Ich wie Rhiannon.
Und wie ich es finde? Och, es ist eben anders. Viel größer, und sehr international - obwohl es eine US-Seite ist, treiben sich viele Europäer dort rum, Spanier, Iren, Briten natürlich, viele aus Skandinavien. Englisch ist einfach eine Nummer internationaler als Deutsch.
Ich finde es auch interessant zu vergleichen. Die ganze NK-KK-Diskussion haben sie gar nicht, ich weiß gar nicht, ob es zertifizierte NK in den USA gibt. Da geht es mehr um SLS oder nicht, Silikone oder nicht, also spezifischer an Inhaltsstoffen orientiert.
Die Shampoos und Conditiner, die sie dort haben, kenne ich gar nicht - V05, White Rain, Burts Bees. Ich finde das interessant und habe den Eindruck, daß die Sachen alle parfümierter sind als unsere NK - so von den Erzählungen her. Würde mich mal total interessieren. Wenn meine Verwandten aus den USA das nächste Mal kommen, würde ich sie ja mal zu gern darum bitten, mir ein paar Flaschen mitzubringen

Aus reiner Neugierde.
Dann glaube ich, wir setzen hier mehr auf Selbermachen als im LHC. Aber es kann sein, daß ich mich da täusche - ich habe nicht verglichen, wie oft prozentual Rezepte benutzt oder erwähnt oder weitergegeben werden, aber ich habe den Eindruck, daß wir öfter mit fertigen Waren rumpanschen oder gleich selbst rühren.
Ein Vorteil des LHC sind die Alben und Blogs. Die haben wir nicht, und man muß sich durch ein persönliches Projekt durchklicken, um Bilder zu sehen. Im LHC führt ein Link im Benutzernamen zum Profil, wo man ein Album sehen kann (so der Benutzer eines angelegt hat).
Ich bin hier viel aktiver,weil ich mich wohler fühle - vertrauter, Deutsch fällt mir auch leichter. Aber ich kommuniziere gern auf Englisch und freue mich, wenn ich dazu Gelegenheit habe.
Ich finde die amerikanische Angewohnheit, alles abzukürzen, sehr lustig und manchmal richtig schön absurd, wenn man den Mann als dh abkürzt, dear husband.... und wenn er ein Ekeltyp ist? Na, dann kann man es ja als disgusting husband lesen....
Das Abkürzen übernehmen wir hier auch, ist wohl eine Internet-Sache, wenn man tippt und nicht immer wieder Sprüh-Leave-in tippen will... obwohl sich ja gerade in diesem FAll die Abkürzung nicht eingebürgert hat. Schade!!!
Schön gemischt ist es hier aber auch, sowohl geographisch als auch sozial und von den Einstellungen her.
Ich finde es besonders spannend zu lesen, wenn Amerikanerinnen aus Deutschland berichten - ein paar LHC-Userinnen leben in Deutschland. Eine beklagte sich über die mangelnde Höflichkeit und persönliche Distanz der Deutschen, eine andere über Konformität in der Kleidung, einmal kamen Klagen darüber, daß die Deutschen häßliche und ungepflegte Zähne haben. Sie tauschen sich darüber aus, ohne zu bedenken, daß Deutsche mitlesen. Ich finde diesen Kiebitz-Effekt sehr amüsant, einmal hat es mich auch genervt (als eine meinte, die medizinische Versorgung in den USA wäre besser - I beg your pardon, Madam!)
Dann fasziniert mich auch, mit Grausen, wie viele Leute dort keine Krankenversicherung haben. Mit den übelsten Symptomen schlagen sie sich rum, weil sie nicht versichert sind und sich keinen Arztbesuch leisten können. Ich verzichte darauf, jedesmal meine europäische Schockreaktion zu zeigen. Für mich ist der Sozialstaat so selbstverständlich und so eine Errungenschaft, daß ich nicht verstehen kann, wieso die Amerikaner es so selbstverständlich nehmen, daß Krankenversicherung Privatangelegenheit ist. Aber es erweitert meinen Horizont.
Oh, und nochwas: die sind insgesamt wirklich viel frömmer als wir, die AmerikanerInnen. Da wird viel freier füreinander gebetet und mit Bibelzitaten operiert. Es gab sogar mal einen Fred über Kreationismus und die Widerlegung Darwins.

Damit würde man wohl in deutschsprachigen Ländern eher auf Befremden stoßen. Dann die verklemmte Einstellung dem Stillen gegenüber - Amerikanerinnen berichten, daß sie nicht überall stillen können. Das ist bei uns doch anders, oder?
Fazit: ich verschwende zu viel Zeit sowohl hüben wie drüben
