Registriert: 05.05.2015, 20:07 Beiträge: 109 Wohnort: Thüringen
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Friede mit der Naturhaarfarbe? weiter im Thema Bis zur Pubertät war ich mit meinen Haaren immer sehr zufrieden. Meine liebe Friseurin lobte immer wie gesund, glänzend und Lang meine Haare waren. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nie Probleme mit meinen Haaren. Irgendwann begannen mir in der Schule ander Mädchen zu sagen, dass ich immer so blass wäre, die Haare sein viel zu lang und langweilig! Die Farbe sei aber mit Abstand das Schlimmste, so unglaublich langweilig und eben einfach nur Straßenköterblond. Da meine Mutter tüchtig mit in diese Kerbe hineinschlug, ließ ich mich zu einer Tönung überreden. „Die wäscht sich wieder raus. Da musst du dir keine Sorgen machen. "Wir kauften also eine INTENSIVTÖNUNG in der Farbe Herbstwald. Es sah einfach klasse aus, lange leicht kupferfarbene Haare. Ich war überglücklich. Leider verblasste die Farbe und es kam ein deutlicher Ansatz zum Vorschein. Es soll sich ja auswaschen, also halte ich einfach durch, bis es endlich weg ist. Von wegen, dass Gemecker und die gut gemeinten Ratschläge gingen wieder los, also noch mal färben.
So ging es dann lustig weiter, bis kurz vor meine Jugendweihe. Meine Freundin wollte noch mal zum Friseur und ich begleitete sie, ihre Mutter ebenfalls. Diese Mutter überredete mich auch dazu, mir die Haare gleich mitschneiden zu lassen. Da mir meine Haare eh zu schwer waren, hatte ich nichts dagegen sie bis unter das Schulterblatt kürzen zu lassen. Die Frisöse machte mir einen Zopf, setzte an, schaute noch einmal zu der Mutter meiner Freundin und seit dem trug ich einen Bob… Einfach so hatten sich die beiden Damen wohl gedacht, dass mir diese Frisur viel besser steht. Solche Sprüche wie: „Das sieht frech aus. Das ist schön sommerlich. Die langen Haare waren eh langweilig.“ Sollten mir bei der ganzen Sache ein gutes Gefühl geben. Vielleicht kennt ihr das, erst freut man sich und nach ca zwei Wochen könnte man heulen. Da jetzt eh alles verloren war, ließ ich all meinen Frust an der Haarfarbe aus. Los ging es mit Rot, braun, blond in Endlosschleife. Jeder Versuch, die Haare wachsen zu lassen wurde von ihrem jämmerlichen Zustand durchkreuzt.
Meine Lieblings Friseurin konnte es nicht fassen, die schönen Haare ab, total verschnitten oben drein. Sie gab ihr bestes um meine Haare gut aussehen zu lassen, den besten Schnitt und die Pflege die ich mir leisten konnte beizusteuern. Irgendwann, so ca mit 20, hatte ich es geschafft meine Haare auf einen NHF Bob zu bringen und sie wachsen zu lassen. Damit war ich sehr zufrieden, bis eine Freundin auf die Idee kam mir blonde Strähnen zu machen. Das hat sie auch wirklich gut gemacht, ich hatte karamellfarbene BSL lange Haare. Eine andere Freundin gab mir dann Blondspray. Strohblonde lange Haare, die aussahen als wären sie von Natur aus so gewachsen, zierten nun meinen Kopf. Noch nie war ich mit einer Haarfarbe so glücklich.
Meiner Friseurin trieb es die Tränen in die Augen: „Schlüpfergummi“ war alles was sie sagte. Also wieder ab mit den Haaren und ab zum Bob. Da kurze blonde Haare nicht das waren, was ich wollte, nervte ich meine Friseurin so lange, bis sie mir die Haare neonrot färbte. Das Rot wollte ständig nachgefärbt werden, da es in den kaputten Haaren nicht halten konnte und ich färbte sie Braun.
Ab diesem Moment lief es komplett aus dem Ruder, ich wollte von Braun wieder auf Rot, also blondieren was das Zeug hält und anschließend abmattieren… So eine saublöde Idee, Danke Youtube und den ganzen verrückten die so was vormachen. Ab da kam das LHN ins Spiel, Henna, Haaröl, Brustwarzensalbe, Fläschchen zum Shampoo verdünnen, Aloeveragel … einfach alles habe ich probiert, Kuren stunden lang drauf behalten, möglichst viel Dutt getragen. Irgendwann schlich sich der Blondteufel wieder ein, den Haaren ging es ja besser und das Blond war so toll. Diesmal sollte es ein Friseur richten. Da ich zu weit weg von meiner angestammten Friseurin war, ließ ich ganz optimistisch eine andere Dame des Fachs an mein Haar.
Ich muss mich kurz fassen, schon die Erinnerung macht mich fassungslos. Es wurde blondiert, es gab eine Blondierwäsche, gute Ratschläge und eine dicke Rechnung. Die Haare brachen ab, der chemische Stufenschnitt war geboren. Irgendwann sahen die Haare nun so schlimm aus, dass ich wieder einen Friseur brauchte, diese Haare konnte man nur verstecken. Neuer Versuch, andere Friseur. Ich sagte: „Ich hätte gern die kaputten Spitzen abgeschnitten, wenn etwas mehr wegmuss, ist das auch nicht so schlimm, bis zu einem Bob können wir sie kürzen. “ Diese Dame schnitt mir einen Vokuhila… Ab diesem Tag trug ich Mütze und immer geschlossene Haare. Die Zeit verging und ein neuer Haarschnitt musste her. Ich fragte mich also durch den Kreis der Kolleginnen und entschloss mich für einen ansprechenden Laden. Ich bekam meinen Haarschnitt und viel vom Glauben ab. Ich trug mein Haar zu der Zeit in Naturrotem Henna. Diese Dame ließ mich nun aussehen wie Angela Merkel oder Prinz Eisenherz. Seit diesem Moment waren Friseure für mich gestorben. Da ich mir durch die kurzen Haare aber nicht selbst die Haare schneiden konnte, suchte ich mir eine Friseurin mit langen Haaren, die auch das tat, worum ich sie bat und die Haare wuchsen. Als ich meinen Mann kennenlernte, hatte ich extrem trockene Längen, Volumen ist mit Zuckerwatte in den Längen kein Problem. Ich ölte und cremte was das Zeug hielt, doch ich konnte es eben nicht vor ihm verstecken.
