Wie man bei vielen sieht, muss eine Färbung mit Oxidationsmitteln nicht automatisch katastrophale Folgen haben, obwohl die Haarstruktur im Allgemeinen natürlich angegriffen wird. Schließlich gibt es viele, die trotz Färben sehr lange (und gesunde) Haare haben; zumindest, solange die Pflege stimmt. Das scheint bei mir nicht so zu sein – meine Haare nehmen mir eine chem. Färbung offenbar auf jeden Fall übel, egal, wie ich sie pflege.
Ich würde meine Haare grundsätzlich als "Problemhaare" bezeichnen: Sie sind fein, naturgewellt und seit ich denken kann immer ziemlich trocken bzw. neigen zu "Frizz". Sie lang zu bekommen, war immer schon schwierig, obwohl es früher sicher einiges gab, was ich an meiner Haarpflege hätte verbessern können. Anfang 2006 hatte ich die längsten Haare bisher, nämlich bis zur Rückenmitte. Dann wurde ich meiner Straßenköter-Naturfarbe müde und griff deshalb zu blonder Drogeriefarbe. Ca. 10 Monate später (dazwischen hatte ich noch einmal gefärbt) ging es mit meinem Haarzustand bergab: ausgedünnte Längen, Trockenheit, Spliss etc. Damals wusste ich nicht genau, warum, heute schiebe ich es in erster Linie auf’s Färben.
Ende 2006 stellte ich also meine Haarpflege auf milde Shampoos, kein Silikon, kein Fönen, stattdessen Öl als Kur & Leave-In, ... um. Leider färbte ich im Mai 2007 noch einmal, dieses Mal in meiner Naturfarbe. Und obwohl ich meine Haare von Anfang an gut gepflegt habe, scheinen sie wieder sehr darunter gelitten zu haben: Einige Monate später sind sie wieder total ausgedünnt, und so sehen sie bis heute noch aus, ohne dass ich jedoch eindeutigen Haarbruch hätte beobachten können. Im Gegenteil, Spliss ist bei mir seit der Pflegeumstellung eigentlich kaum zu sehen, und besonders kaputt wirken die gefärbten Haare auch nicht. Aber man sieht in manchen Lichtverhältnissen schon einen Unterschied zwischen gefärbten Längen und unbehandeltem Ansatz was Glanz u.ä. angeht.
Wenn ich mir meine Haare so ansehe, glaube ich, dass 50% kürzer als kinnlang sind – ganz ohne "Stufen". Der Übergang scheint direkt dort zu liegen, wo die Chemiefarbe beginnt. Mit dem Spitzenschneiden komme ich im Moment kaum hinterher, aber zu einem Radikalschnitt konnte ich mich bisher nicht durchringen. (Ich will gar nicht wissen, wie meine Naturwellen/Locken in einer fiesen Übergangslänge aussehen.

Ich glaube nicht, dass ich dazusagen muss, dass ich nicht vorhabe, jemals wieder chemisch zu färben, oder?


Gibt es hier irgendjemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat?