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 Betreff des Beitrags: Club der Hashimoto Betroffenen
BeitragVerfasst: 20.01.2013, 18:34 
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Registriert: 12.04.2008, 14:55
Beiträge: 7521
Wohnort: Landkreis Northeim
Liebe User/ innen!

Ich möchte hier gerne einen Club gründen, wie es die Überschrift verrät.
Weil dieses Problem gerne unter den Teppich gekehrt wird und man so überhaupt rein gar nichts davon zu hören kriegt, *kommtmirjedenfallssovor*, ehm ... möchte ich erzählen, was das genau ist und warum aus meiner Sicht keiner von sich aus darüber sprechen mag.

Die Hashimoto Erkrankung geht auf den japanischen Arzt Hashimoto zurück, der die Schilddrüsenunterfunktion als erstes entdeckt und beschrieben hat.
Diese Schilddrüsenunterfunktion beginnt immer mit einer Schilddrüsenüberfunktion und wird erst im späteren Verlauf zur Schilddrüsenunterfunktion.
Ich stelle mir das so vor, daß die Schilddrüse anfängt, vermehrt Hormone zu produzieren, um einer Unterfunktion vorzubeugen. Dies führt zu vermehrten Gesundheitlichen Problemen, wie
z. B.
- Herzklopfen
- Mitralklappenprolaps, also Extrasystolen im EKG,
- Herzrhythmusstörungen können sich auch bis hin zu Vorhofflimmern weiterentwickeln
- erhöhter Blutdruck
- Heißhungerattacken
- nervös, hibbelig, zappelig sein
- unkontrollierte Gewichtsabnahme, schneller Gewichtsverlust
- viel zu hohe Stoffwechselgeschwindigkeit
- Unwohlsein mit Schwindeligkeitsanfällen bis hin zur Ohnmacht
- ...

Die Schilddrüsenhormone sind dazu da, daß sie die körperlichen Vorgänge steuern und dem Stoffwechsel vorgeben, in welcher Geschwindigkeit er zu funktionieren hat, damit die Person sich rundum wohlfühlt.
Sie sind auch für unser Psychisches Gleichgewicht verantwortlich.

Nach unserem heutigen Wissensstand ist der genaue Auslöser der Krankheit unbekannt. Aber es läßt sich gut behandeln.
Ja, die Lage ist Ernst, aber nicht Aussichtslos. :D

Hat die Schilddrüse vermehrt Hormon produziert, fühlt sich die betroffene Person erstmal nicht wohl. Es ist ein Zuviel davon im Blut. Der TSH Wert befindet sich unter 1. Also fährt die Schilddrüse ihre Hormonproduktion wieder herunter, was für einen Moment erstmal einen scheinbar normal ausgeglichenen Stand zwischen TSH Wert und Hormongehalt im Blut erscheint.
Die betroffene Person fühlt sich wieder wohl und ausgeglichen.
Doch dann fangen die eigentlichen Beschwerden erst richtig an. Sowas muß auf jeden Fall möglichst frühzeitig behandelt werden, um eventuelle Folgeschäden zu vermeiden.

So, die Schilddrüse produziert nun aufgrund einer chronischen Entzündung zu wenig Hormon. Wie bei mir.
Die Beschwerden sind
- Haarausfall
- vermehrtes Schlafbedürfnis
- trockene Augen
- depressive Verstimmung
- Muskelkrämpfe (besonders beim Sport machen)
- dauerhafte Gesichtsröte mit leicht gelblichem Hautunterton
- Gewichtszunahme bei normalem Eßverhalten
- Völlegefühl nach dem Essen
- harter Stuhlgang bis hin zu Verstopfungserscheinungen (die Peristraltik im Darm verlangsamt sich auch durch den verlangsamten Stoffwechsel)
- Aufgeschwemmtes Gesicht,
- Wassereinlagerung im Körpergewebe (Ödemgefahr)
- Der Körper kann nicht mehr so leicht entgiften. Schlackestoffe reichern sich an.
- erhöhter Cholesterinspiegel
- in der Sauna bei 92°C kann der Körper nicht richtig schwitzen, die Person läuft ganz schnell rot im Gesicht an
- gestörtes Temperaturempfinden, weil die Körpertemperatur herunterfährt, um nicht zu viel Wärme zu verlieren. Lauwarmes Wasser fühlt sich dann wie kochend heißes Wasser an; man hat das Gefühl, sich zu verbrennen.
- leichteres Frieren, auch "Kälteintoleranz"
- zu niedriger Blutdruck

Werden diese Beschwerden nicht ernst genommen oder gar nicht bzw. falsch behandelt, können sie sich verschlimmern.
Die Folgen, die sich daraus ergeben, können Lebensgefährlich sein:
- Arteriosklerose (Gefäßverkalkung durch erhöhte Blutfettwerte), daraus kann ein Herzinfarkt und/ oder Schlaganfall resultieren,
- Wegdämmern bis ins Koma, daraus ergeben sich neben Bettlägerigkeit auch wieder jede Menge lebensgefährliche Komplikationen wie z. B. Hirnhautentzündung, und was nicht noch alles, worüber ich selbst keine Ahnung habe.
- Multiorganversagen und dann ist Sense.

Deshalb ist es lebenswichtig, etwas dagegen zu unternehmen. Und zwar so früh wie möglich.
Der TSH Wert im Blut muß nämlich bei 1 liegen, dann ist alles in Ordnung.

Ich will hier niemanden irgendwie in Panik versetzen, viel eher möchte ich einfach nur darüber aufklären, was passieren könnte, wenn die Schilddrüsenunterfunktion nicht gleich erkannt wird und man erstmal von Arzt zu Arzt gereicht wird.
Hier in Deutschland tritt dieses Phänomen leider sehr stark vermehrt auf.
Mich selbst hat es auch voll erwischt. Bei einer Routineuntersuchung meines Blutes beim Hausarzt wurde es im großen Blutbild frühzeitig entdeckt.
Ein paar Tage später bekam ich auch schon das Medikament Levothyroxin verschrieben.

