Langhaarnetzwerk

Wir sagen "ja" zu langem Haar.
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BeitragVerfasst: 05.02.2011, 17:19 
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Zum Thema "Behinderungen" und dem Adjektiv "behindert" schiessen mir spontan einige Gedanken durch den Kopf.

OT Anfang: Man muss sich wirklich fragen, ab wann man überhaupt als "behindert" gilt. Ist man behindert, wenn die Gesellschaft einen als behindert abstempelt? Wenn man Anrecht auf einen Behindertenausweis hat?

Ich persönlich bin zum beispiel so gesehen nicht behindert. Allerdings bin ich mit deformierten Knien geboren, will heißen, dass meine Kniescheiben sich schonmal selbstständig machen. Seit fünf Jahren gehe ich dementsprechend in regelmäßigen Abständen an Krücken in Kombination mit einer sehr "eindrucksvollen" Schiene und wurde bereits drei mal operiert, die vierte Operation steht noch bevor und keiner weiß, ob das dann die letzte bleibt. Jedenfalls wurde ich irgendwann mal gefragt "Sag mal, bist du eigentlich behindert oder warum gehst du ständig an Krücken?" Als ich dann versuchte, zu erklären, was das Problem mit meinen Knien ist, hieß es nur "Aha. Also irgendwie ja schon behindert."
Ähnliche Erfahrungen mache ich mit Leuten, die ich gerade kennengelernt habe oder gerade kennenlerne bezüglich einer anderen "aüßerlichen" Auffälligkeit von mir. Wenn die dann das erste mal meinen linken Arm sehen, reißen die die Augen auf, gucken schon fast angewidert und ich durfte schon das eine oder andere Mal zu hören bekommen "Ey, wie, du hast dich mal geritzt?! Biste behindert im Kopf?!" Ich gehe mit der Sache relativ offen um, bekomme aber noch oft genug zu spüren, dass ich als anders im negativen Sinne abgestempelt werde, meist mit einer Mischung aus Mitleid und Ekel. Mitleid ist tatsächlich oft schmerzhaft, weil einem so wieder vor Augen geführt wird, dass manche Dinge im Leben trotz der Tatsache, dass man sie eigentlich überwunden und schon fast vergessen hat (in diesem Fall mit dem Selbstverletzenden Verhalten) garnicht so unwichtig sind, wie man denkt. Ich komme damit klar, dass ich mal autoaggressiv auf Probleme reagiert habe. Ich komme damit auch klar, wenn ich mal wieder an Krücken gehen muss. Die Gesellschaft allerdings weiß dann nicht, wie sie mit mir umgehen soll und statt sich damit auseinderzusetzen, wird man in die "behindert"-Schublade geschoben. Tja. OT Ende.

Zu der Haar-Sache: Die Schwester von einem Exfreund von mir hat Down-Syndrom. Ihre Mama hält ihre Haare auf maximal APL, da alles Längere einfach zu pflegeintensiv ist, und trägt meistens einen oder zwei Engländer. Habe ihr einmal einen Franzosen geflochten und die Süße hat sich gefreut wie an Weihnachten :) Seitdem ich sie kenne, reagiere ich auch nochmal deutlich aggressiver auf den Misbrauch des Worts "behindert" und sage, wenn ich sowas höre, laut und deutlich "Behindert ist kein Schimpfwort", auch wenn ich mich damit oft unbeliebt mache - ist mir aber in der Situation egal.

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2aMii, Hüfte (83 cm nach SSS), Nächstes Ziel: Steiß (89 cm)

Tagebuch: MiraBella will Märchenhaar! Blog: Wish right now.


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BeitragVerfasst: 05.02.2011, 18:33 
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ratwoman hat geschrieben:
eine gute Freundin von mir sitzt im Rollstuhl (offener Rücken) und sie züchtet immer wieder mal lang, aber wenn sie ins KH muss bekommt sie gesagt, dass sie die Haare kürzen soll, bzw macht es dann auch (sie mag dann auch nicht zur Last fallen), sie kann oder soll dann nicht alleine aufstehen, weswegen ihr jemand helfen müsste, was dann nur zum Haare waschen blöd wäre, beim letzten Besuch hatte sie nen Wuscheldutt gemacht und einfach ungewaschen gelassen, das Pflegepersonal war sogar glücklich damit, musste dann ja garnichts machen.



