Das Haar ist tot

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myla
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Das Haar ist tot

#1 Beitrag von myla »

Hallo!

Im Grunde kann ich das schon so annehmen, dass das Haar an sich tot ist, sprich kein Leben drin ist.

Aber irgendwie tun sich da bei mir trotzdem ein paar Fragen auf und vielleicht kann mir die jemand von euch ja beantworten?

Warum (weiss jetzt nicht, ob ich das richtig formuliere) klappen die Hornschichten des Haares bei Wärme/warmem Wasser auf und bei Kälte/kaltem Wasser legen sie sich wieder ans Haar an?
Warum pflege ich totes Gewebe? Ok, damit es nicht so schnell abbricht, aber wie kann es sein, dass es gesundes totes Gewebe gibt und krankes totes Gewebe? Warum bricht krankes totes Gewebe eher? Warum braucht totes Gewebe einen Schutzmantel?
Geht es da wirklich um gesund und krank/nicht gesund? Oder geht es da tatsächlich rein ums Aussehen und Sichanfühlen-wenn-ich-es-anfasse?

Ich sehe ja selbst, dass es bei guter Pflege viel gesünder AUSSIEHT, aber kann man wirklich davon sprechen, dass es dann gesünder IST? Denn wenn ich mein Haar zwei Jahre lang schlecht behandle und es dementsprechend aussieht, und dann behandle ich es vielleicht ein Jahr gut und lasse eventuell Spitzen schneiden, dann sind das immer noch die selben Haare, sehen nur anders aus, aber im Grunde SIND sie dann doch nicht anders vom Aufbau her, oder? Ich meine, geht ja gar nicht, mal von der äußeren Schicht abgesehen, die sich ändert (mal abstehen, mal anliegen). Das Haar kann sich doch gar nicht verändern, es ist doch tot.

Ich bin grade etwas wirr im Kopf und weiß nicht so genau, was ich jetzt eigentlich damit fragen will. :roll: Ist ein Haar tatsächlich totes Gewebe, wenn es solchen Veränderungen unterliegen kann? Oder kann es denen nicht unterliegen und es geht uns ums reine Aussehen/Anfühlen?
Hab ich noch eine dritte Möglichkeit übersehen? Hoffentlich!

Hat sich von euch schonmal jemand Gedanken darüber gemacht und kann da ein bißchen Klarheit in mein Hirn bringen? :-k

:muecke: (musste den smiliey mal testen, find ihn so witzig...)
Liebe Grüße von myla mit 1c/2aMii, 80cm
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Das Siechtum
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#2 Beitrag von Das Siechtum »

Mit den Haaren ist es wie mit einem Holztisch. Wenn man ihn nicht pfleglich behandelt, sieht er irgendwann zerschlissen aus.
Haarfarbe: Dunkelblond mit Rotschimmer
3a C ii, 125cm nach <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a> (1.2.2012)
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myla
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#3 Beitrag von myla »

Ja, das seh ich absolut ein. Aber vom Holztisch sagt man, dass das Holz lebt. Ebenso wie das Holz an den Wänden im Haus oder an der Decke.
Zuletzt geändert von myla am 08.11.2007, 21:56, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße von myla mit 1c/2aMii, 80cm
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Mi-chan
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#4 Beitrag von Mi-chan »

naja, aber das Holz von deinem Tisch HAT ja früher mal gelebt als es noch ein Baum war... das Haar kommt ja schon als "tote" Hornschicht aus den Kopf heraus...
Taille, 1b/cF 7,5
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Mata
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#5 Beitrag von Mata »

Gute Frage! Ich würde es, unwissenschaftlich wie immer, so beantworten:

Haare sidn weder tot noch lebendig. Sie sind Gewebe, das sich selbst nicht mehr verändert, nicht mehr an Stoffwechsel etc teilhat. Aber sie sind mit dem lebendigen Organismus verbunden und gehören zu ihm, bis sie ausfallen oder abgeschnitten werden.

Dasselbe Haar, das dein Freund morgens zärtlich streichelt, begrüßt er mit angeekeltem Gesicht, wenn es ihn im Duschausguß oder in der Suppe anlächelt. Dann erst ist es richtig tot, wenn es vom Organismus getrennt ist.

Das Haar sitzt ja in dieser Wurzelknolle, wie heißt dat Dingen noch mal?, und von dort schiebt sich ja ständig neues "totes" Horngewebe nach.

