Gute Frage. Von außen betrachtet: vermutlich nicht. Für mein eigenes Empfinden: definitiv.
Gestern hab ich beim aufräumen meine Haarprodukte von kurz vor meiner LHN-Anmeldung gefunden: eine alte Flasche Fa-Männerduschgel (ich hab das Zeug so geliebt, dass ich mir die Haare damit auch gewaschen hab), eine leere Flasche Balea-Shampoo (vermutlich mein erstes silikonfreies Shampoo), einen Rest Alterra-Glanzshampoo (für die Tage wo mir der Sinn nach Bonbongeruch stand), eine Dose Haarwachs mit Kokosduft. Zu der Zeit waren die Haare grob geschätzt 10 bis 15 cm lang und wurden gewaschen, wenn ich eben geduscht hab, also ca. einmal pro Tag. Irgendwo hab ich auch noch eine Flasche Glisskur-"Sprühglibber" (ihr wisst schon, so mit Flüssiger Seide)
die muss schon älter sein, denn lange Haare hatte ich zuletzt vor 5 Jahren, aber sowas ist bestimmt unsterblich.
Ich hab nie besonders viel Lust gehabt, mir eine aufwändige (sprich: mehr als zweischrittige) Wasch- und Hätschelroutine für meine Haare zu erarbeiten, weil ich chronischer Verschlafer bin und mir immer denke: das muss auch klappen, wenn ich innerhalb von 20 min aus dem Haus sein muss. Aber vor Anfixerei bin ich natürlich nicht sicher und hab die üblichen Sachen mit Begeisterung ausprobiert: Shampooverdünnen hier, Spitzen ölen da, mal ne Ölkur, Haarseife dort... hängengeblieben bin ich bei Shampoobars, Wäsche ungefähr alle 5 oder 6 Tage, bei Bedarf Conditioner, bei Bedarf Öl für die Spitzen.
Mein Eindruck ist nicht, dass meine Haare großartig anders aussehen als 2013. Klar: sie sind ein gutes Stück länger und obwohl ich im Herbst/Winter zweimal gefärbt hab, hab ich immernoch keinen Spliss nach 9 Monaten ohne Schnitt. Aber das liegt vermutlich eher am hochstecken und vorsichtiger kämmen und sowas.
Ich denke mal, wenn ich jetzt wieder mit Duschgel und Glisskur anfangen würde, wäre ich ganz schnell wieder bei dem Szenario, wo ich mich schäme rauszugehen, wenn ich die Haare nicht am selben Tag gewaschen habe. Natürlich würden sie deswegen nicht automatisch oll aussehen. Aber ich wäre dann eben wieder aufs häufige waschen angewiesen. Ich merke es im kleinen: wenn ich aus Bequemlichkeit mal wieder Flüssigshampoo verwende, brav verdünnt und alles, muss ich 1-2 Tage schneller wieder waschen, offenbar ist da irgendwas mit den andern Tensiden oder sonstigen Inhaltsstoffen von Flüssigshampoo, dass meine Kopfhaut da schneller nachfettet. Sofort.
Und dieser Bequemlichkeitsfaktor, das "bloß weil ich 4 Tage wegfahre, muss ich nicht gleich Shampoo einpacken", das "gut dass ich morgen ausschlafen kann, weil die Haare noch ein paar Tage schön bleiben", das "ach ich bin müde, ich wasch sie einfach morgen", das ist für mich ein riesiger Vorteil, bei dem ich sage: das ist es mir definitiv wert. Allein schon deshalb hat es sich für mich gelohnt, mir all diese Dinge anzulesen und zu probieren testen und vieles auch wieder zu verwerfen. (Haarseife zB macht meine Haare für meine Maßstäbe schöner, kitzelt meine 2einhalb Wellen richtig schön raus und ich liebe wie sie fallen, ABER der Aufwand mit Wasser filtern/destilliertes kaufen + perfekte Seife finden + Rinse mit den richtigen Zutaten + ewiges ausspülen ist mir zu hoch, da sage ich mir, Bequemlichkeit geht für mich vor optischer Verschönerung, und mit der bestehenden Shampoobar-Routine werden meine Haare schön genug, dass ich damit voll und ganz zufrieden bin.) Klar gings vorher schneller: unter der Dusche Haare durchrubbeln, nachm Handtuchtrocknen Wachs oder Sprühzeugs rein, warten, fertig. Aber das nicht-mehr-so-oft-müssen bedeutet für mich eine größere Zeitersparnis als was ich dadurch verliere, dass einzeln betrachtet die Wäsche mit Shampoobar und evtl. Conditioner länger dauert.
Meine Vermutung wäre, dass der Unterschied, der sich hier für viele am stärksten bemerkbar macht, einfach der immense Längengewinn ist im Vergleich zur vorherigen Pflege. Klar gibts "da draußen" zu hunderten und tausenden Haare, die sich an Glanz und Gesundheit und Länge durchaus mit LHN-Mähnen messen könnten. Aber im Schnitt ist es eben einfacher, Haare mit LHN-Pflege lang zu bekommen, als wenn man sich all die kleinen Tipps und Tricks selbst erarbeiten muss. Der Erfolge seit/durch LHN-Fotothread ist eine schöne Zusammenstellung, wie sehr sich das alles lohnt.
Achso: natürlich sehen meine Haare toll aus im Verhältnis zu kurz vor meiner LHN-Anmeldung. Aber das liegt wohl vor allem daran, dass ich nicht mehr alle 5-6 Wochen eine neue Haarfarbe drauf schmeiße. Da meine Haare vorher nicht gerade der Inbegriff von Gesundheit und Pracht waren, ist ein direkter Vergleich, der nur die Auswirkung der Wasch- und Pflegeroutine misst, schwierig ^^
Aber wenn ich Fotos von kurz vorm LHN von mir sehe, führt der Vergleich, wenn auch etwas verzerrt wegen der Haarfärbungssache, natürlich dazu dass ich mir denke, wow und guck wie toll deine Haare jetzt sind.
Gemessen an den Haaren von anderen jungen Frauen in der Fußgängerzone sind sie nichts besonderes, aber gemessen an meinen eigenen Haaren von vor 3 Jahren, als ich so ziemlich alles falsch gemacht hab was man an Haaren so falsch machen kann, sind sie absolut was besonderes!
Mein Eindruck ist, dass das/mein Umfeld das nicht so stark wahrnimmt, mein Partner zB scheint keine besonders lebhafte Erinnerung daran zu haben, dass ich als wir ein Paar wurden einen fast weißen Wuschelkopf hatte. Er und auch mein sonstiger Freundeskreis nimmt meine Haare als vorhanden und halbwegs hübsch wahr, aber nicht in dem Sinne dass mich jemand fragen würde wie ich das hinbekommen hätte oder was ich heute mit ihnen gemacht hätte.
Von daher würde ich sagen, wenns darum geht ob es anderen/Außenstehenden auffällt: nein, so sehr haben sich meine Haare optisch nicht verändert. ABER schon der Gewinn an Lebensqualität, den ich dadurch habe dass ich mich mit sowas wie Haarwäsche nur noch gut einmal pro Woche auseinandersetzen muss, der ist für mich einfach unersetzlich.