Schön, dass ihr eine Lösung gefunden habt, mit der alle Seiten zufrieden sind. Eine meiner Bekannten trägt ihre Haare zu einem steißlangen! Zopf geflochten.
Als ihr vor zwei Jahren eine gutartige Geschwulst im Kopf entfernt werden musste, hat man ihr vor der OP mehrere Zöpfe gebunden und nur eine kleine Schneise für den Schnitt rasiert.
Also, warum sollten lange Haare bei Deiner Freundin nicht möglich sein?


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BeitragVerfasst: 05.02.2011, 18:38 
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Eben, sie wachsen ja! Ist halt auch blöd, Kurzhaarfrisuren nachschneiden zu lassen, dann sind immer lauter Stückchen im Rollstuhl und die Katze will die immer aufessen *nerv* :lol:

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BeitragVerfasst: 05.02.2011, 21:50 
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Mein Mann war vor etwa 15 Jahren Zivi und hat mit z.T. schwerstbehinderten Kindern gearbeitet. Da war ein Mädchen mit richtig langen, dicken gepflegten Haaren. Allerdings müssen z.B. die Eltern dann auch bereit sein sich darum zu kümmern, das war dort anscheinend der Fall. Wir haben sie übrigens letztes Jahr getroffen und sie hat immer noch so lange Haare. Ich weiß allerdings auch, dass sich in vielen Einrichtungen in denen Behinderte leben nicht gekümmert wird. Auch nicht um sowas wie Kleidung oder Brillen. Hauptsache pflegeleicht. Und viele können eben gar nicht aufmucken. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass mir das mit den kurzen Haaren so gravierend nie aufgefallen ist. Ich habe u.a. in einer Werkstatt für Behinderte gearbeitet und da gab es viele langhaarige Frauen und auch ein paar langhaarige Männer. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Äußere extrem von der jeweiligen Wohngruppe abhing. Es gibt da wirklich gruselige Beispiele.

Ich persönlich konnte übrigens noch nie nachvollziehen, warum man offensichtlich behinderte Menschen angaffen muss. Da könnte man ja auch einen Schlips oder grüne Schuhe zum Anlass nehmen. Allerdings ist mir durch den Beruf meiner Mutter auch schon von klein auf beigebracht worden, dass das nichts Außergewöhnliches ist. Ich glaube, das Problem ist einfach, dass die meisten schon von zu Hause aus von sowas völlig fern gehalten werden und einfach nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Natürlich ist das kein Grund zum Gaffen, aber das tun Menschen aus irgendwelchen Gründen bei allem und jedem.

edit:
Ich kann mir allerdings vorstellen, dass Leute mit manchen Körperbehinderungen einfach aus praktischen Gründen keine langen Haare haben. Es ist ein extrem blödes Gefühl, nur wegen sowas ständig auf andere Leute angewiesen zu sein.

nochmal edit:
Ich weiß, dass "Behinderter" vielleicht nicht das korrekte Wort ist. Aber ich finde irgendwelche politisch korrekten Umschreibungen noch wesentlich dämlicher und bin zudem der Meinung, dass sowas auch nichts daran ändert wie die meisten Leute damit umgehen.

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BeitragVerfasst: 08.02.2011, 12:51 
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bezüglich Mitleid:
Ja, Mitleid ist diskriminierend. Es ist eine lieb gemeinte, von Fürsorge motivierte Diskriminierung aber nichtsdestotrotz ist sie das, denn man unterstellt damit ganz eindeutig, dass die Person bemitleidenswert ist, und dass es ihr in einem anderen Zustand, als in welchem sie sich befindet, besser gehen würde, sprich: dass ihr Zustand "suboptimal" = schlecht ist.
Das kennt doch jeder von uns glaube ich. Angenommen, die beste Freundin kommt kaum hinterher mit ihren drei Verehrern und man selbst hat grade niemanden - wenn man dann Mitleid von dieser Freundin bekommt ist das doch kein schönes Gefühl, oder? Es wirkt herablassend, es nimmt einem Stolz und Würde. Zumindest geht das mir so.