Weil ich mich sowieso für medizinische Themen sehr interessiere, habe ich mir viele Fragen überlegt, die ich meinem Hausarzt stellen wollte und ging diese Frage für Frage mit ihm zusammen durch.
Deshalb kann ich zu diesem Thema hier so umfangreich wie es mir möglich ist aufklären.
Ich hoffe, es nimmt mir niemand übel oder sowas.
Gerade, weil es zu einem Flächendeckenden Problem in Deutschland geworden ist, finde ich es besonders wichtig, anderen Betroffenen Mut zu machen, sich zu "outen", um zu erfahren, wie es anderen Menschen ergeht oder ergangen ist.
Und das wiederum stärkt auch ein wenig den Zusammenhalt einer Gemeinschaft.
Hey, Du bist nicht die einzige Person mit dem Problem.

Vielleicht mag niemand von sich aus darüber sprechen, weil es für viele Menschen schon zur Normalität geworden ist.
Über Beschwerden reden, zum Arzt zu gehen, sowas macht man doch nicht.
Vielleicht sind auch die Medien ein bischen Mitschuld daran. Es werden immer nur schöne, schlanke, gesunde Menschen gezeigt, die keinerlei gesundheitliche Beschwerden haben. Eventuelle Wehwehchen, die man sehen könnte, werden sowieso per Computertechnik mit den entsprechenden Retouschierprogrammen weggemogelt, sodaß sich dies oder das Produkt besser verkauft.
In der Werbung wird oft für Rezeptfreie Medikamente geworben, die keinerlei Auswirkungen auf die Gesundheit haben, die nur die Symptome ein wenig lindern können, wie Beispielsweise Hustensaft oder Grippemittel (Grippostad C).
Der Verbraucher identifiziert sich mit den Werbeikonen und versucht unbewußt, so zu sein wie sie.
Aber irgendwann klafft der Spalt dabei gewaltig auseinander.
Spätestens dann, wenn die Person an sich merkt, ups, da stimmt doch was mit ... nicht.
Wir sind keine Werbeikonen, wir sind alles nur normale Menschen, Verbraucher eben.

Hoffentlich konnte ich Euch ein wenig aufklären, was für eine ernsthafte Erkrankung die Schilddrüsenunterfunktion ist, die aber mit der richtigen Behandlung und der korrekten Medikamentendosis schnell und einfach in den Griff zu kriegen ist.

_________________
Früher mußte man selbstbewußt sein, als Frau kurze Haare zu tragen.
Heutzutage muß man selbstbewußt sein, wenn man wieder als Frau lange Haare trägt.
(meine eigene Feststellung)


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 Betreff des Beitrags: Re: Club der Hashimoto Betroffenen
BeitragVerfasst: 20.01.2013, 19:42 
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Registriert: 02.01.2012, 21:32
Beiträge: 407
Ich glaube der Thread ist hier im falschen Unterforum gelandet, hier soll es um "lange Haare in unserer Gesellschaft und den Medien" gehen. Zudem gibt es im Off-Topic und im Haarpflegeunterforum bereits je einen Thread zur Schilddrüsenunterfunktion, in denen auch jeweils Hashimoto behandelt wird. Eine weitere Aufsplittung des Themas finde ich überflüssig und dient auch nicht gerade der Übersichtlichkeit.
Edit: Als "Club" von Hashimoto-Betroffenen kann ich dir noch dieses Forum http://www.ht-mb.de/forum/forum.php empfehlen, falls du es noch nicht kennen solltest :wink:

_________________
2b- F- 7-8cm Umfang- Midback- Ziel: Hüfte


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 Betreff des Beitrags: Re: Club der Hashimoto Betroffenen
BeitragVerfasst: 20.01.2013, 20:53 
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Registriert: 14.08.2012, 20:47
Beiträge: 2146
Pssst, die Schilddrüse überlegt sich das mit der Über- und folgenden Unterfunktion auch nicht einfach so. Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, sprich das eigene Abwehrsystem greift sie an, daher die Entzündung. Das ist ein großer Unterschied, denn eine Autoimmunerkrankung zu haben, kann massive Folgen haben!

_________________
1cF/Mii 6,5 TB bis Klassik - geschlossen
Und jetzt noch blickdicht!


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 Betreff des Beitrags: Re: Club der Hashimoto Betroffenen
BeitragVerfasst: 21.01.2013, 16:50 
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Registriert: 24.05.2008, 20:15
Beiträge: 2158
Wohnort: Berlin
**Wie Twisterin schon schrieb, ist der Thread nicht wirklich, was wir uns hier so wünschen, da wir vor allem Selbstbehandlungstipps unterbinden wollen. Außerdem haben wir im Forum bereits Threads mit Schilddrüsenthematik. Einfach mal die Suche nutzen.

Abgesehen davon, dass unklar formulierte Aussage mehr schaden als nützen können. Der TSH sollte bei Personen, die eine HT haben und bereits medikamentös behandelt werden bei ca. 1 mU/l liegen. Gesunde Menschen haben einen Normbereich von 0,3 bis 2,5 mU/l. Zusätzlich dazu ist der TSH-Wert allein nicht aussagekräftig. Eine Bestimmung weiterer SD-Hormone ist notwendig.**

So, jetzt aber genug. ;)

Jule

_________________
1a/bMii | rot (Henna) | MO: 128,5 cm nach SSS (05/10/14)
Ziel: gesund & ZU 8+

KBambi's PP

Haarausfall-Infotread


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