist nützlich für Rastas! :)

Verfasst: 10.03.2009, 22:45
von Mordra
Wie Eleyne und Monchichi weiß ich, dass man den Zopf früher oft mit verlorenem Eigenhaar abgeschlossen hat.

Meine Urgroßmutter hatte ihrerseits schneeweiße Haare bis zum Steiß - dick und stark bis ins sehr hohe Alter - echt beneidenswert. Sie hat ihre Haare jeden Morgen mit einem Hornkamm gekämmt, geflochten und das Ende mit den Haaren aus dem Kamm umwickelt.

Dazu hat sie das recht dünne Zopfende einmal nach oben umgeklappt (sodass es doppelt lag) und diese Schlaufe dann fest umwickelt. Und es hat gehalten. Allerdings hat sie in ihrem Leben auch nieeee einen Conditioner oder Shampoos mit glättenden Effekten in ihr Haar geschmiert - Kernseife only (unter "Zwang" alle 6 Wochen gewaschen) ;)

Dann hat sie den Zopf am Hinterkopf zu einem riesigen Nest gedreht und mit ein paar Haarnadeln festgesteckt.

Verfasst: 11.03.2009, 13:11
von alicia_p77
Meine Uroma hatte auch lange schneeweiße Haare, immer zu einem Knoten gesteckt.
Erst als sie über 90 war, sind die Haare ausgedünnt, aber sie hat sie nie abgeschnitten.
Es war trotzdem noch ein hübscher Knoten!
Ich muss mal meine Oma fragen, wie sie die Frisuren gemacht hat!

Verfasst: 11.03.2009, 21:42
von Loraluma
Meine Uroma hatte einen Flechtdutt. Das war hier in der Gegen Standard. Also Zopf flechten und am Hinterkopf festpinnen, ohne Scheitel.

Verfasst: 11.03.2009, 23:47
von eloa
Ich kann mir vorstellen, dass sie einfach nichts benutzt haben. Mein Zopf hält auch von allein, jedenfalls so lange, dass man ihn zum Zopf hochstecken kann. Das Prinzip würde also nur bei Knoten klappen, aber das war ja früher die gängige Frisur, oder?

Verfasst: 12.03.2009, 10:02
von körsbär
Meine Oma trug auch immer einen geflochtenen Dutt.
Ich hab ihr immer gerne zu gesehen wenn sie ihn gemacht hat :D
ich seh noch immer deutlich den beigen Kamm und die golden glitzernden Haarnadeln auf dem Tisch liegen.
Aber an ein Gummi oä kann ich mich nicht erinnern :gruebel: Ich glaub sie hat das Zopfende nicht gesichert.
Fragen kann ich sie leider nicht mehr :cry:

Verfasst: 12.03.2009, 10:21
von Eilantha
Meine Uroma hat mir erzählt, dass sie früher einfach Bänder eingeflochten haben. Später hatte sie die Haare dann kurz, was aber sehr gut aussah.

Verfasst: 12.03.2009, 11:05
von lasiddhartha
Hmm, komisch, warum habe ich zu diesem Thread keine Benachrichtigungen mehr bekommen?

Die Idee mit den eigenen Haaren ist interessant, das muss ich mal ausprobieren. Ihr habt nicht zufällig eine Ahnung, wieviel Haare man dazu etwa nimmt oder wie dick so ein "Band" werden sollte?
Ich schätze mal, wenn man es zweifach einkordelt (so wie einen Wollfaden, den man erstmal doppelt genommen kordelt und dann auf die Hälfte zusammenlegt, damit er sich noch einmal ineinander verdreht) müsste es klappen. Aber mit welcher Menge Haare?
(Stell mir schon vor, wie ich fluche, weil das nicht hält oder weil das Band so dünn ist, dass ich es nicht mehr aus meinen Haaren gefriemelt bekomme, ohne noch fest verwachsene rauszureißen ;))

Gerade bei komplizierteren Frisuren mit mehreren Zöpfen stelle ich es mir ganz ohne Sicherung schwierig vor. Da ist man doch sicher froh, wenn die Zöpfe anständig halten.

Verfasst: 12.03.2009, 12:47
von Sagi
@Eloa: bei welligen/lockigen Haaren ist das sicher nen Versuch wert (ungesicherter Zopf, meine ich) - bei mienen Haaren fällt der Zopf aber in Sekundenschnelle raus... :cry:

Verfasst: 12.03.2009, 13:53
von Satine
Meine Uroma hatte auch immer einen Flechtdutt, das Zopfende war ebenfalls mit einem Band aus Eigenhaar umwickelt. Das "Bändchen" war etwa so dick wie ein dünner Wollfaden und so lang, dass sie es mehrfach drumwickeln konnte. Geknotet wurde da nichts. Und dann halt den Zopf geduttet und mit zwei Haarnadeln festgesteckt.