9Anfang Woche 9 haben sich die Haare … äh … beruhigt. Ich hab aufgehört, extra Lanolin in die vorderen Längen zu geben und lass einfach.
Rechts habe ich ganz schön viel Bruch. Mein Haar ist massiv spröde. Das liegt aber nicht am NW/SO oder bürsten, das hab ich schon länger. - aka - immer. Und nix bringt Weichheit in die Strähnen ums Gesicht herum. Also lass ich’s.
Wie lange dauert das Gekämm?Mal meine Haarpflege-Dauer in Minuten getrackt. Morgens bürste ich immer. Ich bin ein bisschen into Ayurveda und da ist die Hauptreinigung morgens. Gilt auch für die Kopfhaut. Ich benutze die reine WBB nur selten und bürste meist mit der MP. Eine gute Reinigung kostet 5 Minuten. Die Premium-Bürstung mit kopfüber gibt es für 10 Minuten - aber seit ich nicht mehr so ansatzfettig bin, reicht die kleine Runde.
Abends kämme ich meist mit dem Staubkamm. Zuerst grob, dann fein - und gaaaanz langsam. 7 Minuten.
Das war’s. Das mache ich jeden Tag. Das sind 54 Minuten mindestens für Haargedöns die Woche. Oder gar 119 Minuten maximal. Aber damit hat es sich. Keine Gedanken über das nächste Haarprodukt, geschweige denn Geld-Ausgaben. Kein stundenlanges Recherchieren nach dem perfekten Condi. Und morgens und abends ist das eine kleine Me-Time, die mir guttut.
Wenn ich mal zu wenig Sebum in den Haaren habe, massiere ich mir fest den Kopf und einen halben Tag später gibt es auch was zum Verteilen.
Die Haare fühlen sich - für meine Verhältnisse - glatt und genährt an. Es gibt drahtige Ausreißer aber die sind nicht immer zu sehen.
Weitermachen. Derzeit riechen sie wie Puppenhaare. Na - ein bisschen.
10Woche 10 bringt mir eine Erkältung. Und Haarausfall. Das nervt ein bisschen - vermutlich, weil ich eh schon im mimimi-Mood bin und mich jetzt um alles kümmern möchte - außer Haare. Die Haare sind auch viel fettiger und ich würde sagen - so wie sie jetzt aussehen, da würde sie jeder und jede waschen.
Ja - mit Erkältung macht auch das Kämmen/Bürsten nicht viel Freude. Sagte ich schon? Mimimi. Ich leg mich wieder auf’s Sofa und guck Foundation fertig.
Ende Woche 10 bin ich verzweifelt. Immer noch im mimimi Modus und ich will meine Haare auf Boblänge abschneiden. Das sieht doch alles scheußlich aus. Bevor ich jedoch spontan die falsche Entscheidung treffe, springe ich unter die Dusche, nehme mir ein bisschen Apfelessig-Rinse mit und lasse mir Wasser über den Kopf laufen. Herrlich! Der ganze Krankheitsbelag wäscht sich runter. Ich spüle mit Apfel-Essig-Rinse nach (21 Grad dH) und danach noch mal mit Wasser weil beim letzten Versuch tagelang der Essiggeruch in meinen Haaren fest hing. Bekomm ich jetzt Fettklätsch? Keine Ahnung. Damit sich das übrige Sebum verteilt, diffusere ich die Haare trocken und habe nun lauter kleine Löckchen. Oh - da sind sie wieder!
Jetzt noch 2 cm ZU mehr und ich hätte eine blickdichte Kante
- es ist wie es ist. Vor allem vorn - da wo meine Haare sich zu Tode frizzen, habe ich wieder definierte Locken. Also nicht, dass meine Haare für immer frizzfrei wären.
Die Bündelung ist eher fein wie man sieht und - strubbelig; ein wenig. Nächstes Mal dann vor dem Rinsen kämmen/bürsten.
Ich frage mich, ob ich jetzt noch bei NW/SO bin - aber gemäß meines Ratschlages dort sehe ich mich noch im Boot. Ist Regendusche das Gleiche wie Regen? Ich hab nix massiert. Ansonsten wandere ich in WO ab. Mir auch gleich.
Ich könnte ja mal ohne Kämmen/Bürsten probieren. Vielleicht kommen ja meine 3Bs von früher wieder. Dream on, kaninchen.
11Der Mann und ich stehen auf dem Parkplatz des VW-Händlers rum und ich habe eine Chance, mich im Hellen im Spiegel zu betrachten. Wird mein weißes Haar etwa gelb? Kreisch.
12Zwei Wochen nach oben genannter Rinse habe ich extremst fettige Haare (und ich hab nie! fettige Haare
) und so kratzige Stellen am Kopf die sich wie ein Ekzem anfühlen. Ekzeme kenn ich, die hab ich im Frühjahr bei Jahreszeitenwechsel. Aber nicht am Kopf sondern an den Augenbrauen.
Jetzt ist Dezember und ich hab im Dezember gute Haare. Eigentlich. Die Rinse hat ein ganz passables Ergebnis gebracht.Nach dem Kämmen habe ich jedoch eher aufgeplatzt ausgesehen. Das hat mich in meinen September-Modus versetzt und ich bin ein bisschen genervt.
Ich erwische mich dabei, mich selbstvergessen und aus dem Fenster starrend am Kopf zu kratzen. Danach habe ich fettige Nägel.
