Unser Körper gibt ständig Feuchtigkeit ab, über Atemluft und Haut. Aber wir stillen unseren Durst nicht durch Duschen, sondern Trinken. D.h., die Zellen auch in der Haut werden von innen, nicht von außen mit Wasser versorgt.
Duschen hilft aber tatsächlich, der Haut oberflächlich mehr Feuchtigkeit zuzuführen - denn die obersten Hautschüppchen quellen auf - wenn man zu lange im Wasser bleibt, zeigen einem die Waschfrauenhände, daß die Haut Wasser aufnimmt. Einziges Problem: das Wasser dringt natürlich nicht weit vor, nicht bis in die Zellen selbst, und es verdunstet sofort.
Deswegen wird immer wieder geraten, sofort nach dem Duschen oder Waschen einzucremen und zwar zweimal - einmal sofort, und dann nochmal nach ein paar Minuten. Angeblich, und das habe ich nicht selbst erforscht, darum sage ich angeblich!, hält die Fettschicht der Creme das Wasser in der Haut zurück. (Analog zum Haar, das auch meist lieber mag, wenn es erst angefeuchtet und dann erst geölt wird, allerdings nicht bei allen!)
Außerdem bestehen die meisten Cremes eben nicht nur aus Öl, sondern aus Öl, Wasser und Emulgatoren, die die Mischung zwischen Öl und Wasser erst möglich machen. Die Theorie sagt dann, daß das Wasser die Haut befeuchtet und das Öl das Verdunsten verhindert. Ich habe aber auch schon gelesen, daß bestimmte Stoffe in diesen Cremes, die das Wasser eigentlich halten sollen, so feuchtigkeitshungrig sind, daß sie sich notfalls das Wasser aus der Haut holen - weiß nicht mehr genau, wie das funktioniert, aber bestimmt weiß jemand hier dazu Genaueres.
Edit: Tija hat Recht - es ist zB Glyzerin, das die Luftfeuchtigkeit binden und der Haut zuführen soll - aber das kann auch nach hinten losgehen. Ist die Luft trocken, so holt sich das Glyzerin die Feuchtigkeit aus der Haut. oder hab ich da was Falsches in Erinnerung??????..............
Angeblich sehen mit Wasser gepolsterte Zellen straffer und jünger aus - daher auch der Tip, viel zu trinken. Ich gestehe, ich habe nie einen Unterschied gesehen und habe aufgehört, Feuchtigkeitscremes zu benutzen. Ich verlaß mich lieber auf Öl. Ist auch die billigere Lösung.
Denn in den meisten Produkten, wo "feuchtigkeits...whatever" draufsteht, ist Wasser drin. Und zwar oft als Hauptbestandteil. Und ich finde, dieses Wasser bezahlen wir sehr teuer. Vor allem, wenn man bedenkt, wie schnell es verdunstet.... oder abgewaschen wird. Aber nicht jeder mag das Hautgefühl von Öl, die meisten Leute ziehen heutzutage leichtere Cremes vor, in denen eben Wasser ein Hauptbestandteil ist.
Ich weiß nicht, ob man der Werbung glauben kann, daß mittels ausgefuchster Enzyme oder Niosome oder weiß der Weihnachtswichtel was die Wassermoleküle tatsächlich in die Zellen geschleust werden. Ich tendiere eher zur Skepsis... und sehe nicht, daß die Frauen mit einer stinketeuren, chemiestrotzenden Creme von Loreal oder Lancome eine bessere Haut haben als ich mit meinem Jojobaöl... aber das Zeug riecht natürlich gut, fühlt sich fluffig an und verspricht einem das Blaue vom Himmel.
Also, jedem das Seine. Ich hab hier auch noch ein Pumpfläschchen mit Lush-Creme rumstehen, hübsch leicht, das reibe ich mir im Sommer auch schon mal aufs Gesicht, in der Hoffnung, meine Haut damit zu befeuchten... für mehr als nur zehn Minuten. Aber wie gesagt, ich glaube heute mehr und mehr, daß man mit einsprühen und ölen dasselbe billiger haben kann.
_________________ 1b F 8cm (II) 79 cm (18.12.2021) Sante Terra auf Grau
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