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2aMii/iii
72cm SSS ~ midback; 10 cm Umfang( :) )
1 Ziel: meine Fülle zurück -> erreicht!!
2 Ziel: Taillenlänge

"Schönheit ist eine Verheißung von Glück." - Stendhal


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BeitragVerfasst: 08.02.2011, 13:09 
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Es gibt einen Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl.

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BeitragVerfasst: 08.02.2011, 22:39 
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bei einigen Menschen mit Behinderung ist es so, das sie be Stress autoagressiv werden und sich beißen oder die Haare herrausreißen, also sind die so kurz ,das sie nciht hinneinfassen können, damit das verletzungsrisiko geringer ist.

mehr fällt mir grad dazu nciht ein, aber ich werd mal gucken, da ich privat viel mit menschen mti Behinderung in kontakt bin

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Haare vom Typ sauschön und 2b M/C iii nach Fias Haartypensystem S.69 :yippee: :wink:


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BeitragVerfasst: 09.02.2011, 02:26 
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Criosdan hat geschrieben:
Es gibt einen Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl.


Ja, das sehe ich genauso. Das ist eine wichtige Unterscheidung. Aus diesem Grund verwende ich in meinem Sprachgebrauch lieber die Wörter "Mitgefühl" oder "Empathie". Letzteres bedeutet etymologisch zwar auch Mit-Leid, ich definiere es aber eher über die Fähigkeit des Mit-"Leiden"-Könnens... sich in andere hineinversetzen zu können, mitfühlen zu können, was sie empfinden... und zwar auf Augenhöhe. "Mitleid" ist, für meine Begriffe, immer etwas, das "von oben herab" erfolgt. Ist auch irgendwie logisch, denn schließlich sieht sich der Mitleid Empfindende ja als besser gestellt an als der Mitleid-"Bedürftige", auf den er herabblickt. (Auch wenn das ja so gut gemeint ist blah blah. Ich glaube den meisten sogar auch, dass sie das nicht "böse" meinen. Das machts aber leider nicht besser.)

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NHF, 2a F-M ii (7,5 cm), 80 cm (SSS)
Ziel: 1m+


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BeitragVerfasst: 09.02.2011, 08:34 
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Beiträge: 247
Wohnort: bei Karlsruhe
Nochwas aus der Praxis.
Vor dem Studium habe ich 1,5 Jahre lang schwerst-mehrfach-behinderte Menschen gepflegt. Die Bandbreite des "Behinderungsgrades" war doch recht groß. Und wir hatten eigentlich sogar Spaß dabei, einige Frisuren zu basteln!
Eine Bewohnerin hatte richtig dickes, BSL-Langes Haar. Kaum einer kam da vernünftig durch und konnte mehr machen als einen Pferdeschwanz. Sie war allerdings geistig so fit um zu bestimmen, dass die Haare dran bleiben. Dementsprechend musste ich auch jedesmal in meiner Schicht einen Franzosen basteln und sie fand es super.
Bei einer Bewohnerin, die sowohl blind als auch taub war kam die Frage nach langen Haaren gar nicht auf. Sie hätte sich nur darin verfangen und für die Pflegekräfte ist kurz wirklich weniger Arbeit.
Aber hey, wir hatten auch zwei männliche Bewohner mit schulterlangen Haaren. Die waren schon vor ihren Unfällen so und haben einfach zu ihrer rockigen Art gepasst :)

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1aMi-ii, 83cm nach SSS

Züchten trotz dünner Fusseln!


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BeitragVerfasst: 09.02.2011, 18:13 
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Registriert: 12.04.2008, 14:55
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Wohnort: Landkreis Northeim
wie ich das so lese mit dem "Mitleid" haben, fällt mir auch noch eine Aussage von meinem Exfreund ein, der irgendwann einmal zu mir gesagt hat als wir noch zusammengewesen sind, daß er eigentlich mehrmals die Chance gehabt hätte, sich mit anderen Frauen zu treffen und so, er würde es sogar aufrichtig bereut haben, weil er ja nur aus Mitleid mit mir so lange (ca. 2 bis 3 Jahre) zusammengeblieben ist.
Boah ey! Sowas arg verletzend-kränkendes hat er mir damals auch noch ins Gesicht gesagt.
Ich war darauf so geschockt, :shock: daß mir darauf nichts einfiel.

Zugegeben - der Exfreund konnte mit meiner ganzen Art sogut wie gar nichts anfangen und behauptete stocksteif, daß ich das Borderlinesyndrom hätte, was noch nicht mal gestimmt hat.

Sorry, mußte einfach mal raus ... obwohl das nun schon so lange her ist

_________________
Früher mußte man selbstbewußt sein, als Frau kurze Haare zu tragen.
Heutzutage muß man selbstbewußt sein, wenn man wieder als Frau lange Haare trägt.
(meine eigene Feststellung)


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BeitragVerfasst: 09.02.2011, 18:30 
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Rapunzelchen hat geschrieben:
wie ich das so lese mit dem "Mitleid" haben, fällt mir auch noch eine Aussage von meinem Exfreund ein, der irgendwann einmal zu mir gesagt hat als wir noch zusammengewesen sind, daß er eigentlich mehrmals die Chance gehabt hätte, sich mit anderen Frauen zu treffen und so, er würde es sogar aufrichtig bereut haben, weil er ja nur aus Mitleid mit mir so lange (ca. 2 bis 3 Jahre) zusammengeblieben ist.
Boah ey! Sowas arg verletzend-kränkendes hat er mir damals auch noch ins Gesicht gesagt.
Ich war darauf so geschockt, :shock: daß mir darauf nichts einfiel.

Zugegeben - der Exfreund konnte mit meiner ganzen Art sogut wie gar nichts anfangen und behauptete stocksteif, daß ich das Borderlinesyndrom hätte, was noch nicht mal gestimmt hat.

Sorry, mußte einfach mal raus ... obwohl das nun schon so lange her ist


Klar, dass sowas wehtut. :( Ich denke, der hatte ein Problem mit sich selbst. Wieso sollte er sonst so fies zu Dir sein? Ich kenne das (leider) von mir selbst, wenn ich mit mir selber unzufrieden bin, gehe ich die anderen an. Obwohl die nichts dafür kennen. Später tut es mir dann Leid und ich sehe, dass eigentlich ICH in diesem Moment das arme Würstchen bin, nicht die anderen.

Naja, wie Du schreibst, ist es ja Dein EX, gut dass Du ihn los bist, denn sowas hat niemand verdient. :wink: Und sowas wie "Borderline" schnappt man irgendwann mal auf, und wendets dann irgendwo an, weils ja sooooo gut (Ironie) klingt, um jemandem weh zu tun. :roll:

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2aFi - zwischen APL und BSL (Endziel erreicht)


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BeitragVerfasst: 09.02.2011, 22:03 
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Maus hat geschrieben:
Mich beschäftigt genau dieses Thema stets und ständig, da ich auch als „behindert" zähle. Ich sehe optisch anders aus und habe viel erlebt. Deshalb mal folgender provokanter Gedankengang (m. E. allerdings Off Topic - sorry):

Jeder, wirklich JEDER, hat anscheinend KEIN Problem mit Behinderungen, man sollte sie gar respektieren!!! Sowas. Das ist die Theorie. Das höre ich ständig.

Jetzt die Praxis: Auf der Straße wird gegafft, was das Zeug hält. Idiotische Bemerkungen. Hämische Blicke. Mitleid.