Boah. Wird das enden?
Kämmen/Bürsten tu ich weniger als zu Beginn. Meist nutze ich den Staubkamm. Liegt es daran, dass ich meine Haare etwas vernachlässigt habe? Ich hatte ganz schön viel zu tun in den letzten Wochen - ist es der Stress? Und warum zum Trichter sind die trockenen Stellen immer noch trocken? Reicht mir Fett oder brauche ich Feuchtigkeit? Bin verwirrt.
Ich will noch die Homeoffice-Zeit durchhalten weil die Umstände so perfekt sind, das Experiment durchzuziehen - aber ich werde allmählich mürbe. Geschlossen tragen fühlt sich oft unangenehm an, also bleibe ich bei offen, dem lockeren, seitlichen Engländer. Oder schmücke mich mit neu erworbenem Haarschmuck - hier ein Ed in Pink und Grün im Halfup: Viele Grüße an die Verkäuferin, sollte sie hier mitlesen - ich mag den Stab sehr.
13Bin dazu übergegangen, die trockenen Spitzen unter der Dusche nass werden zu lassen. Das gibt ein bisschen Gekringel und ich seh nicht allzu fusselig aus. Wenn ich die Haare aufmöppe - kennt jede Lockenlady - habe ich Matte. Das sagen auch die Freunde. "Boah - krasse Matte!". Ich erzähl immer noch nix von meinem Experiment sondern sage immer nur: Das fällt Euch doch nur wegen der Farbe in Kombi mit der Länge auf. Bisschen ablenken, bevor noch Nachfragen kommen.
Ich kann aber sagen, dass ich - für meine Verhältnisse - dickere Haare habe. Die einzelnen Haare sind bis zu den Spitzen durchsebumiert und das gibt in Masse anscheinend einen ZU Push. Oder doch nur spröder wie zu Henna-Zeiten? Dunno.
14Ich bin vom NW/SO abgekommen und zu WO gewechselt. Mir geht der Geruch nach ca. 2 Wochen total auf den Geist und ich fühle mich - sobald mir jemand zu nahe kommt - sehr unsicher. Rieche ich komisch? Würde mir derjenige, der mir nahe kommt, das sagen? hmhm.
Und dann noch: Der Haar-Katarrh. Der geht mit Kopfhaut-Massage weg - tut aber weh. Oder aber mit Wasser. Tut nicht weh.
Was soll's. Ich bin ja nicht auf der Welt um ein zuvor selbst gesetztes Ziel auf Biegen und Brechen durchzuziehen, wenn es sich als ungünstig oder obsolet herausstellt.
Sobald es also komisch riecht oder mein Kopf weh tut, kämm ich trocken und dann läuft warmes Wasser über meine Haare, ich schupper ein wenig auf der Kopfhaut rum, ploppe kurz derweil ich mich anziehe und lasse lufttrocknen. Das hat den angenehmen Effekt, dass Sebum in Kopfhautnähe nach unten wandert wo es ja auch hin soll. Das kalkhaltige Wasser macht es nötig, noch mal zu rinsen. Ich hab Apfelessig probiert (feine Bündelung, siehe oben), Zitronensäure (mittlere Bündelung) und diese Woche neu: Gar keine Rinse. Und das Ergebnis ist eigentlich ganz passabel.
Vorn haben sie anscheinend ihre Sprödigkeit aufgegeben und rotten sich zu etwas dickeren Bündeln zusammen.
Ob sich der Zustand bei der nächsten Rinse wiederholen lässt? Wir werden sehen.
Das Jahr ist passend zum Ende Woche 14 rum. Ich kann nach so kurzer Zeit nur ein kleines, provisorisches Fazit ziehen.
Fazit- NW/SO ist aufgrund des Geruchs für mich unerträglich, WO klappt offensichtlich besser - auch was den Look meiner Haare anbelangt
- Mit dem Kämmen bin ich nicht mehr ganz so streng unterwegs. Morgens immer, abends manchmal, Haare zähle ich nicht mehr wie zu Beginn, der Knödel sieht aber nach 30 - 40 Haaren aus
- Mir gefallen meine Haare meist sehr gut und wenn nicht, steck ich sie weg. Bei NW/SO ist das manchmal aufgrund des auftretenden Haar-Katarrhs eine schmerzende Angelegenheit. Hier hat ein lockerer Engländer gute Dienste geleistet
- Meine größte Erkenntnis in den 14 Wochen ist jedoch, dass die Haare auch ohne Produkt täglich anders aussehen. Bedeutet für mich: Der Einfluss von Luftfeuchtigkeit, Jahreszeit, Stress (siehe meine Erkältung) ist viel größer als der des verwendeten Produkts. Nach so langer Zeit Curly Girl mit all seinen Produkten und dem Rumprobieren und Tun und Machen habe ich das leise Gefühl, dass ich mich habe veräppeln lassen
2022Für's nächste Jahr nehme ich mir vor, einfach weiter zu machen wie diesen Monat und zu schauen, wie sich die Haare im Frühjahr und Sommer betragen. So, wie sie sich jetzt benehmen, kann ich mir auch vorstellen, schnittfrei zu bleiben. Wenn sie an den Enden zu sehr ausdünnen, werde ich die Idee aber verwerfen - deshalb werde ich nicht beim Schnittfrei-Projekt mitmachen.
Bleibt gesund, rutscht gut und bis nächstes Jahr