Hallo Zusammen,
ich habe den thread durchgelesen und wollte hier von meinen Erfahrungen mit dem Bürsten berichten, weil ich feines Haar habe und mir das Bürsten bisher sehr gut tut.
Ich bürste seit einem halben Jahr meinen Kopf einmal täglich morgens. Als ich angefangen habe zu bürsten, habe ich es auch morgens und abends gemacht und bin irgendwann zu nur morgens über gegangen.
Ich hatte schon vor einigen Jahren mal eine WBB, sie war rund und hatte ganz weiche Borsten, ich hatte sie aus einem Naturkostladen und habe keine Ahnung, von welcher Marke oder so.
Ich kam mit ihr auf die Kopfhaut, habe aber nur aufrecht stehend gebürstet, was ich sehr angenehm fand.
Ich habe sie lange benutzt, weiß nicht mehr den genauen Zeitraum, aber es waren immer recht viele lose Haare drinnen und irgendwann hatten die Borsten nicht mehr so einen guten Stand, sie bogen sich etwas zur Seite, die Bürste schien mir ausgeleiert und hatte für mich ausgedient. Ich war mir ob der ganzen losen Haare auch nicht sicher, ob das eigentlich so gut ist.
Ich habe sie entsorgt und mir keine neue WBB gekauft, ich wurde ein Holzbürstenfan und war jahre lang zufrieden damit.
Noch im letzten jahr habe ich krampfhaft nach einer neuen Holzbürste mit geraden Stiften gesucht ohne Köpfe, meine geliebte Jahre lang treue Bürste aus dem Bodyshop hatte auch ausgedient. Davor hatte ich ein halbes Jahr sogar mal einen Ausflug zu einer Kunststoffbürste von Sägemann mit Nylonborsten gemacht, die auch gut für die KH sein sollte. Nach einem halbenJahr sind mir die kleinen Neilonköpfe abgegangen und ich habe die Bürste entsorgt.
Ich habe auch ein halbes Jahr nur mit einem Kamm gekämmt, aber die Kopfhaut massage des Bürstens sehr vermisst und mit einem einreihigen Kamm empfand ich nicht dasselbe Massagegefühl wie mit einer Bürste.
Dann hatte ich vor einem Jahr endlich eine Holzbürste ähnlich meiner geliebten vorherigen vom Bodyshop gefunden. Jetzt liegt diese auch sehr angenehme Holzbürste im Schrank, seit dem ich von meinem neuen Friseur eine WBB gekauft hatte, nach dem er mir das Bürsten empfohlen hatte.
Die Bürste ist wohl von einem Bürstenmacher der mit dem Friseur zusammen arbeitet, es ist also keine der hier schon öfter genannten Marken.
Ich habe 30 Euro für sie gezahlt. Sie hat 4 Borstenreihen, wenn ich mich nicht verzählt habe hat sie 62 Borstenbüschel. Der Bürstenkörper ist länglich und schmal, hat 4 Ecken und dann verjüngt sich der Stiel und wird wieder breiter, sie liegt also für mich sehr gut in der Hand.
Ich muss nicht viel Druck ausüben um auf die Kopfhaut zu kommen, ich habe aber auch dünes feines Haar.
Ich kämme die Haare erst aufrecht stehend mit meinem Lebaolong Holzkamm durch und mache Knoten raus, meine Haare fallen natürlich in einen Mittelscheitel.
Dann nehme ich die Haare mit beiden Händen beim nach vorne beugen nach vorne über den Kopf oder headbange einmal so dass die Haare nach vorne hängen.
Ich weiß noch nicht genau was die bessere nach vorne hol technik ist. Der Vorteil beim Headbangen ist, dass sie dann gleich alle nach unten hängen, der Vorteil beim vorsichtig nach vorne holen ist, dass es weniger Verwirrungen gibt.
Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass sie beim nach vorne werfen sehr arg verknoten, das ist beim nach hinten werfen wesentlich schlimmer.
Beim nach vorne holen liegen sie halt vor Allem vomAnsatz her nicht in der Bürstrichtung, was dann erstmal unangenehm beim Bürsten ist, da muss ich sie mit dem Kamm oder den Fingern noch hinbringen.
Bisher habe ich gleich angefangen dann zu bürsten, dabei aber manchmal noch Knötchen entdeckt, oder manche Haare lagen nicht in der Bürstrichtung, so dass sich das Bürsten eher unangenehm anhörte bei Letzterem, weil die Bürste über die gekreuselten nicht richtig liegenden Haare geschrubbt ist.
Jetzt kämme ich seit Kurzem die Haare wenn sie nach unten hängen nochmal mit dem Kamm in die richtige Richtung und dann bürste ich los, das scheint besser zu sein und ich habe keine Probleme mehr mit ungünstig liegenden Haaren.
Ich habe auch mal probiert die Haare gleich über Kopf zu entwirren, aber da fehlt mir vor Allem im Nacken die Kontrolle und ich reiße an dort eventuell befindlichen Verwirrungen bzw. ich habe eben auch das Problem, dass sie sich erst langsam wirklich alle nach unten hängen.
Wenn ich fertig bin nehme ich die Haare nach hinten und stelle mich aufrecht hin, oder ich werfe sie eben nach hinten, dann habe ich eine Megamähne und einen Steckdosenlook
Wenn ich jetzt mit dem Kamm entwirren wollte, wäre es schmerzhaft und schwer, weil die Haare vorher in der anderen Richtung lagen und sie sind dann schwerer wieder in die Ursprungsrichtung nur mit dem Kamm zu kämmen. Da sie dann so fluffig sind und die Haare am Ansatz aufgestellt sind durch's bürsten, lassen sie sich nicht so kompackt zusammen fassen und entwirren und sie lassen sich auch nicht so einfach gleich wieder in die andere Richtung bürsten, als würden sie eng am Kopf anliegen bzw. es fühlt sich so an, als hätte ich auf einmal doppelt so viele Haare und der Kamm reicht nicht mehr.
Deshalb nehme ich sie über die linke schulter und bürste von vorne nach hinten die eine Hälfte des Kopfes, dann über die rechte Schulter und dann die andere Hälfte, so dass sie wieder im Mittelscheitel fallen. Dabei habe ich dann manchmal auch das schrubben weil manche nicht gleich runter hängen, aber eben, das Kämmen wäre mir zu unangenehm, deshalb bin ich eben langsam und vorsichtig beim Bürsten.
Jetzt liegen sie ja auch wieder eng am Kopf an und ich kämme sie nochmal kurz mit dem Kamm durch, wobei ich in den Spitzen auch nochmal das eine oder andere Knötchen finde, das beim links und rechts nehmen oder beim Bürsten entstanden ist.
Das war's und ich habe auch das angenehme Kribbeln und wohlige warme Gefühl auf der KH.
ich gehe regelmäßig Spitzen schneiden, habe es eine Zeit ohne probiert und es bringt mir außer ausgedünnten Längen keinen Vorteil. Der Friseur meint, ich hätte weniger Spliss, wobei ich eh wenig habe, nach seiner Ansicht hat es sich aber wohl noch verbessert.
Zu der Bürste meinte er, dass es wichtig sei, dass es eine Kopfhautbürste sei, keine haarbürste. Er zeigte mir mehrere zum Vergleich, eine mit recht dichten engstehenden Büscheln, die würde er eher zum Entknoten nehmen, diejenige die er mir für die Kopfhaut empfohlen hat, sieht nach seinen Worten aus wie eine verhungerte wBB, eben weniger Borsten und weiter auseinander stehende Büschel.
Also, ich bin sehr zufrieden und froh, dass ich wieder mit dem Bürsten und der WBB angefangen habe. Durch einige Berichte im Forum war ich eher weniger geneigt mir eine wBB zu holen, da ich Angst vor schäden hatte, aber ich scheine eine gute Beratung bekommen zu haben und eine gute Bürste für mich erwischt zu haben.
Ich bleibe also dabei und fange auch wieder Abends an, ich habe es gestern nochmal morgens und abends probiert und fand das nur aufrecht stehend bürsten am Abend tatsächlich sehr angenehm.
Mir war, als würde ich die Bürste mehr auf der Kopfhaut spüren als wenn ich morgens aufrecht bürste, aber das kann auch zufall sein, ich fand es aber angenehm und werde es einfach wenn genügend Zeit ist gerne weiter zweimal täglich machen.
Der Friseur meinte noch, dass morgens eigentlich wichtiger sei als abends, da die Salze und Ablagerungen auf der KH der Nacht so entfernt würden, er hatte mir Anfangs aber auch zweimal täglich empfohlen und meint, wenn es mir angenehm und zeitlich machbar wäre, sei es auch gut.
Der Aussage des Friseurs nach hält so eine Bürste wie ich sie nun habe so anderthalb bis 2 Jahre, wenn man sie denn regelmäßig benutzt.
Wir haben auch etwas länger über Bürstenqualitäten gesprochen und da meine Bürste auch hin-und wieder beim Reinigen mal eine Borste verliert, fragte ich nach und die Aussage war, dass die Borsten eingeklebt seien und das das schonmal passieren könne.
Wenn sie von Hand eingezogen seien, würde das vielleicht weniger vor kommen, aber da sich so eine Bürste auch abnutzen würde, würde es sich seiner Meinung nach für den Anfang der Bürstkarriere nicht unbedingt lohnen, eine sehr teuere mit hand eingezogenen Borsten zu kaufen, außer, man mag eben lieber die von hand eingezogenen und oder eine bestimmte Marke oder Bürste, oder die Massagebedürfnisse verändern sich. Für mich klang das so, als wäre die Bürste die ich habe für den Anfang sozusagen völlig ausreichend und vielleicht mag eine bürstentranierte KH dann irgendwann mehr Massage oder so, so dass sich dann auch so eine teuere mit Handeinzug lohnt.
Da ich noch nicht sehr viele unterschiedliche WBB's hatte und vor Allem den Unterschied zwischen eingeklebt und von hand eingezogen nicht kenne, kann ich das nicht beurteilen, aber das von Hand eingezogen teuerer ist, klingt für mich logisch und ich bin mal gespannt, was mir noch an Bürsten ins Haus kommt. Zunächst bin ich aber mit dieser zufrieden.
Bzgl. der Reinigung, ich ziehe immer nach jedem Gebrauch die losen Haare raus und klopfe die Bürste aus, wenn ich den eindruck habe die Bürste fühlt sich sehr fettig staubig an, wasche ich sie mit eine meiner Haarseifen durch und kippe etwas Essig drüber (sehr kalkiges wasser). Mir wurde empfohlen, die Bürste mit dem Reinigungsmittel zu waschen, mit welchem ich mir auch die Haare wasche.
So, das war mein Roman, sorry das es so lang geworden ist, aber vielleicht hilft es ja noch dem einen oder anderen Feinhaar zur Ermutigung.