Bevormundung durch Friseure

Feuerlocke · **Verfasst:** 26.01.2024, 14:45

Haargenau wie Strüps sagt, wenn ich es selber versaue weiss ich wenigstens was passiert ist und kann es nächstes Mal besser machen.

Wenn ich Jemand für eine Dienstleistung bezahle und der sich künstlerisch an mir austobt weil er meint genau zu wissen was gut für mich ist... "Ach da muss 20 cm ab und paar freche Stufen bis Ohrhöhe..." Ne Danke, das ist Körperverletzung.

Aber ich hab schon als kleines Mädchen meinem Vater die Haare geschnitten (und er mir) also da ist Übung da. Wenn Jemand absolut kein Plan hat würde ich dazu raten sich eine billige Perücke zu holen und daran den Schnitt erstmal auszuprobieren bevor man an sich selbst verschnippelt.

LacrimaPhoenix · **Registriert:** 02.01.2020, 14:13 **Beiträge:** 5942

Wichtig ist halt jemand, der sich als Berater versteht.
Hat man so jemanden, ist das top. Aber das letzte Wort muss mMn der Kunde haben, auch wenn ich noch so sehr denke, dass Stufen oder kürzer besser aussehen würde.
Zumal ich mich frage: das sind ja alles subjektive Wahrnehmungen und wandelt sich dauernd. Money pieces, Leute. Sooooo wunderschön, braucht man unbedingt um schon zu sein und ist in meinen Augen überhaupt das glatte Gegenteil von ansehnlich. Und trotzdem sind manche Friseure der Meinung, dass XYZ besser *ist*
Als sei das eine Wahrheit. Als sei das gesetzt. Wenn da nicht jemand kommt, der sagt: "machen Sie halt, ich vertraue Ihnen und möchte mich gern verändern" kann man doch nicht jemandem die eigene subjektive Auffassung andrehen, aber das wird doch oft so gemacht...

Und auch "das muss ab, weil kaputt" kann man ja oft bezweifeln. Wenn es denn wirklich so ist, und es gibt da irgendwo eine Doktrin, dass kaputtes hat nicht auf dem Kopf sein darf, ok.
Aber oft wird einfach von ausgebildeten Leuten die Haarstruktur völlig ignoriert. Alles hat dieser Erde wird behandelt wie 1a und entsprechend muss auch alles Haar dieser Erde um mindestens 20cm gekürzt werden...

Wie man als jemand, der nicht dienstleisten will, dann unbedingt in diese Branche geht? Ich verstehe es nicht. Wenn ich eine Anfrage bekomme, dass jemand die und die Farbkombination miteinander verarbeitet haben will, dann kann ich ja auch nicht sagen "das ist aber ehrlich sackhässlich, lass mich dir lieber was anderes stricken!"

Und da geht es nur um Haare! Leute, um Haare. Da passiert ja nix, wenn die einfach dran bleiben.
Auf der anderen Seite laufen Leute rum, die völlig übergespritzt sind mit ihren Fillern, Botox und was weiß ich. Da ist weder "gesund" noch "sieht besser aus, wenn wir nicht noch drei Filler nachlegen" entscheidend, da beginnt die Klientin einfach das reingeballert, was immer die möchte? Manche Resultate kann ich mir anders echt nicht erklären.

Pingu · **Registriert:** 22.06.2017, 19:49 **Beiträge:** 586

Also mit der Bart-Methode kann eigentich nichts schief gehen. Mache ich seit Jahren, wegen ständiger Missachtung meiner Wünsche, beim Friseur.

Corven · **Verfasst:** 26.01.2024, 15:33

Ich schneide auch seit bestimmt 10 Jahren selbst, davor hat es jahrelang mein Mann gemacht.
Mein Kollege hat sich wieder blonde Strähnchen machen lassen und seine ohrläppchenlangen Haare etwas kürzen lassen. Dafür hat er 130€ bezahlt und sich von einigen Kolleginnen feiern lassen, dass das ja wirklich ein Schnäppchen war.
Mein Konrektor (66 Jahre), der dabei stand glaubte erst an einen Scherz und war sichtlich fassungslos, als sich herausstellte, dass alles ernst gemeint war. Sein Gesichtsausdruck war einfach göttlich .

Ursel vom Wald · **Verfasst:** 26.01.2024, 17:24

Ich hätte auch blöde aus der Wäsche geschaut

Da bin ich ganz glücklich, ich bezahle tatsächlich nur das, was auch gemacht wurde. Wenn trocken nur ein bisschen korrigiert wurde einen Zehner und gut ist. Meinen Coiffeur möchte ich nicht missen, der weiß, was er macht. Ich weiß das bei meinem Haarhelm durchaus zu schätzen

Flexi · **Verfasst:** 27.01.2024, 01:44

OMG, ich leide mit euch! Einfach unverschämt, was man z.T. so bei Frisören erlebt! :evil:

Die Frisörin, die mir die letzten Male die Haare geschnitten hatte, hatte damals, als ich sie kennengelernt hatte, selbst sehr lange Haare. Das ist eigentlich immer ein gutes Zeichen, dann haben sie ein Gespür dafür, wie man als Langhaarige(r) empfindet. Die hatte mir die letzten Male immer zu wenig abgeschnitten :mrgreen:

und musste dann immer nochmal und nochmal was abschneiden, bis ich es ok fand.
Zuallerletzt hab ich mir meine Haare erfolgreich selber geschnitten. Das war ein absolutes Erfolgserlebnis.

Würde ich gerne so beibehalten. Es ist einfach ein gutes und sicheres Gefühl es selbst in der Hand zu haben. Lieber eine selbstverbockte schiefe Kante als zuviel abgeschnitten zu bekommen!

MiMUC · **Verfasst:** 29.01.2024, 02:21

Mir wollte auch mal eine Friseurin einreden, die Haare seien ab Ohrhöhe abgebrochen. Die haben eben etwas Wellen im Unterhaar und stehen da immer etwas hoch. Ich hatte da mal Bruch durch zu enge Haargummis, das sah anders aus.
Ich gehe nur alle zwei Jahre und immer woanders hin. Die letzte war eine wilde Italienerin, die kaum Deutsch sprach. Auch nicht ideal. Sie schnitt zwar gut, föhnte aber viel zu lang.
Dazwischen schneide ich gar nicht. Da die Haare so wenig Umfang haben, funktionieren die gängigen Methoden nicht so besonders.

Gigglebug · **Registriert:** 02.01.2016, 16:39 **Beiträge:** 16065

Mit dem (ewas!) zu viel schneiden würde ich aber auch nicht zwangsläufig als böse Absicht überbewerten. Ich hab mal ein Video gesehen wo die Mitarbeiter eines Frisörgeschäftes X cm auf einem Maßband rausziehen sollten ohne dass sie die Skala sehen.

Die meisten lagen mehrere cm daneben.

Das heißt das korrekt abzuschätzen ist schon schwer, hab das übrigens auch ausprobiert und obwohl ich durch die Näherei auch viel messe gelingt mir das bei kleiner gewünschter Fehlertoleranz auch nicht immer gut. Klar man wird zwar die grobe Hausnummer treffen aber ein paar cm daneben ist tatsächlich ziemlich normal. Übrigens ist auch nicht so einfach eine Länge mit den Fingern zu zeigen und sie später mit den Fingern nochmal genau zu reproduzieren, im übrigen bewegt man sich auch selbst wenn man die Distanzposition mit den Fingern versucht einzuhalten. Wenn man nun die Distanzposition der Finger einer anderen Person reproduzieren soll wird das eher schwerer als leichter.

Dazu kommt, dass die wenigsten Kunden mit dem Maßband nachmessen was nun genau ab kam. Das führt natürlich dazu dass beidseitig eine vollkommen andere Erwartungshaltung besteht (Kunde misst nicht nach und erwartet demnach auch keine milimetergenaue Arbeit, Dienstleister erwartet nicht dass Kunde hinterher das Maßband zückt und milimetergenau nachmisst) als viele Langhaars hier anbringen.

Das soll jetzt keinesfalls entschuldigen wenn man statt 5 cm auf einmal 20 cm geschnitten bekommt (oder der Frisör ohne Absprache einfach Stufen schneidet). Aber bei 7-8 cm würde ich da beispielsweise eher nix sagen, wenn vorher 5 cm vereinbart waren.

So eine übergriffige Beratung wie einige sie hier geschildert haben geht natürlich trotzdem nicht, das möchte ich damit auch gar nicht sagen oder implizieren.

LacrimaPhoenix · **Registriert:** 02.01.2020, 14:13 **Beiträge:** 5942

Dagegen hilft eigentlich nur das trusty Boyfriend-System mit Lasermessung.
https://www.instagram.com/reel/C2bSqWMrK73/?igsh=azlscTlqYTRhZnh3
Vielleicht ziehen ja Friseurbetriebe irgendwann nach und das wird ein der Allgemeinheit zugänglicher Service ;P

Desert Rose · **Verfasst:** 30.01.2024, 20:06

Also ich schneide seit gut 10 Jahren selber und treffe das Maß meistens ziemlich genau oder liege wenn überhaupt mal 0,5 cm darunter. Wenn ich das als Laie hinkriege, muss das doch ein Profi hinbekommen. Das ist machbar. Zumal man vorher Toleranzgrenzen festlegen kann bzw. einen Minimal- oder Maximalwert angeben kann. Ich könnte also sagen 5 cm +/- 1 cm oder maximal 5 cm, im Zweifel eher darunter.

