wär doch eigentlich ein schönes neues Thema gewesen...
Pflanzenöle lassen sich auf verschiedene Arten gewinnen und weiterverarbeiten.
Die bekannteste und wohl auch älteste Methode ist das
Pressen. Dabei werden die jeweiligen Pflanzenbestandteile (Samen, Kerne etc) zerkleinert und gepresst. Je nachdem kann dabei, um noch mehr Öl zu erhalten, der Brei noch erhitzt werden, bevor er gepresst wird. Daher die Bezeichnung
kaltgepresst (oder eben warmgepresst? hab ich noch nie gehört das Wort

, aber egal). Das Hauptproblem bei der Sache ist, daß man auf diese Weise nicht alles aus den Pflanzen gewinnen kann, daher ist solches Öl meist relativ teuer. Wenn das Öl vor dem Pressen erhitzt wird, kann es auch sein, daß ungesättigte Fettsäuren zerstört werden.
Eine weitere Methode ist die
Extraktion. Hierbei werden mit einem Lösungsmittel (meist Hexan) die Pflanzenteile extrahiert und später bei der Raffination das Öl von dem Lösungsmittel getrennt. So erhält man zwar viel mehr des Öls, aber dadurch, daß man das Öl dann noch raffinieren muß, verliert es einige seiner natürlichen Bestandteile. Bei der Extraktion gehen aber auch schon die ganzen wasserlöslichen Bestandteile verloren.
Bei der
Raffination wird das Öl gereinigt. Daß heißt, es wird von einigen Pflanzenbestandteilen, z.B. sekundäre Pflanzenstoffe, die zur Farbe oder Geruch beitragen, befreit und auf diese Art auch haltbarer gemacht. Vorteile sind dabei eben die längere Haltbarkeit und daß das Öl dann auch von Stoffen befreit ist, die bei manchen eben allergische Reaktionen oder sowas hervorrufen können. Großer Nachteil des Verfahrens ist, daß bei der Raffination auch bedeutende Bestandteile des Öls zerstört werden können. ungesättigte Fettsäuren überstehen diese Prozedur meist nicht.
Je nachdem wofür man das Öl brauch, kann man sich ja eins davon aussuchen

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Für meinen Salat bestehe ich ja grundsätzlich auf Kaltpressung, da ich keine Allergien hab und so die wichtigen Bestandteile des Öls drinbleiben.
Für die Haut finde ich es auch recht wichtig, daß das Öl unbehandelt ist, da die Haut sich auch über ein paar ungesättigte Fettsäuren freut und so eben auch noch andere Bestandteile im Öl sind, die auch eine positive Eigenschaft haben können. Kaltgepresste Öle sollten aber immer getestet werden, wenn man sie für die Hautpflege nimmt. Man weiß ja nie vorher, ob man nicht doch auf irgentwas reagiert.
Bei den Haaren bin ich etwas zweigeteilt, da die Haare ansich nix mit ungesättigten Fettsäuren anfangen kann. Auch die anderen Bestandteile der Pflanze haben auf das tote Haarmaterial ja keine Auswirkung. Da ich aber Haut- und Haarpflege kombiniere, verwende ich für beides das kaltgepesste Öl.
Bei Bienenwachs bin ich auch etwas skeptisch, daß man für das Haar unbedingt das unraffinierte Wachs brauch. Bienenwachs besteht sowieso hauptsächlich aus Paraffinen (Also langkettigen Alkanen), sodaß ich nicht glaube, daß bei der Raffination soviel verloren geht. Für die Haut nehme ich sowieso kein Bienenwachs, weil ich es zu ""fettig"" finde. Aber das kann ja jeder für sich selbst entscheiden.
Gruß
Sirja