Tender Poison, ich freue mich auch, wieder zurück zu sein.
Übrigens: hätte jemand noch vor einem Jahr zu mir gesagt, dass ich mal komplett auf alle Kosmetikartikel verzichte, hätte ich ihn wohl auch neu entgeistert angesehen. Hätte ich selbst nicht gedacht
aber ich finde, jeder sollte das machen, womit er mit sich am ehesten im Reinen ist.
Danke
Silberelfe für Deine lieben Worte. Das ohne Schminke war anfangs auch mega ungewohnt. Aber mittlerweile finde ich einfach, dass ich besseres mit meiner Zeit anfangen kann, als mich zu schminken. Ich habe Schminke oft benutzt, um mich hübsch zu fühlen - gerade, wenn es in mir ganz anders aussah. Mittlerweile weiß ich, dass ich schöner aussehe, wenn ich an mir arbeite, so zufriedener bin und das so auch ausstrahle. Ich persönlich finde die Schönheit eines Menschen findet viel mehr in der Ausstrahlung als in dem geschminkten Äußeren statt. (Aber das ist natürlich bei jedem anders, da gibt es ganz bestimmt viele Wege). Schönheit ist ja immer relativ und im Auge des Betrachters. Mich macht es aber sehr glücklich, wenn ich finde, dass ich hübsch aussehe (selbst, wenn diese Meinung kein anderer mit mir teilen würde)z
@ Birnenholzblond: schön, auch wieder vom Dir zu lesen. Ja, das mit den Locken liegt ganz bestimmt am Sebum. Aber mir tut es mittlerweile auch nicht mehr ganz so weh, die Locken auszubürsten. An der WBB komme ich im Moment noch nicht dran vorbei...
Hey
Cholena, ich find's toll, dass Du Dich schon so lange mit dem Thema Natürlichkeit und Minimalismus beschäftigst. Dagegen bin ich ja noch total am Anfang.
Dass ich Shampoo und Co schon weggegeben habe, liegt daran, dass ich mir nicht vorstellen kann, wieder dahin zurückzugehen. Also eher so mental. Ich reise ja relativ viel und im letzten Urlaub ist mein Shampoo ausgelaufen, die Seife total matschig gewesen und so überhaupt war das Wasser ja gechlort und hatte eieüne viel schlechtere Qualität als unser Wasser hier. Kurz gesagt, funktionierte vieles, was ich hier praktiziere da einfach nicht. So musste ich Tage lang auf die Suche nach anderem Shampoo gehen. Vernünftige Produkte in Thailand zu finden, ist gar nicht so einfach. Auf einem Stand z.B. vorne drauf "without SLS", und jetzt rate mal, was an erster Stelle der INCIs stand... Generell haben die ja auch keine Kosmetikverordnung, so dass man trotz Inhaltsangabe nie genau weiß, ob wirklich das drin ist, was drauf steht. Als Allergikerin nicht besonders toll. Also habe ich was per online Shopping in Thailand bestellt. Von einer kleinen Naturkosmetik Manufaktur, die Shampoo, Duschgels etc auf Basis von Waschnüssen und indischen Kräutern gefertigt haben. Blöd nur, dass der Versand von Insel zu Insel ewig dauerte und ich das Shampoo 3 Tage vor Abreise bekommen hatte. Immerhin habe ich es mit nach Deutschland genommen. Verzicht auf Shampoo und Co wäre damals noch absolut undenkbar für mich gewesen. Heute weiß ich, dass das Ergebnis nicht unbedingt schlechter gewesen wäre. Aber ich konnte es einfach vom Kopf her nicht. Klingt total doof, aber ist leider so..
Selbst jetzt, wo es noch nicht hundertprozentig klappt, fühlt sich der Verzicht auf Shampoo und Co. einfach absolut befreiend an.
Und ja, die Locken kommen wieder. Meine Kopfhaut produziert aber auch unglaublich viel Sebum.. Könnte ruhig weniger sein.
