Gedanken, die mir beim Lesen der letzten Seiten durch den Kopf schossen:
"Ey, nicht nur Shaina macht sich darüber Gedanken!" - wir alle diskutieren gerade intensiv darüber, so wie unsere Zeit es zuläßt. -> das kann aber kein Nicht-Moderator wissen, höchstens ahnen, also schreibe ich es hier gerade mal: wir nehmen eure Worte wahr und reden darüber. Und nicht "jaja, laßt die reden", sondern wir überlegen gerade sehr intensiv, wie wir das Forenklima verbessern können. Jetzt steht das Wochenende an, mehrere Moderatoren werden dann nicht vollumfänglich hier sein. Ein Ergebnis wird also noch eine Weile dauern. Aber seid versichert: wir sind dran.
Weiterhin das Problem dabei: es sind sehr viele User mit unterschiedlichen Einstellungen und Hintergründen. "Der gesunde Menschenverstand" als solches existiert nicht, bzw. ist sehr schwer zusammenzufassen. Ich würde mir wünschen, daß wir nicht, wie in der Vergangenheit, mit ständigen Verschärfungen und genaueren Formulierungen der Regeln reagieren müßten. Bisher war das immer notwendig, weil es (einzelne?) User gab, die sich an den Formulierungen vorbeigehangelt haben. Stellenweise hatte ich schon den Eindruck, es gibt ganz einzelne Personen, die sich einen Spaß daraus machen, die Regeln möglichst eng zu umschiffen. Welcher Beweggrund dahinter stehen mag? Vielleicht wollten einige uns zeigen, wie eng/doof die Regeln sind, indem sie die Schlupflöcher ausnutzen. Vielleicht macht es anderen wirklich Spaß, Moderatoren zu beschäftigen oder zu ärgern. Ich weiß es nicht, und ich möchte es auch gar nicht wissen, ehrlich gesagt. Das Problem ist, daß solche Einzelnen dann die Entspanntheit für die große Masse verderben können, wenn die Regeln verdreht oder vorgeführt werden, um zu provozieren (wozu auch immer - ich gehe davon aus, daß niemand hier bösartig ist und uns die Arbeit extra schwer machen möchte, aber vielleicht eben durch solche Aktionen aufzeigen möchte, daß er die Regeln als einengend oder unvollständig empfindet). Dann kommt auch schonmal "der durfte aber, warum ich nicht?"-Szenarien auf. Und das hat dann zur Folge, daß wir solche Eventualitäten auch irgendwie abdecken müssen. Am besten im Vorfeld -> schon gibts die nächste Regelverschärfung. Das Sticheln von einzelnen hat also zur Folge, daß viele sich unwohl oder stärker reglementiert fühlen.
Wie kann man das lösen? Alle Regeln lockern und auf "den gesunden Menschenverstand" hoffen? In der Vergangenheit, sowohl der jüngsten als auch vor einigen Jahren, hat sich gezeigt, daß das bisher keine so gute Idee war. Strengere Regeln? Funktioniert, aber sorgt für Unmut oder sogar Unsicherheit. Ich weiß keine wirkliche Lösung, um ehrlich zu sein.
Nur Dinge, die uns bekannt sind, über die können wir sprechen und sie verändern. Mir war nicht bewußt, daß so viele hier aus Unsicherheit oder sogar Angst nicht mehr schreiben. Das finde ich traurig. Eine Lösung weiß ich auch da nicht. Aber jetzt ist mir das zum ersten Mal klar und wir werden schauen, was wir mit dieser Information anfangen können.
Unterschiedliches Empfinden und Gewichtung von manchen Punkten. Verwarnungen oder Mod-Hinweise: jeder geht damit anders um. Einige empfinden einen kursiven Beitrag als "entstellend" und überlegen sogar, ihr Tagebuch deshalb schließen zu lassen. Ich persönlich wäre auf diesen Gedanken nie gekommen - es ist doch bloß ein Hinweis? Aber so ist
mein Empfinden. Das einer anderen Person weicht natürlich davon ab - deshalb sind wir Menschen, wir sind alle unterschiedlich, haben eine andere Geschichte und Erfahrungen und bewerten Handlungen und Worte daher unterschiedlich. Klare Sache. Das Regelwerk versucht nun, uns alle irgendwie unter einen Hut zu bekommen und außerdem rechtlich abzusichern... uff. Wie sollen wir das bitteschön machen? "Allen Leuten recht getan ist eine Kunst, die niemand kann" - aber wir möchten doch, daß es allen hier so gut wie möglich geht. Heißt aber auch: Moderatoren sollen sich ebenfalls hier wohlfühlen, sowohl als User als auch als Nutzer.
