Ich hab jetzt bei der letzten Wäsche mit Natron gearbeitet:
2 gestrichene Esslöffel auf 0,5l warmes Wasser
Meine Haare waren vorher sehr fettig (missglückter WO-Versuch) und obwohl ich mir das Zeug nur übergekippt habe wurden die Haare davon fettfrei. Danach wurde natürlich sauer gerinst.
Jetzt fetten meine Haare anscheinend viel langsamer als sonst... ist das normal bei Natron, oder muss ich andere Gründe suchen?
CocosKitty hat geschrieben:Eigentlich stimmt das ja auch - es heißt ja auch SÄUREschutzmantel der Haut.
Der pH der Haut liegt ja bei ca 5,5 - also leicht sauer.
Das oberste Gebot heißt darum: alles zu tun, um den Säureschutzmantel nicht anzugreifen. So sollte man beispielsweise auf die Körperreinigung mit "normaler" Seife verzichten, denn die Seifenlauge mit einem pH-Wert von 8-12 zerstört den Säureschutzmantel. Schaden nehmen kann der Säureschutzmantel aber auch durch das Waschen mit "pH-neutralen" Reinigungsprodukten, deren pH-Wert 7 von dem der Haut mit 5,5 deutlich abweicht. Und schließlich sollte man jeden Kontakt mit Laugen bei der Arbeit meiden.
Ich würde diese Natron-Wäsche nicht machen.
CocosKitty: Sebamed verdient Geld damit, Leuten die Seife madig zu machen. Ehrlich gesagt, keine zuverlässige Quelle, sondern Werbung für synthetische Tenside. Die Säuremantel-Theorie ist nicht unumstritten, denn der stellt sich im Nu wieder her. Zu Seifen-Zeiten hatten die Menschen jedenfalls weniger Ekzeme und Allergien als heute, wo fast alle Syndets statt Seife benutzen.
Syndets sind leicht sauer, wie die Haut, entfetten aber stärker als Seife (das "porentief saubere" Gefühl). Muß jeder wissen, was ihm lieber ist, ich komme mit beidem zurecht.
Ich will das mit der Natronwäsche schon länger mal ausprobieren, bei der nächsten Wäsche mach ich es mal. Ich trinke gerade jeden Tag Wasser mit Natron, wegen meiner Blasenentzündung, und hab nen ganzen Pott von dem Zeug rumstehen
Zuletzt geändert von Mata am 16.07.2008, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
1b F 8cm (II)
79 cm (18.12.2021)
Sante Terra auf Grau
Ich hab jetzt bei der letzten Wäsche mit Natron gearbeitet:
2 gestrichene Esslöffel auf 0,5l warmes Wasser
Meine Haare waren vorher sehr fettig (missglückter WO-Versuch) und obwohl ich mir das Zeug nur übergekippt habe wurden die Haare davon fettfrei. Danach wurde natürlich sauer gerinst.
Jetzt fetten meine Haare anscheinend viel langsamer als sonst... ist das normal bei Natron, oder muss ich andere Gründe suchen?
Trillan, nur noch mal zum Verständnis, du hast mit der Natronmischung auch nur *gespült*. Wie mit der Rinse? Und das hat gereicht?
Ich glaub, das probier ich auch mal. Irgendwie klingt das gut, etwas, das man auch trinken kann, zum Haarewaschen zu benutzen.
Zumal ich ja immer das Problem habe, meine Ölkuren richtig auszuwaschen.
Wenn man mit der Mehrheit einer Meinung ist, wird es Zeit, innezuhalten und nachzudenken.
Mark Twain
wow! Trillian, danke, dass du den Thread ausgegraben hast - ich habe ihn bisher nie bemerkt. Das Muss ich unbedingt mal probieren. Das wäre ja unglaublich toll, wenn's so funktionieren würde. Also, nachdem ich Seife und das neue Alverde ausprobiert habe, ist Natron dran.
Naja, nicht ganz wie die Rinse, aber auch nicht wie ein Shampoo.
Ich hab mir das Zeug über die nassen Haare gekippt und dabei aufgepasst alle zu erwischen, aber groß ins Haar gerieben hab ich das Zeug nicht, ist auch schlecht möglich, da es ja flüssig bleibt und nicht schäumt, ich hab eher "nachgetastet", ob sich die Haare noch fettig anfühlen.
Zur Dosierung: Ich hab auf einer Seite gelesen, dass man 1 gestrichenen EL auf 0,25l Wasser benutzt und bei langen undoder dicken Haaren ruhig die doppelte Menge nehmen kann.
Danach natürlich eine saure Rinse, trocken sind die Haare nicht, aber ich hab das Gefühl sie sind griffiger als sonst.
Auf die Idee das auszuprobieren bin ich gekommen, weil ich eine Augenentzündung hatte/ habe und keine Seife im Auge haben wollte.
So wirklich dran geglaubt hatte ich auch nicht, aber die Haare waren davor so fettig...
Ich finds nicht ungewöhnlich, daß man sich mit Natron (Natriumhydrogencarbonat, nicht Soda: Dinatriumcarbonat) die Haare waschen kann. Man hat das ja schon früher gemacht.
Dabei, wie es funktioniert, bin ich mir nicht 100%ig sicher:
Einmal enthärtet es ja das Wasser, welches dann eine stärkere Reinigungskraft hat. Das ist zwar nur ein geringer Effekt, kann aber schon was ausmachen.
Dann kann man durch Alkalien Fette löslich machen. Natron ist nun nicht seehr basisch, aber ich denke es ist möglich, daß man dadurch das Fett teilweise verseift und so löslich macht. Schmutz kann so ebenfalls gelöst werden.
Zum Säureschutzmantel:
Ich denke auch, das wird etwas übertrieben. Natürlich hat eine Base einen Einfluß auf den Säureschutzmantel und macht ihn auch durchaus kaputt, aber wie schon gesagt wurde: Er regeneriert sich auch wieder. Das Problem liegt wohl eher in der Häufigkeit und Intensität, wie man seine Haut belastet. Wäscht man sich häufiger mit Seife, Alkalien, dann kommt wohlmöglich die Haut nicht mehr so nach. Oder eine schon sehr stark angegriffene Haut kommt damit auch nicht gut klar.
Wäscht man sich aber nicht so häufig, macht es nix aus. Es heißt ja immer: Früher haben sie das auch so gemacht. Klar, aber früher hat man sich auch nicht täglich gewaschen. Einmal die Woche mit Kernseife ist ja nicht schlimm. Aber tägliches Waschen würde da die Haut schon mehr belasten.
Ich denke da man sollte eher seltener gut reinigen, als immerwieder nur mit schwachen Reinigungsmitteln. Die Haut hat schon ihre eigenen Reinigungsmechanismen. Da muß man nicht dauernd dazwischenfunken.
Ich hab gerade ein altes Buch von Ökotest ausgegraben. Die Testergebnisse sind nicht mehr aktuell, die Erklärungen scheinen mir aber einleuchtend.
Sie erklären da den Unterschied zwischen Reinigung mit Seife (alkalisch, nicht vollkommen entfettend, für die Haut auch rückfettend) und Reinigung mit synth. Tensiden (leicht sauer, stark entfettend). Sie kommen zum Schluß, daß eine Reinigung die Haut auf jeden Fall belastet, und man sich bemühen sollte, die Belastung gering zu halten. Besonders bei empfindlicher Haut.
Sie empfehlen weder das eine noch das andere, weisen aber darauf hin, daß der Säureschutzmantel sich schneller und problemloser erholt, als die Syndet-Industrie behauptet.
Es ist etwas ungewohnt, wenn man die Syndet-Sauberkeit-Frische gewöhnt ist (von Duschgelen, Shampoos, Zahnpasten... überall ist SLS drin), auf Seife für die Haut umzusteigen.
Und das Natron für die Haare interessiert mich auch schon länger. Wie gesagt, nächste Wäsche probier ich es aus.
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Sante Terra auf Grau
Sirja, Danke, darauf habe ich gewartet...auf deinen Segen quasi
Okay, ich werds testen und dann berichten.
Im Moment wasche ich ja noch dreimal die Woche, aber das werde ich im Moment nicht müssen und das würde ich mit Natron auch nicht wollen.
Aber Trillian meint ja, es fettet kaum bis gar nicht nach bei ihr. Also mal sehen.
Wenn man mit der Mehrheit einer Meinung ist, wird es Zeit, innezuhalten und nachzudenken.
Mark Twain
Ob das am Natron liegt weiß ich nicht, es ist möglich, aber vielleicht hab ich sonst irgendetwas anders gemacht, was zum langsamen Nachfetten führt (heut ist Tag8 nach der letzten Wäsche und ich kann meine Haare problemlos offen tragen...).
Und irgendwie glaube ich auch, wenn Natron das Nachfetten verlangsamt hätte sich das doch sicher rumgesprochen...
Aber ich werde die nächsten Male weiter mit Natron waschen und mir anschauen, obs wirklich daran liegt, wie sich meine Haare nach mehreren Natronwäschen anfühlen und natürlich, weils so schön simpel ist.