Als alter Klugscheisser habe ich mal in diversen Lexika nachgeschlagen..
Als Amulette waren Haare wirksam gegen Unheil und sollten Glück bringen.
Mit Haaren aus der rechten Augenbraue, abgeschmeckt mit Krähenblut, soll man Krankheiten heilen können... *würg* (der Eintrag über Augenbrauen ist generell lesenswert... )
Bärenfett soll gegen Haarausfall helfen...
Wer rote Kopfläuse hat, betet nicht gerne und ist demzufolge kein guter Christ.
Wer Birkensaft leckt (?), soll Kopfläuse bekommen.
Wer blonde Kin der will, sollte ihnen etwas weiße Wolle ins erste Badewasser geben. Übrigens sollen blonde Menschen mehr Talente haben als dunkelhaarige...
Ein weiteres Mittel für guten Haarwuchs sind verbrannte und pulverisierte Blutegel...
Kinder kann man vor dem bösen Blick schützen, wenn man das Haar, mit dem sie geboren wurden nach dem Schneiden sorgfältig aufbewahrt. Auch ein um den Hals getragenes Büschel mit schwarzen Haaren sollte wirksam sein.
Kinder werden dumm, wenn man ihnen schon im ersten Lebensjahr Haare und Fingernägel schneidet.
Menschen mit empfindlichen Haaren neigen zur Eifersucht.
Wenn man ein Kind während der Baumblüte entwöhnt, bekommt es früh graue Haare.
Nägel, Haare und Blut eines Erhängten sollen, unter das Essen gemischt, Epilepsie heilen...
Menschen mit glänzenden Haaren oder Muttermalen am Hals wurde der Tod durch Ertrinken prpohezeit.
Leute mit weichen, aber auch kurzen, stehenden Haaren galten als besonders furchtsam (dagegen soll unter anderem eine Stecknadel aus einem Leichentuch helfen...)
Gegen Haarsausfall sollte Gänsefett helfen - so abwegig ist das nicht, man man bedenkt, wie viele von uns sich die Haare fetten/ölen oder selten waschen...
Wer die Haare kleiner Mädchen auf der Brust trägt, bekommt keine Geschlechtskrankheiten.
Haarewaschen während der Hundstage (Ende Juli bis Anfang August) soll zu Geschwüren führen.
Männer mit viel Haar (am Kopf

) sollen kühl und nur wenig fruchtbar sein.
Ein weiteres Mittel gegen Haarausfall besteht ausser aus Bärenfett noch aus altem Wein und Laudanum (einem Beruhigungsmittel).
Auch Gänsefett mit zerstossenen Fliegen soll helfen.
Ein Absud aus Schachtelhalm soll zum Waschen verwendet werden.
Wer einen neuen Kamm hat, soll zuerst ein (pelziges) Tier kämmen, um Haarausfall vorzubeugen.
Wenn Haare mit einem Salamander in Berührung kommen, fallen sie aus.
Wer täglich viel Geld zählt, bekommt eine Glatze.
Wöchnerinnen dürfen sich in den ersten 14 Tagen nach einer Geburt nicht kämmen, weil sie sonst eine Glatze bekommen würden.
Gelockte krause Haare sollen zu mutigen Leuten gehören.
Lange und weiche Haare gehören zu Angsthasen *Unverschämtheit!!*
Strahlenförmig auseinanderwachsende Haare weisen auf Gelehrsamkeit hin.
Wer dichtes Haar hat, lebt lange.
Wer weiche, schmiegsame (?) Haare hat, ist ein verträglicher Mensch. (Meine sind borstig...

)
Wirre Haare -> wirrer Mensch.
Wer zwei Wirbel hat, ist geschickt, klug wird reich, ist aber ein liederlicher Geselle.
Rote Haare, spitzig Kinn, wohnt der Teufel mittendrin!
Eine Locke über der Stirn kennzeichnet Selbstmörder, ebenso zwei Wirbel.
Wer blond oder rothaarig ist, hat mehr Talente als ein Schwarzhaariger.
Haareschneiden am Karfeitag soll den Haarwuchs fördern. Während der Raunächte (so ungefähr von Weihnachten bis zum 6. Januar) soll man sich nicht die Haare schneiden, da dies unweigerlich Kopfschmerzen nach sich ziehen wird.
Ausgekämmtes oder abgeschnittenes Haar darf man nicht verbrennen, da das Haar sonst nicht mehr gut wächst und ausserdem rot wird. Kinderhaare darf man gar nicht verbrennen, da sonst das Gedächtnis des Kindes mitverbrennt.
Haare dürfen nicht weggeworfen werden, da a. die Spatzen daraus Nester bauen würden, wodurch der Ex-Besitzer der Haare Ausschlag bekäme, und b. die Hexen daraus Hagelkörner machen würden.
Hechtschmalz sorgt für guten Haarwuchs.
Helmut Hiller: "Lexikon des Aberglaubens"; ISBN 3-7991-6332-8.
Auf einem Kreuzweg bei Vollmond dreimal zu sprechender Zauberspruch: "Wie du, oh Mond, zunimmst, so sollen auch meine Haare zunehmen."
Wenn einem eine Fledermaus auf den Kopf schifft oder in die Haare fliegt, bekommt man eine Glatze.
Hundemilch hilft gegen Haarausfall und sorgt für guten Haarwuchs.
Walter Gerlach, "Das neue Lexikon des Aberglaubens"; ISBN 3-492-22796-1.