@Sepia
In Kokosöl sind sowieso jetzt nicht sooooo viele ungesättigte Fettsäuren vorhanden, die man zu gesättigten FS hydrieren würde. ^^
Ich würde jedoch sagen, dass man zwischen Kokosöl beziehungsweise allgemein zwischen der Zugabe von Ölen und der Zugabe von freien Fettssäuren, also in diesem Fall den Kokosfettsäuren unterscheiden sollte. Wenn ich das richtig verstanden habe, hat die Zugabe von Fettsäuren insbesondere auch noch technische Gründe. Sie reduzieren beispielsweise den Hang einer Seife rissig und brüchig zu werden.
Ich denke auch, dass es waschtechnisch einen Unterschied macht ob's Triglyceride oder freie Fettsäuren sind.
einsel hat geschrieben:
Sind die konventionellen Seifen im Vergleich zu Naturseifen nun extrem gering oder extrem hoch überfettet?
Konventionelle Seifen haben in der Regel eine sehr geringe Überfettung, meist so zwischen 0 und 3% würde ich jetzt mal sagen, je nachdem ob noch etwas zugegeben wurde. Bei den Seifen von Alterra/ Alverde wurde, glaube ich, mal die offizielle Zahl von 1% genannt.
Konventionelle Seifen sind keine kaltgesiedeten Seifen, in denen, wie Sepia gerade erwähnt hat, Mono- und Diglyceride als "Überfettung" vorliegen.
Allerdings müssen auch Seifen, die als "traditionelle" Seifen bekannt sind, auch nicht unbedingt kaltgesiedete Seifen sein. Die traditionellen Alepposeifen, beispielsweise, sind heißgesiedete Kernseifen, ebenfalls mit geringer ÜF.
Was konventionelle Seifen wie die von Alverde oder Alterra angeht, bin ich gerade unsicher, ob es sich hier definitionsgemäß um heißgesiedete Kernseifen handelt, oder anders gesagt, ob man bei der großtechnischen Verseifung von Heißverseifung sprechen kann.
Denn bei der großtechnischen Herstellung von Seifen wird die Verseifung auch wieder anders durchgeführt als bei der heimischen Heißverseifung, und zwar in zwei Schritten mittels der Fettsäure-Verseifung. Dabei erfolgt Hydrolyse der Fette (Spaltung der Fettsäuren vom Glycerin) mittels Druck, Hitze (180°C) und Wasserdampf. Die entstandenen freien Fettsäuren werden im Anschluss aufgereinigt und dann mit Natriumcarbonat oder Natronlauge in Seifen überführt.
Bei der heimischen Verseifung (heiß wie kalt) geschieht die Spaltung der Fette vom Glycerin (Hydrolyse) sowie die Bildung der Seifen in einem einzigen Schritt (-> basische Hydrolyse = Verseifung).