Alma, Jemma hat es schon gesagt, eher macht sich das "wie" bemerkbar, als das "wieviel". Meine Haare mögen offenbar kein Olivenöl (selbst kleinste Mengen als LI geben nur fettige Haare, keine Pflege), deine vielleicht auch nicht. Das muss man individuell testen und im Hinterkopf behalten, wenn eine Seife Probleme macht.
Und ja, ich würde deine neue Theorie befürworten, das deckt sich grundsätzlich mit meinen bisherigen Erfahrungen. Wobei ich immer noch der Meinung bin, dass eine zu hohe ÜF meist das kleinste Problem ist und die Haare eben eher ein bestimmtes Öl ablehnen als eine generell höhere Menge an "freien" Ölen.
Effy, vielleicht solltest du mal Lanolin in der Seife ausprobieren? Das legt sich ums Haar und sollte die Struktur entsprechend etwas "entfilzen" und die Haare kämmbarer machen.
Ich hab mir die Seife bei Steffi grad mal genauer angeguckt und die Zutaten sehen wie folgt aus (bei einer ÜF von 7%):
Natives Olivenöl extra, BIO-Kokosmilch, Traubenkernöl, Sheabutter, Jojobaöl, Avocadoöl unraff. grün aus kbA, Mangobutter, Rizinusöl, Seide, etwas Parfümöl.
Olive pflegt zwar, wird aber bei einigen auch als problematisch wahrgenommen (ich bin da nicht die einzige). Kokosmilch gilt als pflegend und feuchtigkeitsspendend für die Haare, wobei der Großteil dadrin schlicht Kokoswasser ist. Traubenkernöl ist eher ein leichtes Öl, was nicht unbedingt spürbar pflegt. Shea, Jojoba, und das Avocado sind die eigentlich (spürbar) pflegenden Öle in dieser Seife, eventuell tut auch die Mangobutter noch was, aber dafür halte ich den Anteil schon fast für zu gering. Das Rizinusöl ist hier wahrscheinlich als Schaumverstärker enthalten, pflegt in dem Einsatzbereich aber auch nicht wirklich merklich. Die Seide macht die Haare quasi "seidig" - der spürbare Effekt kommt offenbar daher, dass es sich um reine Proteine handelt.
Alles in allem würde ich diese Seife zwar schon als pflegend bezeichnen, aber da geht definitiv noch deutlich mehr.
Meine eigene aktuelle Haarseife besteht aus insgesamt über 70% Avocado grün und Rizinusöl, dazu noch Distel, Traubenkern und Lanolin. Distel und Traubenkern habe ich als Ausgleich drin, damit sie nicht massiv überpflegt und weil ich bereits weiß, dass meine Haare die Öle mögen.
Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und vermute, dass die Seife entweder zwar pflegend ist, aber nicht pflegend genug für deine Haare, oder aber deine Haare mit irgendwas in der Seife nichts anfangen können und somit die pflegende Wirkung bei dir quasi verpufft.
Zumal man immer bedenken muss, dass die ÜF willkürlich entsteht und man somit nicht weiß, welches Öl (bzw welche Ölmischung) nun tatsächlich unverseift geblieben ist. Das kann man nur gezielt steuern, indem man eine OHP macht, also eine Heißverseifung, bei der das Überfettungsöl erst nach dem Verseifungsprozess dazugegeben wird und somit definitiv unverseift bleibt.
Schattentänzerin, das sind genau die Fälle, die ich persönlich nicht unter "normalerweise" verbuchen würde. Bei chemischer Schädigung ist klar, dass eine andere Pflege in den Partien nötig ist. Meine Aussage war eher auf die natürlicherweise entstandenen Unterschiede im Haar gemünzt und das fällt meist nicht so drastisch aus wie bei Chemieleichen. Bei mir persönlich reicht aktuell ein Haarbalsam als LI in den Spitzen und ganz minimal aufgetragen auch in den Längen völlig aus. Ich habe zusätzlich auch bis vor ein paar Monaten chemisch gefärbt, aber meinen Haaren hat das offenbar noch nie viel ausgemacht, selbst nach dem Blondieren vor Jahren waren sie nicht ansatzweise strohig...
Edit: Mir ist gerade bei Steffis Beschreibungen zu den einzelnen Ölen bei den Seifen etwas aufgefallen. Sie gibt häufig die Wirkung auf die Haut an (
z.B. "Traubenkernöl ist bekannt bei trockener und unreiner Haut.") und überträgt das offenbar 1:1 auf die Wirkung im Haar. Das ist so allerdings nicht ganz richtig, viele Öle wirken im Haar nämlich total anders als auf der Haut. Das sollte man entsprechend bedenken.
Es wundert mich allerdings, dass sie selbst als Siederin von Haar- und Körperseifen das offenbar nicht weiß