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Ich möchte ein paar Überlegungen zur Veränderung meiner Haut, insbesondere meiner Kopfhaut und meinen Haaren festhalten. Ich beobachte im Moment einfach sehr sehr viel an mir. Früher war immer alles verfälscht durch irgendwelche Kosmetikprodukte. Die Erkenntnisse sind vielleicht auch für andere spannend - für mich ganz definitiv.
Veränderungen von Haut und Haaren seit dem Komplettverzicht:Irgendwie sind nie alle Tage gleich und der Zustand erst recht nicht. Gerade jetzt, wo ich nun auch meine Gesichtscreme weggelassen habe, sehe ich das auch im Gesicht. Manchmal ist die Haut total trocken, allerdings fühlt sie sich nicht trocken an, sie spannt nicht oder so. Die einzige Zeit, in der sie spannt, ist kurz nach dem Waschen mit lauwarmen Wasser. Ich merke regelrecht, wie die Haut einen kurzen Moment braucht, um den PH Wert wieder zu regulieren. Das, was trocken aussieht, sind meinem Empfinden nach eher tote Hautschüpchen. Da ich am Körper schon seit ungefähr 6 Wochen auf Water Only ohne Cremes und Co umgestiegen bin, habe ich auch beobachtet, dass das mit dem Schuppen weniger wird und inzwischen eigentlich kaum noch da ist. Auch ist meine Haut nicht mehr trocken.
Ich finde es schwer, zu dem Thema wissenschaftlich nachvollziehbares zu finden und ich traue mich gar nicht, dazu Theorien aufzustellen. Ich habe aber n=3, meinen Freund, meine Mutter und mich
Mein Freund hat noch nie wirklich Creme benutzt, höchstens Mal was leichtes im Sommer. Seit wir zusammen sind, benutzt er nur noch NK (ohne Sulfate). Fürs Gesicht benutzt er nur Wasser und das schon ewig. Seine Gesichtshaut ist weder trocken, noch fettig, sondern ideal. Ich würde nun gerne den Versuch machen, und ihm Creme und Reiniger geben - aber irgendwie möchte ich das eigentlich doch nicht, also kann ich hier keinen Gegenbeweis bieten.
Meine Mutter reinigt sich zwar nur mit Wasser das Gesicht, schmiert sich dafür aber morgens und abends fett mit Nivea Creme ein, weil sie so trockene Haut hat und das schon immer so gemacht hat. Meine Versuche, ihr "bessere" Creme zu geben sind immer nach kurzer Zeit gescheitert, weil sie so viel von den anderen Cremes gebraucht hat, dass ihr das schnell zu teuer wurde. Vergisst sie die Nivea mal, ist das eine absolute Katastrophe, ihr Gesicht brennt und spannt. Meine Meinung nach die perfekte Anti-Werbung.
Zu mir: ich habe jahrelang durchaus teilweise echt viel Kosmetik benutzt. Ich kann mich noch gut an den Besuch in einem Reformhaus erinnern, wo zufällig eine Beauty Beraterin da war. Sie war entsetzt von meiner Haut. Ihrer Meinung nach auch gar keine, da ich keine Tonik, keine seperate Tages- und Nachtpflege benutzte. Immerhin bin ich schon seit vielen Jahren auf NK Kosmetik umgestiegen, anfangs reichte mir mich einfach irgendwas der DM Eigenmarke, nach und nach habe ich mich immer mehr mit Inhaltstoffen beschäftigt. Nichtsdestotrotz war ich trotz vieler teilweiser teuerer und guter Kosmetik aber nie wirklich glücklich mit Haut und Haaren - und wenn doch, hat mich die Sorge geplagt, was passiert, wenn dieses eine Holy Grail Produkt nicht mehr lieferbar ist oder gar aus dem Sortiment genommen wird. Diese letzten Gedanken hatten zur Folge, dass ich angefangen habe, mich mit Minimalismus zu beschäftigen.
Ich werde das weiter beobachten und schauen, ob es einen Zusammenhang zwischen den "Pflege-" und Reinigungsprodukten und der Beschaffenheit von Haut und Haaren gibt.
Ich schaue mir gerade folgende Aspekte an bzw. beschäftige mich mit folgenden Fragen:
was braucht Haut wirklich, wie hat man sich früher gepflegt...
Wie sehr ist meine Optik bzw. das, was ich als "schön" und "hübsch" erachte, von Werbung und Kapitalismus beeinflusst. Ich finde inzwischen nicht mehr, dass völlig entfettetes hast gesund aussieht - eben weil ich weiß, dass es nicht gesund ist. Also die Wahrnehmung ändert sich auch, das finde ich einen sehr schönen Effekt.
Das andere ist, dass die Werbung und auch die von Unternehmen durchgeführte Studien besagen, dass man der Haut extern Feuchtigkeit zuführen muss, und die hat Wirkstoffe aus Cremes absorbiert. Aber da frage ich mich, Parabene, Konservierungsmittel, Microplastik selektiert die Haut aus und nimmt diese Stoffe nicht auf? Hm....
Ich habe im Moment das Gefühl, dass meine Kopfhaut nun endlich weniger fettet, aber trotzdem schuppt sie sich bzw. habe ich das Gefühl, dass die Schuppen weg müssen. An der Körperhaut sehe ich, dass, wenn man die Haut nicht mehr oder nicht mehr so stark entfettet, sie sich auch auf Dauer weniger schuppt. Ich würde das fast schon mit einem Sonnenbrand vergleichen. Da führt man der Haut von außen extremen Schaden zu und die (kaputte) Haut wird regeneriert indem sie sich pellt int darunter die "neue" Haut zum Vorschein kommt. Ich glaube, dauerndes Austrocknen mit Tensiden ist natürlich kein ganz so extrem schaden, aber die Haut scheint sich auch davon regenerieren zu wollen.
Etwa alle 10 Tage wasche ich daher mit Roggenmehl. Das hat zur Folge, dass die Schüppchen alle weg sind und sich die Kopfhaut erst Mal wieder gut anfühlt. Ich hoffe, dass ich, wenn die Kopfhaut merkt, dass sie keiner mehr strapaziert, diesen Abstand noch ausweiten kann.
Generell habe ich ein paar Sachen, die mir helfen, wenn ich Mal Bad Hairdays habe:Als allererstes:
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sich so akzeptieren, wie man ist. Klingt wie ne doofe Floskel, war mir aber ganz wichtig. Ab dem Moment, wo mir klar wurde, dass der Shampoo Geruch und auch das fettfreie Gefühl nach Shampoo Wäsche nicht natürlich sind, wurde es für mich einfacher, die Dinge gelassener zu sehen. Und ganz ehrlich, zu Shampoo Zeiten hatte ich auch mega viele Bad Hairmomente ... Also, was sind da schon ein paar Wochen Umstellung. Gerade dann, wo ich eigentlich überall gelesen habe, dass es nach etwa 6-8 Wochen besser wird. So lange kann man sich eben in Geduld üben Selbstakzeptanz üben.
- Um meine Haare Mal für eine Zeit zu vergessen und auch nicht am Kopf rumzukratzen, eignet sich ein
Seidentuch sehr sehr gut.
