Hallo, alle miteinander!
Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschieden, hier doch meinen Bericht abzuliefern, unter der Voraussetzung, daß jeder, der das liest, versteht, daß es sich um eine individuelle Krankengeschichte handelt – meine Geschichte -, d.h. einen medizinischen Einzelfall (nicht repräsentativ !!!) Um einen Fließtext übersichtlich zu halten und nicht ausufern zu lassen, habe ich mir erlaubt, obige Stichwortliste zu ergänzen und umzustellen.
Diagnose: Alopecia areata totalis HA-Dauer: seit 1988 Ursache: wahrscheinlich ein genetisch bedingter Enzymdefekt/-mangel mit daraus resultierender Störung der Entgitungsmechanismen hinzugezogene Ärzte/Spezialisten: 2 Hausärzte, 2 Dermatologen/Allergologen, Endokrinologe, 2 Radiologen, Dermatologie und Endokrinilogie unserer Universitätsklinik Therapie: schulmedizinisch (bis Frühjahr 1993): Tinkturen, Bestrahlungen ganzheitlich (seit Frühjahr 1993): Ernährunsumstellung (von vegetarisch auf vegan, hypoallergen, über zwei Jahre streng basisch), Darmsanierung, Entgitung des Blutes, des Fett- und Nervengewebes, teils parallel zu einer Gebißsanierung (Amalgam raus, Kunststoff rein, mittlerweile teils durch Gold ersetzt), dazu immer Homöopathie, Akupressur, selten Akupunktur, Phytotherapie/ Spagyrik Meine Ärztin ist eigentlich Zahnärztin, engagiert im Bereich Umweltzahnmedizin, Zusatzausbildung in TCM und Homöopathie, behandelt u.a. Schmerzpatienten Haartyp vor dem HA: normal dicke, aber sehr viele, glatte Haare, zeitlebens Ringelhaare (pili annulati), mittel- bis dunkelblond, aber hellgoldblond ausgeblichen Haarlänge vor dem HA: bis zum Schlüsselbein Haartyp nach dem HA: ca. 1991/92 nur noch weißer Flaum bzw. Haare (durchaus üblich bei AA, weil gerne mit Vitiligo verbandelt, bekam ausdrücklichesFärbeverbot von meiner Ärztin erteilt!), seit ca. 2007 teils stark gewellte, auch wieder pigmentierte Haare, mit zunehmender Länge spiralig eingedreht (Strukturwechsel nicht untypisch für AA) Haarausfall-Phase: nur kleinere Ruhepausen zwischen den einzelnen Schüben, in den ersten Jahren immer mit Komplettverlust, Ich meine ab Mitte oder in der zweiten Hälfte der 90er blieben einzelne Strähnen längere Zeit stehen, seit ca. 2001 Durchbruch, d.h. kein krasses „weniger“ bzw. null mehr, sondern eher „mehr“ bzw. Stagnation seit ca. 2007 eine deutlich längere Verweildauer der einzelnen Haare, bemerkbar an wachsender Länge (d.h. auch mal über ca. 20 cm, außerdem z.T. wieder normal pigmentierte Haare (seit ca. 2009 würde ich auch von einer eindeutigen, teilweisen Repigmentierung sprechen) seit ca. 2015 vom subjektiven Gefühl her streckenweise Frisuren irgendwie möglich (auch wenn man ggf. lichtere Stellen speziell kaschieren müßte!) insgesamt eine Verschiebung von kahlen Arealen hin zu diffusem Ausfallen (Verschmelzen von Ausfall- und Wachstumsphasen), deswegen der behaarte Anteil auch schwerer schätzbar (mom. wohl nicht über 75%) Haarlänge nach dem HA: mom. ca.optisch APL, die einzelnen Strähnen aber in sich völlig gestuft