Daß es sich unter physikalischen Bedingungen anpaßt, hat doch nichts mit tot oder nicht tot zu tun. Auch ein Metallstreifen dehnt sich bei Erwärmung aus oder zieht sich bei Kälte zusammen, auch ein Stein zerbricht, wenn er fallengelassen wird, alles, ob tot oder lebendig, reagiert auf Umwelteinflüsse. Aber die Haare haben keine Muskeln, mit denen sie ihre Schuppenschicht aufrichten oder anlegen - das sind mechanische Folgen ihrer Fähigkeit, Flüssigkeit bis zu einem gewissen Grade aufzunehmen und sich dann eben aufzudehnen. Wie ein abgefallener Tannenzapfen ja auch noch rein mechanisch auf Luftfeuchtigkeit reagiert.

"Gesund" oder "ungesund" sind in Bezug auf Haar eher Metaphern als medizinische Begriffe, außer wo es um Erkrankungen von Haarwurzeln, Kopfhaut oder anderen Teilen geht, die am Stoffwechsel noch teilnehmen, also "lebendig" sind. Wir nennen gesundes Haar, wenn es gepflegt aussieht, nicht zerstört ist, wenn es einen gesunden Zustand des Organismus zu widerspiegeln scheint. Es ist mehr eine ästhetische Wertung.

Auch Fingernägel und die oberste Hautschicht sind solche Zwitter: bereits abgestorbene, abzustoßende Produkte eines lebendigen Körpers, mit diesem aber verbunden.

Sehr klar klingt das nciht.... aber hm.. ist ja schon spät abends....
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Sevenin
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#6 Beitrag von Sevenin »

myla hat geschrieben:Ja, das seh ich absolut ein. Aber vom Holztisch sagt man, dass das Holz lebt. Ebenso wie das Holz an den Wänden im Haus oder an der Decke.
Auch ein Plastiktisch verschleißt, wenn man ihn nicht pflegt, mit aggressiven Substanzen behandelt, mit harten Gegenständen verkratzt, die Beine zu stark verbiegt.
jos olisin lintu...

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gillian_scott
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#7 Beitrag von gillian_scott »

denk mal an einen pullover. wird viel dran rumgerubbelt, viel heiß gebügelt, viel falsch gewaschen und getrocknet, dann sieht der nach wenigen wäschen und wenig tragen total schlimm aus, ist abgenutzt etc. so ähnlich ist es beim haar auch. und das ein pullover nicht lebt, glaubt mir sicher jeder ^^

übrigens: das haarinnere kann sich von der struktur her schon sehr verschlechtern und zwar durch färben, austrocknen, bleichen, heiß fönen, glätten. dadurch entstehen strukturschäden, spliss, haarbruch etc.

wenn haare immer schön durchfeuchtet und geschmeidig und elastisch gehalten werden, dann bleiben sie lange schön und in ihrer "gesunden" struktur erhalten. sie brechen nicht so leicht, nutzen sich nicht so einfach ab etc. deshalb ist silikon auch für viele toll, aber eben nicht WIRKLICH da es nur das haar äußerde "schützt" aber nicht das innere geschmeidig, elastisch etc. hält, sondern "verkümmern" lässt. und da haare keine verbrauchsgegenstände sind, zumindest hier nicht, sondern gebrauchsgegenstände, sollten diese auch "intakt" gehalten und gepflegt werden.

übrigens: holz regeneriert sich selbst auch nicht mehr als tisch ebensowenig können haare das, deshalb sollte man schäden vorbeugen, was durch gute pflege geschieht. was kaputt ist, bleibt kaputt, darum geht es eigentlich.

LG
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myla
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#8 Beitrag von myla »

@Sevenin, naja, der Plastiktisch geht kaputt, wenn ich ihn zerstöre oder störend behandle, aber nicht, wenn ich ihn nicht pflege, oder?

@Mataswintha, das ist eine sehr schöne Erklärung und so absolut nachvollziehbar für mich! Und gar nich zu spät :D

Mir fällt dazu noch das Thema Psyche ein, aber dazu muss ich morgen weiter schreiben, das krieg ich heut abend nicht mehr so auf die Platte wie ich will. :kafcomp:
Liebe Grüße von myla mit 1c/2aMii, 80cm
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winnie
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#9 Beitrag von winnie »

