Die Krux mit der Sensorik, aktuelle PflegeroutineIch bekomme von den meisten künstlichen Duftstoffen Kopfweh, ebenso von Plastikausdünstungen und ähnlichen "leckeren" Chemikalien. Bin eben ein wandelndes Giftradar
Eine Weile konnte ich zumindest noch den Geruch von Drogerie-NK ab, inzwischen ist mir zumindest das (früher gern verwendete) Granatapfel-Shampoo von Alterra zu heftig. Die meisten Seifen sind so-lala, die meisten ätherischen Öle gehen in niedriger Dosierung noch.
Neben Gerüchen/Chemikalien sind auch noch so Sachen wie Texturen, Farben, und Geräusche teilweise echt zum Schütteln, brrr. Und: Das Gefühl von Haaren, die mich von hinten am Ohr berühren, macht mich wahnsinnig. Offene Haare gehen an Tagen, an denen es mir richtig gut geht, und selbst dann meist nur für ein paar Stunden. Am angenehmsten ist für mich rein sensorisch ein strammgeflochtener Engländer - meistens mit einem Zopfgummi in der Basis, damit sich ja keine Welle in Richtung Ohr lehnt (genau hinter dem rechten Ohr habe ich so einen nervigen Schwung im Haar, miese Kombination). Daher denke ich bei meinen Haarlängenzielen übrigens auch in "wo endet der Engländer?", nicht "Kante der offenen Haare", nur dass sich hier keiner wundert
Momentan wasche ich in der Regel 3x pro Woche - eben jeweils nach dem Training. Bevor ich zum Training fahre kommt meist ein bisschen extra Öl in die Längen und manchmal auch die Kopfhaut. Meist Sesam- oder Kokosöl, manchmal auch eine wilde Mischung aus diversen anderen Ölen, genaue Beschreibungen siehe unten.
Gewaschen wird aktuell mit einer ziemlich geruchsneutralen Seife aus Kokosöl und Sheabutter, Überfettung liegt glaube ich bei 9%. Ich habe die auf Ebay von einem Fairtrade-Sheabutter-Verkäufer erstanden und werde sie wahrscheinlich auch nachkaufen.
Gerinst wird mit Apfelessig (manchmal mit ätherischen Ölen drin, Favoriten sind Lavendel, Zedernholz, Rosmarin und Zitronengras, letztes ist grade aber alle) und/oder kalt. Da wir recht weiches Wasser haben und der Deckel keinen Apfelessig mag, wasche ich den Essig immer kurz aus.
Wenn ich die Haare aus dem Handtuch wickel muss ich sehr schnell sein und mit eingeölten Fingern und/oder Kamm durchgehen, sonst habe ich ein Rudel nasse Tüdelknoten auf dem Kopf, im schlimmsten Fall sind knoten sie sich auch um die Finger und wollen nicht loslassen. Deswegen bezeichne ich die Wolle auch als Tüdelhaare
Wenn ich abends wasche - was dank spätem Training meist der Fall ist - werden die Haare dann so gut wie möglich zurückgekämmt und wieder in einen Engländer geflochten. Dann sind sie am nächsten Morgen fast ganz trocken und viel weicher (und handzahmer), als wenn ich sie offen trocknen lasse.
Etwas Öl kommt fast täglich in die Längen. Im Winter ging Sesamöl sehr gut, aber in den letzten Wochen haben die Haare damit auf vermehrtem Vertüdeln reagiert, daher werde ich vorerst wieder auf Kokosöl umsteigen, damit kam ich letztes Jahr sehr gut klar, im Winter war es nur irgendwie nicht pflegend genug. Bei Minusgraden haben meine Spitzen sogar pure Sheabutter weggeschlürft, sowie auch meinen hausgemachten Lippenbalsam, der fast zur Hälfte aus Bienenwachs besteht. Das fand ich schon relativ beeindruckend für sonst eher schnell fettig aussehende, dünne Haare.
Update Juni 2015: Inzwischen gelegentliches offen Trockenlassen oder in einem Seidentuchturban statt Handtuch. Ab und zu kurzes Fönen der Längen kopfüber auf lauwarmer Stufe (kalt kann mein Fön leider nicht) wenn es schnell gehen muss - zu Feierlichkeiten, oder wenn ich morgens eigentlich nur schnell duschen wollte ohne Haarewaschen und die Haare trotz Dutt doch feuchter geworden sind als geplant, sodass ich sie als zu nass empfinde um Holzschmuck reinzustecken ohne wenigstens kurz drüber zu fönen.
Ölmischungen:Ölkur: Mandel-, Avocado- und Rizinusöl, mit Seidenprotein, ätherischem Lavendelöl, manchmal Sheabutter und weitere ätherische Öle nach Laune
neu: Haarwuchsöl, basierend auf der Idee des wundersamen Haarwuchskonzentrates [Link folgt noch], aber aus dem zusammengemixt was ich so rumstehen habe - Basis aus Jojoba- und Mandelöl, ein Klecks Rizinusöl, ätherische Öle: Zedernholz, Eukalyptus, Pinie, Birkenteer, Lavendel, Zitrone, Rosmarin