Er schickte mich zu einem guten Friseur, der mir beratend zur Seite stand und mein Haar aufbaute. Das Thema Silikone und Haarpflege haben wir auch besprochen, seit dem sehe ich die ganze Sache entspannter, meine Haare danken es mir. Ich habe ihnen einfach Zuviel zugemutet und muss mich um Schadensbegrenzung bemühen. Die Zeit verging und ich sah das erste Mal meinen Ansatz wieder. Ich sah den Ansatz auf Fotos und mir schlief das Gesicht ein, unglaublich dunkel und grau schimmernd. Los ging’s zum Friseur, die Farbe angleichen lassen. Dann kam das gute Blondierspray zum Einsatz, diesmal aber mit bedacht. Schritt für Schritt kam ich dahin, wo ich seit Ewigkeiten hin wollte, zu einem natürlichen Blondton. Nun schnitt ich mein Haar selbst. Mein Mann fragte mich irgendwann, warum ich mir die Haare blondiere, meine NHF wäre doch auch ein schönes dunkelblond. Da der Balayage Look gerade so in ist, beschloss ich mir selbst etwas Ähnliches zu verpassen, um den Ansatz etwas zu mindern. Seit ich über den Post von fraukakao gestolpert bin, wurde mir schlagartig klar, wie dumm ich gewesen war. Ich hatte mich von ein Paar Bildern, auf denen mein Ansatz scheußlich aussah, so verunsichern lassen und komplett vergessen wie zufrieden ich früher mit meiner NHF gewesen war. Nun schauen wir mal, ob ich wieder dahin komme oder ob der Balayage- Look noch ein paarmal nachgefärbt wird.Langhaarige Frauen die mir Hoffnung gebenIn meinem bekannten Kreis gibt es recht viele langhaarige Damen (zwischen Hüfte und Steiß). Da ich durch meine versauten Haare noch begieriger auf gesundes langes Haar war, fragte ich jede von ihnen aus. Viele von ihnen hatten normale Drogerieshampoos in Gebrauch aber alle, kümmerten sich gut um ihre längen. Die Produkte kamen fast ausschließlich aus der Drogerie (Kuren, Öl, Li) ,alle erhärten sich gut und achteten auf viel Flüssigkeit. Diese Mädels ließen ihre Haare regelmäßig, großzügig abschneiden und dann neu wachsen. Sie mögen ihre Haare zwar aber sie empfinden sie auch als lästig und können nicht viel damit anfangen.
Diese Mädels tragen auch fast ausschließlich ihre NHF und das steht ihnen richtig gut. Warum zum Geier lassen wir uns eigentlich von anderen Leuten so verunsichern? Warum denken wir, dass von Äußerlichkeiten alles abhängt? Klar, ein gepflegtes Äußeres ist wichtig aber ob die Haare nun Pink, grün oder was auch immer sind, ist doch total egal. Es sollte auch jedem egal sein, das ist jedem seine eigene Entscheidung. Gegen diese „Gutgemeinten Ratschläge“ bin ich inzwischen superallergisch. Wahrscheinlich ist es in den meisten Fällen weniger die gute Absicht, als einfach das Wiedergeben irgendwelcher Bauernweisheiten. Nach dem Motto: „Ab 30 sollte man nur kurze Haare tragen. Ein Dutt oder Flechtfrisuren sind so was von altbacken. Lange Haare sehen schnell ungepflegt aus.…“
Ich bin mir sicher, ihr habt das auch schon hin und wieder zu hören bekommen. Am besten ist es wohl einfach, zu lächeln und sich seinen Teil zu denken. Eine meiner Bekannten ist z. B. über 70, sie hat tolle lange Haare bis zum Steiß. Sie durfte länger ihre Haare nicht färben und hat nun einen langen, schneeweißen Ansatz und die Farbe steht ihr so was von gut. Es freut mich zu sehen, dass es immer wieder solche Frauen gibt, die sich nicht verunsichern lassen und ihre Haarlänge und Haarfarbe so halten, wie sie sich wohlfühlen.
Immer wenn ich mir auf Instagram die Bilder von Haartraum ansehe, denke ich daran, dass meine NHF auch nicht viel anders aussehen würde, und frage mich, ob ich wohl inzwischen auch ein glückliches Langhaar wäre, wenn ich damals einfach gesagt hätte: „Kümmert euch doch um euer Zeug. Ich gefalle mir so! "Hätte es damals schon so tolle Frisuranleitungen gegeben wie hier im LHN, hätte ich mich wohl nie von meinen Haaren getrennt. Vielleicht kann ich sie auch irgendwann knielang tragen. weiter mit Bildern
_________________ 1b F ii (10cm ohne Pony) Länge 82cm nach SSS Spray blondiert Insta; trotz Blondierung mit KK und Splisstrimmer zum Steiß!? Ziel 120cm SSS
Zuletzt geändert von chivaxx am 23.10.2019, 19:30, insgesamt 2-mal geändert.
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