Als ich 18 war, verlor ich sämtliche Haare, die meisten binnen weniger Wochen, da man schließlich bei jedem Hineingreifen auch den ganzen Büschel in der Hand hatte, zweifelsohne ein krankhaftes Geschehen. Natürlich suchte ich sofort meine Hausärztin auf, dann auch meine Hautärztin, die aufgrund der Heftigkeit zuerst auf eine Vergiftung tippte, dann aufgrund des sich eindeutig abzeichnenden Musters eine Alopecia areata diagnostizierte. Weil mir aufgrund einer Laune der Natur auch sämtliche Körperhaare ausfielen, ich aber meine Wimpern und den Gutteil der Augenbrauen behalten durfte, wurde daraus keine universalis, sondern eine totalis. Damit begann eine klassische Abfolge verschiedener Untersuchungen und Therapien: Trichogramm, verschiedene Tinkturen und Arten von Bestrahlungen, schnell das damals modernste, gleichzeitig aufwendigste und teuerste Verfahren. Wegen diverser anderer, teils massiver Beschwerden wurde daraus eine vier, viereinhalb Jahre währende Ärzteoddyssee, die mich Woche für Woche zweimal, hin und wieder auch dreimal in eine Praxis führte. Das alles verlief ergebnislos, sowohl in Bezug auf meinen Haarverlust als auch auf meine restlichen Beschwerden, und ich mußte ich begreifen, das alle bisherigen Unternehmungen umsonst waren: Nach einer eher formellen Überweisung in unsere Uniklinik war ich austherapiert. Bei mir bestätigte sich eine grobe Faustregel: Komplettverlust bei AA bedeutet Verlust komplett für immer, auch wenn hin und wieder etwas nachwächst, fällt es wieder aus, zumal es gegen AA bis heute keine wirksame Therapie mit tatsächlicher Heilung gibt. In meinem Fall kamen neben einem (fast?-) universalis-Fall in der näheren Verwandtschaft weitere erschwerende Kriterien hinzu, sodaß meine Chancen von Beginn an mehr oder weniger gleich null waren, nur: Das hatte mir keiner meiner Ärzte jemals gesagt, stattdessen war zumindest anfänglich die Kernbotschaft:“Das wird schon wieder!“ Warum? Erstens glaubte ich damals wie heute, daß Ärzte ihren Heilauftrag ernst nehmen und keine Chance unausgeschöpft lassen, zweitens: Was hätte mir „die Wahrheit“, sprich eine tatsächliche Prognose gebracht? Ich war sehr jung, weiblichen Geschlechts, noch dazu unübersehbar sehr eitel und stand kurz vor dem Abitur. Die prozentuale Aufschlüsselung einer zukünftigen Entwicklung hätte zusätzlichen Streß bedeutet, evtl. mit fataler Wirkung auf das Immunsystem. So hatte ich einen Strohhalm, an den ich mich klammern konnte.... Eindeutig negativ an der schulmedizinischen Behandlung sind in jedem Fall die Nebenwirkungen bzw. möglichen Spätfolgen der Bestrahlungen, denen ich gezielt und ansich auch kontrolliert ausgesetzt wurde, nicht nur, weil ich dadurch – selten - Verbrennungen zweiten Grades hatte (meine Haut ist sehr pigmentarm), sondern weil sie generell das Hautkrebsrisiko stark erhöhen, aber: Ich war gerade erst 19, habe eine Einverständniserklärung unterzeichnet, die Gefahren waren mit Allgemeinbildung auch für mich erahnbar. Gezeigt hat sich bis jetzt zum Glück nichts, vielleicht auch, weil ich die Vorsichtsmaßnahmen für die Haut „übererfüllt“ hatte. Glücklicherweise kam keiner meiner Ärzte jemals auf die Idee, mich mit Cortison zu behandeln, allein schon wegen meines Alters und wohl auch eines fehlenden Langzeiteffekts. Außerdem hätte dies das Greifen einer ganzheitlichen Therapie lt. Aussage meiner späteren Ärztin deutlich erschwert. Nachdem ich erkannt hatte, daß sämtliche Unternehmungen aussichtslos bleiben würden, empfahl mir meine Hautärztin eine ihr bekannt Zahnärztin mit ganzheitlicher Orientierung, und ich suchte sie trotz eigentlicher Skepsis auf. Nach gründlicher Anamnese und Untersuchung diagnostizierte sie neben einer bereits bekannten Pollenallergie eine Belastung mit Schwermetallen (Kupfer und Silberamalgam, also vor allem Quecksilber), eine Laktoseintoleranz und einen Darnpilz, außerdem konstatierte sie eine Schwächung des Nieren-Qis, zusammengefaßt: Infolge nicht bzw. mangelhaft funktionierender Entgiftungsmechanismen war das Immunsystem gravierend gestört, daraus resultierten komplexe autoimmunilogische Prozesse und weitere Beschwerden wie diverse Schmerzzustände (bei meinem letzten Termin Anfang Januar nannte sie dazu – Forschung und Wissenschaft schreiten ja voran!