Henny hat geschrieben:
Ich will Euch ja nicht den Spaß verderben, aber mittelalterlich bedeutet: Kopfbedeckung. Eine anständige Frau trägt nun mal Haube.
So stimmt das nicht unbedingt. Bis in die Gotik war es für Frauen nicht unüblich, ihr Haar zu zeigen. Man trug einen Schleier, das Haupthaar war jedoch deutlich sichtbar und schöne Locken sogar erwünscht und Schönheitsideal! Schau dir mal die Statuen in romanischen Kirchen an, da wirst du kaum eine völlig "behaubte" Frau finden. Gehst du noch weiter in die Vergangenheit zurück (Mittelalter ist ein sehr weiter Begriff) gibt es nicht einmal mehr Schleier, sondern einfache Zopffrisuren, ähnlich denen der Kelten.
Die große Verschleierung fand erst im 13. Jhd. unter Einfluss der Kirche statt. Zwischendurch ging die Mode durch verschiedene Phasen, mit Haube, Schleier, manchmal ohne, dann wieder mit - einheitlich lässt sich nichts sagen.
Diese "Schneckenfrisuren" mit den Bändern von denen hier manchmal die Rede ist gehören schon in die Renaissance, also streng genommen bereits die Neuzeit.
Ach ja, das Ganze gilt im Ãœbrigen nur für Kontinentaleuropäer, in England war wiederum einiges anders...
Aber wie gesagt: den meisten Leuten geht es ums Verkleiden, nicht um historische Korrektheit. Wer die Haare offen tragen möchte kann sich ja einfach als holde Jungfrau des Frühmittelalters ausgeben, dann braucht man keine Haube und kann die Haarpracht im Winde wehen lassen!