Vage Angaben wie "Spitzen schneiden", "Schneiden was kaputt ist", "Form behalten.", "Etwas kürzer." etc. würde ich lassen, wenn mir Länge wichtig wäre. Da darf absolut kein Spielraum für Interpretation sein und das geht nur durch Zentimeterangaben und Vorher-/Nachhermessung.

Beraten dürfen sie ja bzw. müssen manchmal auch, wenn z.B. Kunden mit unrealistischen Vorstellungen und einem Foto von Promi X auflaufen. Nur was beim Vorgespräch vereinbart wird, sollte dann auch gemacht werden.

Auch wenn der trusty Boyfriend mit dem Laser cool ist, schneide ich lieber selber. 100 % Kontrolle, 0 % Überraschung, bestes Preis-Leistungs-Verhältnis und immer dann, wenn ich Zeit habe. :lol:

elandia · **Registriert:** 04.04.2020, 18:18 **Beiträge:** 469

@Phoenix: Das ist ja die Idee. Werde ich dem Göttergatten mal zeigen. Haareschneiden unter Zuhilfenahme technischer Spielerei, sollte genau sein Ding sein.

Ansonsten kann ich von bisherigen Friseurbesuchen eigentlich nix Negatives berichten.
Als Teenie war ich experimentierfreudig, da hab ich die Friseurin einfach machen lassen und war mit dem Ergebnis immer zufrieden.
Später immer nur Spitzen schneiden lassen. Hat auch gepasst, da ich nie nachgemessen hab und Länge da auch nicht mein Ziel war.
Heute wäre ich etwas kritischer, da ich eben mal richtig lang wachsen lassen möchte.
Wobei meine Friseurin (auch Langhaar) immer nur soviel geschnitten hat, was ich ihr gezeigt hatte.
Als ich sie mal nach einem Stufenschnitt gefragt hatte, meinte sie, da müsste man aber die kürzesten Stufen auf Ohrlänge machen und das würde ich doch bestimmt nicht wollen!? Also hat sie es mir erfolgreich ausgeredet und ich bin ihr im Nachhinein dankbar.
Mittlerweile war ich auch schon lange nicht mehr schneiden. Erstens will ich ja Länge gewinnen und zweitens ist es mir zu kostspielig. Da schnibbel ich bei Bedarf lieber selber...oder ich lasse doch mal den Deckel mit dem "trusty Boyfriend-System" ran.

MammaMia97 · **Verfasst:** 30.01.2024, 21:51

Hahahaha, hab den Link auch mal dem Deckel geschickt. Aber ich bräuchte nen gebogenen Laser fürs U und ich denke, er wird sich nicht trauen zu schneiden :lol:

Ich schneide seit mittlerweile 13 Jahren selbst

Feuertänzerin · **Verfasst:** 31.01.2024, 02:37

Ich hab auch herzlich gelacht über das Video und mein Mann war begeistert. :mrgreen:

Übrigens sollte es für ein U sehr wohl funktionieren: Erstmal wird unten eine gerade Kante nach Vorgabe gekürzt (für die längsten Spitzen), wie im Video. Danach stellt man den Laser auf die Höhe ein, wo das U seitlich enden soll, sagen wir mal 5 cm höher. Und dann muss der Mann nur von der Laser-Markierung zu den Spitzen hin einen Bogen schneiden. Auf jeden Fall hat man damit ein U das auf beiden Seiten gleich hoch ist.^^
"Freihändig" schneiden muss er ja sowieso bei dem geraden Schnitt auch - er hat nur eine optische Orientierung, kein Lineal.

LacrimaPhoenix · **Registriert:** 02.01.2020, 14:13 **Beiträge:** 5942

Stimmt!
... auch wenn man den Kopf ä neigt und das Kinn auf die Brust nimmt, sollte es bereits eine leichte U-Form ergeben. Dann werden die Haare an Hinterkopf ja "hochgezogen ", aber das Fronthaar wird etwas tiefer liegen. Der Effekt ist bei vor dem Körper geschnittenem Haar zwar stärker, funktioniert hier aber an sich auch.

Feuertänzerin · **Verfasst:** 31.01.2024, 16:34

Stimmt, daran hatte ich nicht gedacht. :mrgreen:

Damit gibts keine Ausreden mehr für die Männer, sie könnten nicht... :mrgreen:

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