- das Stichwort „Glutathion-S-Transferase“). Ziel ihrer Behandlung: Stärkung der eigenen Energie und Förderung der körpereigenen Entgiftungsmechanismen. Aufgrund der umfassenden Wirkweise der Behandlung wurde sie, auch weil ich seit längerem keinen Hausarzt mehr hatte, sowas wie meine „Leibärztin“, und ich hielt mich für eineinhalb Jahrzehnte akribisch an ihre Vorgaben hinsichtlich der Ernährung, vor allem die Umstellung von einem Tag auf den anderen war wirklich schwer, aber es gab für mich keine Alternative. Ab dem zweiten Behandlungsjahr trug ich die Kosten dafür komplett selbst (halten sich aber in Grenzen), ebenso zahlte ich die Materialkosten für die Kunststoffversorgung (nicht sichtbarer Bereich). Während sich mein Allgemeinzustand recht schnell deutlich verbesserte, dauerte es hinsichtlich meiner Haare sieben, acht Jahre, bis eine klar erkennbare Wende eintrat (siehe oben).Warum so lange? Die einzige Antwort darauf lautet für mich: Der Körper brauchte diese Zeit, um seine „Altlasten“ abzuwerfen! Haare sind nicht lebensnotwendig, warum Energie darauf verwenden, wenn andere Funktionen problematisch waren/ sind? Ein entscheidender Knackpunkt war m.E. die schrittweise Entgiftung, u.a. durch die Gebißsanierung. Hin und wieder frage ich mich, was gewesen wäre, wenn man dem allerersten Verdacht auf Vergiftung nachgegangen wäre.... Nachdem es hinsichtlich meiner Haare jahrelang bergauf gegangen war, mußte ich vor allem in den letzten zwei, drei Jahren Rückschläge hinnehmen, die ich auf eine zu ungesunde Lebensweise/ Ernährung mangels Zeit und erhöhten Streß besonders im Wohnumfeld zurückführe, auch generell eine „ungesunde“ Wohnsituation, wodurch sich mein Allgemeinzustand deutlich verschlechtert hat. Aber: Die Hoffnung stirbt zuletzt! Ein Wort zu Nahrungsergänzungsmitteln: Anfänglich bekam ich Zink, sonst nichts, Silicium wurde zustimmend abgenickt, meine spätere Ärztin behandelte u.a. mit Basenpulver, Algen und Zink. Abschließend ein Wort zu Perücken: Ich trug etliche Jahre eine, um meinen eigentlichen Zustand zu verschleiern, aber ich preise den Tag, an dem ich die Entscheidung getroffen habe, auf Mütze/ Hut zumindest für „draußen auf der Straße“ umzusteigen – es war eine Befreiung!
Allgemeines Fazit: Vergeben sind die Möglichkeiten, die man ausläßt!
Zur Pflege: Ich bin über die Jahrzehnte meiner alten Shampoomarke treu geblieben, verwende seit eineinhalb Jahren auch wieder Conditioner und Masken sowie ein Haaröl, ich entwarf ein Schneidekonzept 2015/16 (über 12 Monate), an das ich mich auch brav gehalten habe, u.a. jeden Monat unten ca. 1 cm ab, trotzdem 6 cm Längenzuwachs, mittlerweile reduziertes Schneiden, die Spitzen verabschieden sich dank Haarbruch gerade von allein.
_________________ 2b/cM (seit Jan'18 in trockenem Zustand 2a), ZU 4,0-4,6 (chron. HA), Ringelhaare silberblond (Weiß mit Hell- bis Dunkelblondnuancen), Naturstufen/FTEs Haare ganzheitlich denken Okt '15 Schlüsselbein Dez '17 BSL Mai '19Taille optische Taille
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