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 Betreff des Beitrags: Bodybutter mit Urea
BeitragVerfasst: 26.07.2010, 18:12 
Hallo ihr Lieben!
Nach langem Ausprobieren und Testen bin ich auf eine Rezeptur für eine feste Bodybutter gekommen, die ich sehr mag! Eigentlich benutze ich sie für trockene Hautstellen, zB. meine Fersen, aber auch als Spitzenbalsam eignet sie sich prima!

Rezept für 150g

Wasserphase:

6,5g Aqua Purificata
1,5g Propylenglykol nicht erschrecken, sag ich nacher noch was zu!
0,5g Urea

Ölphase:

65g Kakaobutter (duftende oder gereinigte/nicht duftende, je nach Wunsch)
55g Sheabutter
14g Mangobutter
3,5g Jojobaöl
3,5g Kokosöl

Dann nach Belieben noch ca. 0,5g / ein paar Tropfen äth. Öl

Herstellung

Wasser, Propylenglykol und Urea (entweder mikronisiert kaufen oder fein verreiben) in einem Glas lösen.
Alle Fette / Öle in ein Behältnis geben und auf dem Wasserbad bei milder Temperatur schmelzen.
Wenn alles geschmolzen ist, runternehmen und leicht abkühlen lassen, dabei immer rühren.
Bevor es wieder eindickt, die Wasserphase und das gewünschte äth. Öl dazugeben und homogen vermischen.
In eine Form gießen, für eine halbe Stunde ins Gefrierfach stellen, dann die Butter aus der Form lösen und im Kühlschrank 2 Tage härten lassen.
_____________________________________________________________

ich weiß Propylenglykol ist KK und gar nicht so beliebt, in meiner Rezeptur dient es dazu, die beiden Phasen besser zu verbinden, aber vor allem, dass die Bodybutter besser in die Haut einzieht, denn sonst entsteht schnell ein fettiger Film, das sie sehr reichhaltig ist. Wenn jemand einen anderen Stoff mit ähnlichen Eigenschaften im Sinn hat, kann er ihn ja austauschen und hier gern Erfahrungen posten!

Urea hält die Feuchtigkeit in Haut und Haaren und erhöht die Kämmbarkeit

Die Butter wird sehr fest, schmilzt aber bei Berührung mit der Haut zu einer cremigen Emulsion und lässt sich gut verteilen. Ich verteile abends etwas davon in meinen Spitzen und es hilft mir, Spliss zu vermeiden, da die Haarspitzen gut geschützt sind.

Da sie nur wenig äth. Öl enthält, duftet sie nur sanft nach Shea- und Kakaobutter. Mann kann aber natürlich auch mehr Duft dazugeben.

LG Finya


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BeitragVerfasst: 24.08.2010, 10:21 
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finde die bodybutter sehr interessant. kann man denn nicht zum beispiel fluidlecithin nehmen anstelle von propylengykol? dann würd ichs nämlich testen.

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BeitragVerfasst: 24.08.2010, 10:36 
Bei dem Rezept könnte man doch auch einfach die Wasserphase weglassen und das Urea statdessen in ein wenig Honig lösen und in die leicht abgekühlte Masse geben.
Ich mache Bodybutter/Haarbutter immer ohne Wasser, hält sich einfach besser und muss nicht konserviert werden!


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BeitragVerfasst: 24.08.2010, 10:44 
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aber gibt doch dann auch keine feuchtigkeit mehr, oder? reicht urea da?

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BeitragVerfasst: 24.08.2010, 10:47 
Gibt Wasser denn Feuchtigkeit? Also wenn ich meinen Haaren Feuchtigkeit zuführen will dann nehm ich sowas wie Aloe Gel oder Leinsamengel etc. Ich glaube eher, die Wasserphase soll beim einziehen helfen, feuchtigkeitsspendend ist da nur das Urea. Vielleicht sollten wir es einfach ausprobieren! (Hab aber leider keine Sheabutter da..Mist).


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BeitragVerfasst: 24.08.2010, 20:23 
Hallihallo!

Das Propylenglykol soll ja helfen, dass die Butter besser in die Haut einzieht und nicht so einen unschönen Fettfilm hinterlässt - es wirkt als Lösungsmittel und Feuchtigkeitsspender.
Aber ist natürlich trotzdem nicht so super empfehlenswert

Lecithin: Antistatikum, Feichtigkeitsspender, Kämmbarkeitshilfe, Emollentium ..... und: Emulgator!
außerdem sehr empfehlenswert!
Ich denke es wäre sehr gut geeignet, um Propylenglykol zu ersetzen - soviel zur Theorie - vllt magst du es einfach mal ausprobieren Mumsel?

Zum Vorschlag, die Wasserphase mit Honig zu ersetzen:
Honig besteht hauptsächlich aus Wasser!!
Außerdem noch aus einer ganzen Menge Zucker, daher entfällt hier die Konservierung - aber in einer Bodybutter?? Frage mich gerade, ob das überhaupt fest wird - und macht es nicht wegen des Zuckers die haare steif und verklebt??