Da wir hier beim Thema sind: Ich würde gerne verstehen, woher dieser Unterschied zwischen Theorie und Praxis kommt. Wenn es doch so egal ist, ob behindert oder nicht? Warum dann zig Vorsorgeuntersuchungen bei Schwangeren, wer will denn ein behindertes Kind? Wenn es doch ach so okay ist? Ich selbst habe keine Kinder, auf eigenen Wunsch sterilisiert und könnte mich mit einem behinderten Kind mehr identifizieren als mit einem „gängigen“, wenn es mein eigenes wäre.


Es gibt Behinderungen, die sofort auffallen und solche, die (wenn überhaupt) erst Jahre später entdeckt werden.
Im ersten Fall gaffen einige Leute - im anderen werden insbesondere die Mütter beschuldigt ihre Kinder "nicht im Griff" zu haben.

Meine Tochter gehört zum zweiten "Fall".
Ihre Haare gehen bis zur Rückenmitte.

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LG Marlene

13.12.2010: 90 cm erreicht. Neues Ziel: dichtere Spitzen durch Microtrim - 1c/2a C ii/iii

Bild

Im Bürstenclub seit 09.06.2012 :)


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BeitragVerfasst: 09.02.2011, 22:14 
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gelöscht

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@Marlene

Traurig, daß sich dies überall wiederholt. Mir und meinem Kind ist das gleiche passiert. Wobei ich mich immer gegen den Stempel Behinderung wehre. Ich finde, wenn es danach ginge, müssten wahrscheinlich Millionen in Deutschland als behindert eingestuft werden. Die meisten haben es eben einfach irgendwie geschafft, ihre Schwierigkeiten zu kompensieren und kommen mehr oder weniger im Alltag klar.


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BeitragVerfasst: 09.02.2011, 23:02 
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Marlene hat geschrieben:
Maus hat geschrieben:
Es gibt Behinderungen, die sofort auffallen und solche, die (wenn überhaupt) erst Jahre später entdeckt werden.
Im ersten Fall gaffen einige Leute - im anderen werden insbesondere die Mütter beschuldigt ihre Kinder "nicht im Griff" zu haben.


Ich verstehe Dich nicht eindeutig. Was hat eine unentdeckte Behinderung mit "nicht im Griff haben" zu tun? *aufmschlauchsteh*

Meint Ihr nicht, Kommentare von Kindern haben auch mit Erziehung zu tun? Ich bekam vorgelebt, dass ich mich nicht nach anderen umzudrehen , nicht zu gaffen und keine Kommentare abzugeben habe. Ist ja auch nicht verkehrt. Ich leide regelrecht unter Kommentaren von Kindern, die tun zuweilen recht weh, so dass ich Kindern aus dem Weg gehe. Reiner Selbstschutz. Kommentare wie "die da sieht ja ... aus" und viele ungeheuerliche Bezeichnungen denken sich Kinder nicht einfach von selbst aus. Freundinnen mit Kindern haben mir das bestätigt. Ich habe bewusst keine Kinder, weil ich keinerlei Lust habe, mich damit noch bei meinem eigenen Kind auseinanderzusetzen. Mit reicht schon der Alltag.

Wollte ich loswerden. :)

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2aFi - zwischen APL und BSL (Endziel erreicht)


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BeitragVerfasst: 09.02.2011, 23:12 
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gelöscht

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@Maus

Ich glaube, du hast da etwas mißverstanden.

Ich nehme an, Marlene, hat ein Kind, bei dem erst im Laufe der Zeit eine Behinderung wie z.B. Autismus, ADS/ADHS, Asperger ..... festgestellt wurde. Und da diese Kinder mitunter aufgrund ihrer Eigenheit auf Unverständnis stossen, mußte sie sich eben Vorwürfe anhören.
Und diese "Eigenheiten" haben nun mal kaum etwas mit Erziehung zu tun. Autismus o.ä. wird niemandem anerzogen.

edit: Marlene sprach nicht von einem Kind, daß sich gegenüber einem Behinderten mit sichtbarer Beeinträchtigung daneben benommen hätte. Sie stellte nur sichtbare und nicht sofort sichtbare Behinderung nebeneinander.


Zuletzt geändert von imene am 09.02.2011, 23:33, insgesamt 1-mal geändert.

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