Long time, no seeSooo eine lange Zeit...! Wo fängt man da wieder an?
Zunächst mal hatte ich "beruflich" viel zu tun. Direkt nach dem Examen hat mein Doktorvater massiven Druck gemacht, ich durfte keinen Urlaub machen. Ich bin nach einer Woche (in der ich alle vier Weisheitszähne gezogen bekommen habe, also eher keine Entspannung) wieder zurück ins Labor gerannt. Wie das beim experimentellen Arbeiten so ist, haben die letzten zwei Versuche monatelang nicht funktioniert. Jetzt laufen sie seit einer Woche und damit werde ich vermutlich gegen Ende des Monats fertig sein und kann endlich schreiben. Das war mal eine Baustelle und zwar eine große. Sobald das etwas entspannter wird, muss ich anfangen, mich zu bewerben.
Mein Hund ist seit ein paar Wochen in der Pubertät und entsprechend geistesgestört.
Außerdem muss ich ihn wesentlich mehr auslasten als zu Beginn, das kostet jeden Tag mehrere Stunden. Ich mach das gern, aber ich hab halt nicht mehr so viel Zeit für anderes. Netterweise bin ich seit Silvester durchgehend krank. Nix schlimmes, aber es bremst unheimlich.
Dann werde ich Ende des Jahres heiraten. Zu meiner ehrlichen Überraschung wird mir an dieser Stelle immer gratuliert, aber ich muss sagen: Ich kann mit Romantik nix anfangen, folglich war Herr K. so nett, mir einen Antrag zu ersparen. Stattdessen haben wir gerechnet und festgestellt, dass es steuerlich sinnvoll ist. Meinetwegen hätte das ganze eine Hingehen-Unterschreiben-Heimgehen-Gelegenheit werden können, aber das wollen Herr K. und beide Familien nicht, also auf gehts.
Wie jeder weiß, organisiert sich sowas nicht direkt von selbst. Ein großer Zeitfresser jedenfalls.
Und nebenbei renovieren wir grade noch ein sehr altes Haus. Das füllt endgültig den letzten Rest Freizeit. Ich finde es toll, ich liebe es, selber auf der Baustelle mit zu wursteln. Außerdem befasse ich mich gerne den ganzen Tag mit dem Crossover aus meiner Vorstellung von einer kalten, minimalistischen, modernen Einrichtung und einem teilweise 300 Jahre alten Haus, dessen Charme ich erhalten will.
Meine Leidenschaft für
die Haare ist ungebrochen. Allerdings wird man da ja ruhiger und kann sie besser nebenher wachsen lassen.
Und das tun sie, zu lahm für meinen Geschmack, aber immerhin. Sie sind solide bei Klassisch, immer wenn sie ein paar cm drüber sind, schneide ich auf etwas kürzer als Klassisch zurück, damit sie in der Kante dichter werden. Ich habe schon länger keine Bilder mehr gemacht, aber ich freue mich an der laaaaangsam solider werdenden Quaste, es sind nicht mehr drei Haare, die unten sind, sondern etwa 15.
Wenigstens wird es mehr. Immer, wenn ich finde, ich kann wieder schnippseln, fange ich an, mit Mitte Oberschenkel zu liebäugeln. Das wird vielleicht ein langfristiges Ziel.
Was ich in letzter Zeit an mir beobachte, ist dass ich nicht mehr zwanghaft jeden Tag kämme. Manchmal reicht mir die relative Ordnung aus dem Nachtdutt noch den ein oder anderen Tag aus. Ich finde das gar nicht so schlecht.
Den Umfang habe ich sehr lange nicht gemessen, aber ich habe völlig unverändert massiven Taper in allen Längen. Ich befürchte, das ist in meinem Fall einfach so und wird sich nicht ändern. Ich fange an, mich damit anzufreunden. Das Jucken und Schuppen der Kopfhaut ist phasenweise immer noch sehr unangenehm, ich versuche also, mich einfach nicht mehr damit zu befassen. Was kurzfristig hilft, sind Joghurt-Kuren (Joghurt, Spülung, Aprikosenkern-, Pfefferminz- und Rosmarinöl). Die ätherischen Öle hau ich immer relativ massiv rein. Einmal mag ich den Geruch und zum anderen das Gefühl des Pfefferminzöls, das darf auch ruhig recht heftig sein. Leider bin ich bei sowas ziemlich undiszipliniert und komme nicht oft dazu.
In dem Gebäude, in dem ich zurzeit wohne, gibt es schon immer Probleme mit den Wasserleitungen, aber es ist inzwischen so, dass kaum noch Wasserdruck in der Dusche ankommt. Das, zusammen mit dem hiesigen, sehr kalkhaltigen Wasser, haben mich temporär von Seife abgebracht. Es ist leider fast nicht möglich, sie in einer vernünftigen Zeit auszuwaschen und ich hatte am Schluss auch mit bewährten Seifen sehr unbefriedigende Ergebnisse. Das ist sehr sehr schade, auf Dauer möchte ich wieder zu Seife zurück. Aber dann bitte mit einer kräftigen Dusche und einem Entkalker im Haus. Vorläufig habe ich mal das Sante Glanz-Shampoo angefangen und bin ganz zufrieden. Ich kann mich auf etwas weniger als zweimal die Woche beschränken und muss das nicht mal takten. Ich dusche, wann ich Lust habe, das kann drei Tage oder auch mal fünf dauern. Die Haare sind seidig und weich, auch wenn die Spitzen manchmal zusätzlich Haarbutter oder Öl brauchen. Bei der Spülung bin ich immer noch beim Body Shop Bananen-Condi.
Frisurentechnisch halte ich es immer noch gerne so, dass ich jeden Tag was anderes auf dem Kopf habe.
Flexis, Forken, Ficcare, Stäbe, Nadeln, geflochten... Wie es grade kommt, aber auf jeden Fall keine zwei Tage gleich und immer hochgesteckt, keine Zöpfe, keine HalfUps, kein Offentragen. Mein Haarschmuck vermehrt sich langsamer als früher, aber auch das finde ich absolut in Ordnung.
Wenn ich überhaupt mal Zeit und Muse habe, bin ich immer noch gerne am
Stricken. Hier gehts sehr langsam, aber ich probiere sehr viele neue Sachen auf kleiner Fläche aus. An sich mache ich gerade ein paar teilweise fingerlose Handschuhe für Herrn K., damit er beim Fotografieren
nicht rumjammert keine kalten Finger bekommt.
Außerdem liegt ein angefangener Pullover für mich rum, aber der wohnt quasi auf der langen Bank. Leider habe ich einen aus verschiedenen Teilen angefangen, aber ich stelle fest, dass mich das Sockenstricken verdorben hat: Hin und her geht mir auf den Keks, ich will wieder auf Rundnadeln zurück.
Der nächste wird also wieder in Runden gemacht. Bis dahin gabs Handschuhe, Loops und eben neue Faxen.
Fürs neue Jahr will ich erreichen, dass ich a) nicht bekloppt werde, weil so viel los ist,
b) so viel lesen wie vor zwei Jahren, da hab ich ein Buch im Monat geschafft, c) mal ÜBERHAUPT Sport treiben, anders als die letzten 7 Jahre und d) mal wieder etwas regelmäßiger hier sein. So viel wie ganz früher werde ich nicht schaffen, aber ich würde gerne wieder ab und zu Fotos machen und mir den lahmen, aber vorhandenen Fortschritt vor Augen halten. Außerdem brauch ich ja Ende des Jahres eine zündende Idee für eine Frisur!