Zur Frage, ob Wasser Feuchtigkeit spendet:
Ja das tut es, aber es blank auf die Haare / Haut "auftragen" hilft nicht viel - es muss mit einem weiteren Stoff "festgehalten" werden oder mit einer lipophilen Schicht versiegelt werden. Ersteres macht Urea - es bindet das Wasser und hält es in der Haut / den Haaren, zweites macht Öl, das man zum Beispiel auf das feuchte Haare aufträgt.

Urea ohne Wasser macht gar keinen Sinn - es würde nur das haut/haar - eigene Wasser binden, aber keine Feuchtigkeit zusätzlich zuführen.

Ich hoffe ich konnte bei euren Fragen helfen - und viel Spass beim Ausprobieren!
LG Finya


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BeitragVerfasst: 24.08.2010, 20:39 
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ok, dann werd ich das nach meinem urlaub mal ausprobieren. muss nur noch die letzte behawe-rechnung zahlen und dann gehts ab ;-)

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BeitragVerfasst: 24.08.2010, 20:39 
Ich hab noch ne Frage :D
Soweit ich weiß muss beim Zusatz von Wasser immer konserviert werden, fungiert denn Propylenglykol auch als Konservierung? Wenn nicht muss nämlich noch konserviert werden!


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BeitragVerfasst: 24.08.2010, 21:02 
@ Mumsel: viel Spaß!

@Miffy:
Wasser muss NICHT immer konserviert werden, da gibts Ausnahmen :wink:
Bei der Rezeptur oben handelt es sich um eine Zusammensetzung zwei nicht mischbarer Phasen (eine hydrophile und eine lipophile).
Das nennt man in der Galenik eine Dispersion. Sind diese beiden Phasen flüssig wie in der Rezeptur nennt sich das dann noch genauer eine Emulsion. Außerdem haben wir einen Emulgator, der verhindert, dass sich der Kram wieder trennt. Vllt hast du schon einmal von W/O und O/W Emulsionen gehört?

W/O: Wasser in Öl verteilt (sehr reichhaltig)
O/W: Öl in Wasser verteilt (eher leicht)

Oben haben wir eine solche W/O-Emulsion. Die Wasserphase ist ganz fein und tröpfchenartig in der Ölphase verteilt. Natürlich können sich Keime im Wasser bilden, aber sie können durch die Ölphase nicht hindurch - also können sie sich auch nicht vermehren. Außerdem ist sehr sehr wenig Wasser enthalten. Sehr schlechte Bedingungen für Keime. Aus diesem Grund muss eine W/O-Emulsion auch nicht zwangsläufig konserviert sein!

PS: Propylenglykol konserviert nicht
LG Finya


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BeitragVerfasst: 25.08.2010, 08:17 
Danke für deine Geduld und die Erklärungen! Ich bin selbstrührtechnisch total konditioniert auf "konservieren wenn XY" :shock: .
Vielleicht probiere ich das Rezept demnächst mal mit Lysolecithin :) und mit ein bisschen Lanolin (das ist i-wie immer gut).


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.08.2010, 01:32 
Ach mach ich doch gern wenn ich helfen kann!!

Meinst du mit Lanolin diese Mischung aus Wollwachs, Paraffinöl und Wasser?? Oder meinst du "reines" Lanolin = Wollwachs (adeps lanae). Das ist ja eine wasserfreie Substanz, die aber sehr gut Wasser aufnehmen kann und als Emulgator wirkt, es würde sich eine W/O-Emulsion bilden...würde ja passen...
Musst nur aufpassen, Wollwachs wirkt bei vielen Menschen allergisierend, aber wenn du es verträgst, dann steht ja dem Ausprobieren nichts im Wege..

Und zum Lysolecithin:
Das ist meines Wissens nach doch ein Emulgator, der natürlich in der ganzen Pflanzen/Tier-Welt vorkommt. Um Lysolecithin zu erhalten, muss man Lecithin acetylieren, das macht Lysolecithin sehr hydrophil...ob es dann noch die ganzen Mengen Fett in der Rezeptur emulgieren kann??

Bin mal gespannt auf Erfahrungen!
Viel Spaß, Finya


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26.08.2010, 09:05 
Ich meine richtiges Lanolin anhydrid (habe das von Behawe). Zum Glück vertrage ich es sehr sehr gut sowohl auf der Haut als auch im Haar!
Also mit LL hab ich jetzt schon ein paar Testläufe mit einem Leave In, und ich hab die Erfahrung gemacht, dass es sehr gut bis zu gut emulgiert (war eine O/W Emulsion/Spray). Außerdem ist LL ein echt toller Entfizzer und auch für die Haut (zumindest bei mir) sehr angenehm.
Ich werds auf jeden Fall ausprobieren und berichten!


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