Hust... es ist wirklich schon etwas spät.. Nichtsdestotrotz ist das eine äusserst interessante Diskussion.
Alles unterliegt Schwingungen, manchmal sind sie sehr hochfrequentiert, manchmal etwas tiefer. Hochschwingend sind Liebe, Freude, Glück - niederschwingend sind Hass, Neid etc.
Sämtliche Materialien (auch ein Besenstiel) unterliegen also auch diesen Schwingungen, und so natürlich auch unsere Haare. Somit ist es nachvollziehbar, wenn wir unsere Haare pflegen, verwöhnen, ihnen Aufmerksamkeit und ev. sogar Liebe schenken, dass sie dadurch schöner werden können.
Es wurde einmal anhand eines Versuchs bewiesen, dass sich die Moleküle eines Wassertropfens, wenn man ihn mit Schimpfwörtern "bespricht", völlig verzerrt und disharmonisch zeigen. Anderseits einen anderen Wassertropfen mit positiven Wörtern "besprochen" hat, und die Moleküle zeigten sich wunderschön in absoluter Harmonie....
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Sevenin
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#10 Beitrag von Sevenin »

Selbstverständlich verwittert Kunststoff auch, wenn man ihn nur einfach nicht pflegt - bloß nicht so schnell wie organische Materialien.
jos olisin lintu...

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Kebea
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#11 Beitrag von Kebea »

@winnie
Sorry, ich weiss, das ist off-topic aber ich kann nicht anders:
Wassermoleküle sollen hören können????????? Und die Bedeutung von Worten verstehen???????????
Wer hat die von Dir angeführte Studie durchgeführt? Das würde ich gern belegt haben. :wink:

Liebe Grüße,
Barbara
SanteTante

#12 Beitrag von SanteTante »

Mataswintha hat geschrieben: Das Haar sitzt ja in dieser Wurzelknolle, wie heißt dat Dingen noch mal?, und von dort schiebt sich ja ständig neues "totes" Horngewebe nach.
Das Ding wo es drauf sitzt heißt Papille und die Knolle heißt Bulbus (oder Haarzwiebel).
:)
Und genau genommen ist das Haar bis auf eine paar wenige Milimeter auch schon unter der Haut tot. Neue Haarzellen werden in der Haarmatrix gebildet und wandern dann nach oben gen Kopfhaut. Nur diese ganz neuen, frischen Zellen sind mit dem Stoffwechsel verbunden. Sobald die fertig sind, bewegen sie sich nur noch, weil ja ständig neue genbildet werden und dann lassen sich die faulen Biester einfach gemütlich dahin schieben, wo man sie denn auch irgendwann sehen kann.

Manchmal finde ich es erschreckend, was noch so aus der Berufsschule hängen geblieben ist...
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winnie
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#13 Beitrag von winnie »

@kebea: danke für Deine Frage :wink: wüsste ich den Namen desjenigen Forschers, hätte ich das gleich hier angegeben, aber ich habe diese Info bei einem Seminar erhalten und müsste dort nochmals nachfragen, werde aber selber erstmal googeln und schauen ob ich die Quelle finde, wenn ich mich recht erinnere war das ein japanischer Forscher. Ich finde es einfach ein wunderschönes Beispiel.
Natürlich können Wassertropfen nicht "hören". Jedoch hat jedes Wort, jedes Gefühl, jedes Material etc. - einfach ALLES seine Schwingung - dadurch werden die Moleküle verändert.
Ich weiss das hört sich alles etwas schräg an, befasst man sich jedoch längere Zeit mit diesen Themen, wird es einleuchtend und logisch.

LG
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winnie
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#14 Beitrag von winnie »

schneller als gedacht hier die Quelle: Buch von Masaru Emoto - "Die Botschaft des Wassers"
Link: http://www.baerbelmohr.de/content/view/54/23/ im 4. Abschnitt ist es kurz beschrieben.

LG
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Fredda
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#15 Beitrag von Fredda »

"Schwingendes Wasser" und Molekülveränderung-Das ist alles mögliche, nur nicht wissenschaftlich. Mehr äußere ich mich als Naturwissenschaftlerin nicht dazu, Diskussionen bringen nichts.

Das ausgewachsene Haar ist ein biologisches Material, Matashwita hat das prima beschrieben. Der Vergleich mit dem Holztisch passt auch gut :)
Jeder Tag ist ein Geschenk, nur manchmal ist er blöd verpackt.
Eine Pizza mit dem Radius z und der Höhe a hat das Volumen Pi*z*z*a.
21 ist nur die halbe Wahrheit. Achtung: Schokolade lässt die Kleidung schrumpfen!
Globuli-Wenn dir TicTac zu billig sind.
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