Mod-Accounts. Die wurden schonmal abgelehnt. Es ist ein zweischneidiges Schwert. Ja, man kann Moderation und Privatmeinung sehr gut trennen. Ich persönlich habe in einem Forum ganz schlechte Erfahrunge damit gemacht (als Nutzer). Ja, ich wußte nie genau, wer hinter "Moderator 1" steckt. Aber gewisse Vermutungen hat man dann doch irgendwann. In dem Forum wurden dann USER gedisst, weil man sie verdächtigt hat, "Mod 1" zu sein. Hier im Forum weiß doch auch jeder, daß "Rebecca" ein Moderator ist. Würde man dann nicht anfangen, Schreibweise von "Mod 1" und "Mod 2" mit den Useraccounts zu vergleichen? Ich glaube, an dem Empfinden würde sich nicht wirklich etwas ändern. Nach meinen schlechten Erfahrungen (die sich natürlich hier nicht wiederholen müssen, aber könnten) befürchte ich eher, daß die Mod-Accounts dann umso genauer seziert werden. Ich sehe dann auch keinen Unterschied zwischen getrennten Accounts und dem heutigen Vorgehen mit der kursiven Schrift. Ob ich weiß, daß "Mod 1" = "Rebecca" ist oder ob Rebecca mal unkursiv und mal kursiv schreibt macht für mich keinen Unterschied.
Was ich besonders traurig finde ist, daß man uns hier Mobbing und Verfolgungswahn unterstellt. Einige stellen das hier sogar als Tatsache da - sie wurden, ihrem Empfinden nach, stärker "überwacht" als andere. Gegen dieses Empfinden kann ich noch so oft schreiben, daß dem nicht so ist - würde das hier jemand, insbesondere "Betroffene", glauben? Es kommt ganz, ganz selten vor, daß im Modbereich mal ein Satz fällt wie "User XY sollten wir im Auge behalten, weil..." - und das sind in aller Regel solche, die hier gleich nach der Anmeldung zu dubiosen Seiten verlinken. Oder jemand, der schon einmal angeschrieben wurde und beispielsweise gebeten wurde, seine Blutwerte nicht zu posten, es dann aber noch fünfmal tut. Aber wie ich sagte: ganz selten kommt so etwas vor. Und das ist auch keine Dauerüberwachung. Man könnte fast meinen, wir würden uns User zuteilen: "Rebecca, du überwachst jetzt XY und folgst ihren/seinen Beiträgen akribisch!" Äh, nein. Das ist eher so, daß ich beim Durchlesen über manche Namen häufiger stolpere und dann die Erinnerung aufgefrischt wird: "Warte mal, da war doch was. Muß ich hier auf irgendwas achten?" Daß ich dann eventuell zweimal hinschaue, kommt vor, aber wenn mir nichts Gravierendes auffällt, mache ich mir nicht die Mühe, in irgendeiner Weise einzugreifen. Und so versinkt ein eventueller Vorfall auch bald wieder in der Versenkung. Ich kann jetzt nur für mich sprechen, bin mir aber ganz sicher, daß es allen anderen Moderatoren auch so geht: wir haben niemanden speziell auf dem Kieker und suchen nach Fehlern. Ja, es gibt einzelne User, wo ich beim Lesen schonmal mit den Augen rolle und mir denke "mußte das jetzt wieder sein". Eine gewisse Voreingenommenheit ist da bei wirklich sehr wenigen Usern vorhanden, genauso wie vielleicht auch manche Sympathie. Will ich nicht abstreiten. Mein Bemühen (und das der anderen Moderatoren) ist dann aber, diese persönlichen Gefühle beiseitezulassen und hinzuschauen: was steht wirklich da, was ist Fakt? Muß ich was tun, oder nicht? Und danach entscheide ich. Nicht nach Sym- oder Antipathie. Wie das dann beim Einzelnen ankommt, ist natürlich eine andere Sache. Ich bin für das verantwortlich, was ich sage/schreibe. Ich kann nicht vorhersehen, wie der Empfänger das versteht, weil ich seine Geschichte und persönliche Situation nicht kenne. So kann ich mich nur bemühen, eine gute Formulierung zu treffen. Liege ich mit meiner Einschätzung daneben... das ist schade. Vorhersehen und die wirklich immer absolut beste situationsbedingte Wortwahl treffen ist mir aber unmöglich. Wenn dann aber nur geschwiegen oder gar trotzig reagiert wird, wie soll ich mich verbessern? Es geht doch auch ums Lernen. Da ist Feedback wichtig. Und ja, der Ton macht die Musik. Wie gesagt, ich bin dafür verantwortlich, was ich schreibe/sage. Was beim Empfänger ankommt, dafür kann ich aber nichts. (Persönliches Beispiel: ich habe mal jemanden besucht und bemerkte beiläufig, daß die Zimmerpflanzen nicht so gut aussähen. War für mich eine Aussage (und es war nicht mein erster Besuch dort!) unter vielen, so mit dem Gedanken, die könnte man ja mal etwas gießen und düngen und vielleicht umtopfen - nicht böse gemeint. Was ich nicht wissen konnte: bei der Empfängerin kam das als Kritik an ihren Fähigkeiten an - sie würde schlecht für ihre Pflanzen sorgen. Ihre Fürsorge hatte ich überhaupt nicht in Frage gestellt, weil ich von mir selber auch Phasen kenne, wo meine Pflanzen mal besser, mal schlechter aussehen, und ich hatte mich eher noch über Pflanzenpflege austauschen wollen. Wie kann ich es besser machen, oder weiß ich vielleicht was, was ihr weiterhilft? Aber so war mein nicht so deutlich formulierter Vorschlag "kann ich helfen" als übergriffig und sogar verletzend angekommen. Nur war ich mir keiner Schuld bewußt, bis wir irgendwann mal darüber sprachen. Hinterher tat mir natürlich leid, daß sie sich durch meine Aussage verletzt gefühlt hat. Wichtig war aber, daß wir überhaupt darüber gesprochen haben - nur so konnten wir das Mißverständnis überhaupt aufdecken und auch ausräumen.)
Mich betrübt das Gefühl "uns gegen wir", das hier schon seit einer Weile vorzuherrschen scheint, insbesondere in Threads wie diesem. Es fällt "den Usern" scheinbar sehr schwer, uns auch als normale Forenmitglieder zu sehen, weil wir hier "Macht" haben, Beiträge zu editieren. Manche unterstellen uns sogar, diese Macht gezielt einzusetzen (wofür denn? Um uns als toller hervorzuheben als andere? Ich verstehe diesen Gedanken irgendwie nicht, das ist eine ernstgemeinte Frage! Was macht einen Moderator "besser" oder "wichtiger" als andere Forenmitglieder?). Und ja, auch ich habe, besonders mit dem Gedanken an Threads wie diesen hier, auch schon "die User" in Gedanken zusammengefaßt. "Die User" wissen ja gar nicht, was wir alles besprechen und bedenken und versuchen, für sie zu tun! Undankbares Volk! Nur meckern können die! - Aber: auch hier wieder, genau wie bei Einzelpersonen, sind solche Gedanken sicherlich menschlich. Die Arbeit, das Moderieren und das möglichst angenehme Forenklima für alle, betrachte ich aber getrennt davon.
Kurz und gut: Kommunikation und Austausch ist wichtig. Schweigen kann immer als Zustimmung aufgefaßt werden - fürs eine wie für das andere. Zwischen konstruktiver Kritik und persönlichem Frustventil liegen Abstufungen.
Redet mit "uns", Leute! Niemand, auch kein Moderator, will hier ein Forum voller unzufriedener Leute. Da frage ich mich persönlich nämlich immer: "Wenns hier doch so scheiße ist, warum bist du dann noch da? Geh doch woanders hin, wo es besser ist!" Dieser Gedanke kommt vor allem dann hoch, wenn ich lese: "In anderen Foren ist es aber so und so" (und damit viel besser!) - ja, für den einzelnen. Wir haben ja allein hier schon festgestellt, daß es Forenmitglieder gibt, denen die Regeln hier weniger zusagen, und andere, die sich genau deshalb besonders wohl hier fühlen.
Wieder einmal: unterschiedliches Empfinden. Ich kann keine Generallösung sehen
Aber: nur mit eurer Mithilfe können "wir" Moderatoren was ändern und verbessern. Reines Gemecker "das darf man ja nicht, weil!" hilft dabei weniger weiter als "ich empfinde es so" oder "man könnte das mal ausprobieren".
Auch Anklagen wie "ich sage hier nichts mehr, weil das eh alles übergebügelt und abgelehnt wird" sind nicht zielführen. Ich empfinde solche Aussagen sogar als sehr verletzend. Vielleicht sind die "unangenehmen" Regelverschärfungen stärker im Kopf als all die Vorschläge, die wir umgesetzt haben? Da gab es etliche. Aber diese positiven Änderungen gehen wohl eher unter in den als negativ empfundenen Beschränkungen. Schade.
Kekse für alle, die durchgehalten haben
Das sind erstmal relativ unsortiert meine Gedanken zu dem Thema. Ich bin dieses Wochenende übrigens auch nur sehr wenig zuhause, also um Himmelswillen nicht persönlich nehmen, wenn ich dann erstmal nicht antworte oder dann vielleicht etwas übersehe! (und ist es nicht schade, daß ich so etwas schreibe? Könnte man auch einsortieren in die "Ich habe Sorge, daß..."-Liste. Ja, auch Moderatoren machen sich sehr viele Gedanken darüber, was sie schreiben. Ich habe den Eindruck, das wird von einigen Forenmitgliedern anders gesehen.)