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Aloe Vera (Achtung bei der Qualität! Je reiner, desto besser): bei fettenden Haaren, bei juckender Kopfhaut oder anfangs bei der Umstellung auf Verzicht vom Gesichtscreme
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viel Wasser trinken (muss ich unbedingt dran arbeiten). Ich bin der Überzeugung, dass man Feuchtigkeit sehr wohl von innen zuführen kann. Gesunde und frische Ernährung. Nährstoff Mangel gezielt beheben)
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die Kopfhaut beim Waschen mit den Fingerspitzen massieren, so lösen sich auch lose Hautschüpchen
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sich informieren. Aber auch, sich Mitstreiter suchen, manchmal braucht man nämlich etwas seelischen Beistand, um nicht aufzugeben. Dieser Punkt ist gar nicht mal so unwichtig - für mich zumindest
- die Haare immer sehr
locker hochstecken, so dass immer Luft an die Kopfhaut kommt. Viel Sauerstoff ist generell hilfreich
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Stress verringern. Vielleicht kennt ihr das, wenn ihr Angst habt, aufgeregt seid, krank oder sehr gestresst, dass ihr und euer Schweiß dann ganz anders riecht. Genau so wirkt es sich auch auf Haut und Haare aus. Mir hilft Yoga (auch als Ausgleich zum sonst eher Kraft-Ausdauer lastigen Sportprogramm). Da ich in einer Yogaschule bin, lernt man zudem noch viele andere Sachen, die hilfreich bei Lebensführung und Co sind (Yoga im Fitnessstudio ist oft schon anders, kommt immer auf die Ausbildung des Yogalehrers an)
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bloß nicht föhnen und wenn nur wenig und auf der kältesten Stufe. Ich habe nämlich festgestellt, wenn ich geföhnt habe, dass meine Kopfhaut wieder mehr nachfettet. Wwenn ich trotzdem mal raus muss und es kein allzu wichtiger Termin ist, stecke ich sie hoch und lasse sie unterwegs weiter trocknen
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nicht zu heiß duschen (das strapaziert die Haut wieder und sie "bedankt" sich mit schnellerem (und vermerhten) Nachfetten
- guckt euch eure
Wasserhärte an: Bei zu hartem Wasser gibt es auch bei WO Kalkseife. Also hier auch lieber ab und an eine Rinse
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ich dusche meine Haare zum Schluss mit kaltem Wasser ab, tut mir, meinem Körper und meiner Kopfhaut gut (und die Haare glänzne auch mehr)
Thema "ungeschminkt" und sich weniger um sich kümmern (vernachlässigen??):Ansonsten hatte ich gerade zu Beginn oft das Gefühl, dass mir was fehlt, dass ich mir nichts mehr gönne, mich nicht ausreichend um mich und mein Aussehen kümmere. Ich habe aber mittlerweile viele Momente für mich gefunden, die ich bewusst für mich nutze und mir Rituale geschaffen. Vom morgendlichen Ölziehen, über mein Bürsten und Zahnpflege Ritual. Auch gesunde Ernährung gehört inzwischen dazu. Ich versuche, mich bewusster zu ernähren. Anstatt Süßigkeiten, Gemüse und Obst zu knabbern. Heute habe ich ein großes Blutbild machen lassen, ich bin richtig gespannt
Ansonsten wachsen sie vor sich hin. Ich glaube viel länger sind sie noch nicht geworden. Aber das kommt ganz bestimmt noch. Ich denke nämlich nicht, dass sie von heute auf morgen das Wachsen einstellen werden
Ich schminke mich übrigens nicht mehr, style meine Haare nicht mehr (mir ist es im Moment einfach nur wichtig, dass es hält jemand praktisch ist) und zupfe meine Augenbrauen nicht mehr. Mittlerweile stehe ich öfter mal vor m Spiegel und erwische mich dabei, wie ich kurz drüber nachdenke, mich dich wieder zu schminken, die Augenbrauen in Form zu zupfen (sie sind mega buschig
)- aber dann denke ich mir: nein, Du sieht aus, wie Juniperberry halt aussieht und das ist gut so.
Letztens habe ich übrigens seit meiner "Umstellung" mein erstes Kompliment bekommen. Nämlich, dass meine Haare (bzw. die Flechtfrisur, die ich gemacht hatte, weil Tag 3 nach der letzten WO Wäsche) gut aussahen. Das war echt toll.
Und, wie ich schon geschrieben habe, viel gewachsen sind sie nicht, und irgendwie können sie auhc immer noch nicht wirklich mithalten, aber ich wollte der Vollständigkeit halber mal zeigen, wie meine Haare nach guten 5-6 Wochen WO (mit Roggenmehlwäsche zwischendurch) aussehen. Nicht gekämmt, nicht gebürstet, keine Leave Ins und einfahc nur auf dem Bakon in der Sonne getrocknet:
Und so nachm Bürsten mit WBB: