Ich habe mich seit meiner Jugend viel mit Archäologie und der Entwicklungsgeschichte des Menschen beschäftigt.
Aus meiner Sicht gab es bereits
sehr sehr früh einen Sinn für Schönheit, Dinge die irgendwie besonders waren wurden als Schmuck getragen, besondere Muster hergestellt etc.
Wenn ich mir so einen Menschen anschaue, der sich im täglichen Überlebenskampf auf das Wesentliche konzentrieren mußte, d.h. zwangsläufig sehr auf das Praktische im Leben bezogen war, dann scheint es mir doch nur logisch, daß Schönheit als Widerspiegelung eines sorgenfreien Moments automatisch ins Auge stach.
Ich gehe soweit zu sagen, daß die Haare sogar mit die
ersten "Dinge" waren, die verschönert wurden (flechten, kämmen, verzieren). Sie hängen da halt rum und stehen immer zur Verfügung.
Für weitere Verzierugen oder Schmuck mußte man ja auch mehr Aufwand betreiben, d.h. ein Loch in einen Stein bohren, um ihn um den Hals hängen zu können usw.
Ich stelle mir vor, daß der Mensch irgendwann sein eigenes Spiegelbild im Wasser erkannte, und da sind ja auch die Haare zu sehen. Ein Griff in die Haare, und er sah im Spiegelbild wie sie sich verändern.
Da ist es doch naheliegend, daß man so anfing, sich gegenseitig die Haare zu verschönern.
Ich bleibe dabei: Für mich war das Haare-"Frisieren" die erste Verschönerungsaktion des Menschen an sich selbst.
