Buildup ist nicht gleich Buildup?

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nietzschekatze
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Buildup ist nicht gleich Buildup?

#1 Beitrag von nietzschekatze »

Hallo,

habe mich jetzt ein wenig durchs Forum gewühlt.
Der Begriff Buildup wird ja recht häufig verwendet für hartnäckige, nicht gut wasserlösliche, unerwünschte Ablagerungen auf den Haaren, wie sie z.B. durch Silikone entstehen können.

Andererseits gibt es ja noch die "schützenden" Filme, die anscheinend besser sind als die synthetischen Silikone, wie z.B. Fette, Henna, Cassia, Xanthan und was weiß ich noch alles. Bei Henna wird z.T. ja auch von "schützenden Farbschichten" gesprochen die sich um das Haar legen.

Worin unterscheiden sich nun diese "Filme" die sich um das Haar legen, und warum ist das eine nun besser als das andere? Kalkseifen z.B. fühlen sich nicht gut an, sehen nicht hübsch aus und sind hartnäckig, könnten aber auch eine Schutzfunktion haben. Liegt es an der Permeabilität der einzelnen "Umhüllung" - quasi Xanthan/Henna etc als atmungsaktive "GoreTex" Jacke für das Haar die Pflege reinlässt, aber Schäden nicht? Ist die eine Schutzhülle eventuell flexibler und nicht so starr wie die andere?

Ich freu mich auf eine schöne Diskussion
lg
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Tomatensalat
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#2 Beitrag von Tomatensalat »

Hallo,

also (ohne den Leuten hier was falsches unterstellen zu wollen), ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass wir solche Unterschiede wirklich aufzählen können.

Ich verstehe auch oft nicht, warum zum einen, Silikone verteufelt werden, und zum anderen mit Henna extra eine Schicht ums Haar aufgebaut wird...

Ich befürchte, dass hier so einige "Halbwahrheiten" die Runde machen.

Als Beispiel: Obwohl Silikon angeblich schlecht ist, kommen meine Haare damit viel besser zurecht, als mit Henna. Henna trocknet bei mir extrem aus, und das auch noch längere Zeit nach der Anwendung. Silikone hingegen bekomme ich mit einem SLS Shampoo schnell wieder ausgespült und dann ist alles wieder gut (natürlich wenn man das "im Rahmen" macht).

Was für einige hier wichtig ist, ist aber, denke ich, der "natürliche" Aspekt.
Silikon ist in der Umwelt nicht abbaubar und dementsprechend synthesich. Henna ist ein natürlicher Stoff, und damit tut man dann auch was gegens "Schlechte Gewissen".

Ich bin aber auch gespannt, ob sich hier jemand findet (Chemiker?) die genaueres dazu sagen können, vielleicht etwas qualifizierter als ich ;)
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MiMUC
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#3 Beitrag von MiMUC »

Ich hab schon öfter gehört, dass Henna die Haare versiegelt. Wie man sich das auch vorstellen soll. Mir ist es nichts.

Auch Weizenproteine sollen ja Filmbildner sein. Wahrscheinlich laufen wir nie alle mit ,,Haaren pur" rum. Meine sind wohl in Weizenprotein und Ölschichten gekleidet :wink:

Silikone haben meiner Kopfhaut extrem geschadet und mehr Haare ausgehen lassen, dem Haar selber aber nicht. Optisch waren sie auch blöd, schlappe, hängende Haare ohne Ende.
Aber auch Proteine soll man nicht auf die Kopfhaut schmieren, da sie scheinbar allergen wirken können. Zu dem Weizenprotein steht z.B. bei behawe, dass das ins Haar dringen kann und dort einen UV-Schutz und Schutz vor Salzwasser u.ä. aufbaut. Das hab ich von Silikon nie gehört.
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Sec
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#4 Beitrag von Sec »

Moment mal... "Build-Up" wird doch nicht im Sinne von "da sind Filmbildner drin" benutzt, sondern im Sinne von "es hat sich nach und nach eine Schicht gebildet, die nicht mehr ohne Weiteres auszuwaschen ist".
Um einen Build-Up loszuwerden benötigt man meines Wissens nach mehrere Haarwäschen und eventuell ein anderes Shampoo als das was man sonst immer benutzt.
Die meisten Öle und Xanthan z.B. kann man ohne Probleme wieder auswaschen.
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MiMUC
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#5 Beitrag von MiMUC »

Stimmt auch wieder. Dann würde ich aber Henna auch nicht dazu rechnen.

Ich denke, nietzschekatze ging es allgemein um Filme und Schichten auf den Haaren.
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nietzschekatze
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#6 Beitrag von nietzschekatze »

Sec und MiMUC ihr habt beide Recht. Sec hat ne gute Definition von dem Begriff "Buildup" zur Diskussion beigetragen und MiMUC hat erkannt,
dass es mir generell um Schichten und Filme etc. auf Haaren geht, jetzt stell ich fest, das ich die Überschrift falsch gewählt habe, und nicht weiß wie ich/und ob ich sie umändern soll.

Ich mag einfach nochmal ein wenig weiterbohren, die FAQ zur Haarpflege habe ich mir zum Großteil durchgelesen und mich durch die ganzen Threads gewühlt.

"Die meisten Öle [...] z.B. kann man ohne Probleme wieder auswaschen" find ich auch gut Sec, da z.B. Leinöl ja auch einen richtigen Firnis bilden kann der sich beim Trocknen sogar ausdehnt (deshalb reissen z.B. Ölbilder manchmal).

Blöd an der Sache ist halt, das man das Haar an sich nicht isoliert betrachten kann sondern immer mehr oder weniger noch Kopfhaut mit dranhängt die nicht so fröhlich ist wenn extrem versiegelnde Substanzen oder gar Allergene, wie z.B. bestimmte Proteine, auf sie draufkommen.

Ich frage mich, welche Eigenschaften ein "Haarschutz" in Form eines Filmes haben sollte, und außerdem wollte ich mir einen Überblick verschaffen über alle möglichen Methoden, Haare mittels Filmen&Schichten zu pflegen. Außerdem mag ich noch hinterfragen ob Filme auf Haaren unbedingt schlecht sein müssen, Silikon wird ja auch hier verwendet z.T..
Einerseits bin ich eben hin und hergerissen zwischen "auf mein Haar sollen überhaupt keine künstlichen Schichten drauf" und eben zwischen "ich muss da was draufpatschen damit es geschützt ist" - Die Leute, die NW/SO betreiben, werden da sicher weniger Probleme haben, weil sie mit dem natürlichen Talg ihre Haare pflegen. Aber das kann man ja schlecht vor der Haarwäsche mal schnell mit geeignetem Lösungsmittel aus dem Haar extrahieren, abdampfen und nach dem waschen wieder draufpatschen ;)

Anzustreben wären ja (zumindest fürs Haar, ohne jetzt die Kopfhaut mitzubetrachten) z.B. Schichten/Filme die elastisch sind und nicht spröde,
vllt eher viskos und nichtmal richtig fest. Außerdem sollten sie sich mit hier üblichen Methoden haarschonend entfernen lassen - Ich erinnere mich an EM-Bilder in irgendeinem Thread hier, die zeigen, wie ein Haar aufsplittert wenn es nach dem Zusammenkleben mit Haarspray auseinander gerissen wird. Deshalb sollte die Substanz möglichst auf/in dem einzelnen Haar haften, aber nicht dazu führen, das die Haare selbst aneinder haften. Vielleicht wäre es auch gut, wenn diese Schicht leicht adstringierend ist, damit die Schuppenschicht der Haare schön angelegt bleibt.

Was die Kopfhaut dazu sagt, ist ja wieder eine andere Geschichte, da ist jede sowieso anders.
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Appearia
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#7 Beitrag von Appearia »

nietzschekatze hat geschrieben:
"Die meisten Öle
Blöd an der Sache ist halt, das man das Haar an sich nicht isoliert betrachten kann sondern immer mehr oder weniger noch Kopfhaut mit dranhängt die nicht so fröhlich ist wenn extrem versiegelnde Substanzen oder gar Allergene, wie z.B. bestimmte Proteine, auf sie draufkommen.

Ich frage mich, welche Eigenschaften ein "Haarschutz" in Form eines Filmes haben sollte, und außerdem wollte ich mir einen Überblick verschaffen über alle möglichen Methoden, Haare mittels Filmen&Schichten zu pflegen. Außerdem mag ich noch hinterfragen ob Filme auf Haaren unbedingt schlecht sein müssen, Silikon wird ja auch hier verwendet z.T..
Einerseits bin ich eben hin und hergerissen zwischen "auf mein Haar sollen überhaupt keine künstlichen Schichten drauf" und eben zwischen "ich muss da was draufpatschen damit es geschützt ist" - Die Leute, die NW/SO betreiben, werden da sicher weniger Probleme haben, weil sie mit dem natürlichen Talg ihre Haare pflegen. Aber das kann man ja schlecht vor der Haarwäsche mal schnell mit geeignetem Lösungsmittel aus dem Haar extrahieren, abdampfen und nach dem waschen wieder draufpatschen ;)
Ein interessantes Thema hier! ^^
Solche und ähnliche Fragen stelle ich mir auch öfter mal. Und die Sache mit den Halbwahrheiten stimmt meiner Meinung nach. Es wird z.B. oft behauptet, dass Filmbildner (und hier sind eher die gemeint, die ein build-up verursachen, weil sie sich nicht so einfach auswaschen lassen) dem Haar zwar selbst nicht schaden, aber keine Pflegestoffe mehr ans Haar lassen, weil sie es versiegeln. Nur... ein Haar ist doch tot! Und man kann Haare nunmal nicht von außen reparieren. Vielleicht kann man sie feucht halten (im feuchten Zustand z.B. ölen), aber auch da bin ich etwas skeptisch.
Ich muss allerdings sagen, dass ich noch nie so lange Haare hatte wie jetzt. Seit ich aufgehört hab, Silikone zu benutzen, geht es ihnen eindeutig besser. Allerdings habe ich auch gleichzeitig angefangen, meine Haare besser zu schonen und ab und an S&D zu machen... also wer weiß, woran es wirklich liegt.
Im Gegensatz dazu ging es meiner Kopfhaut tatsächlich zu Silikonzeiten besser als jetzt. Also vielleicht sind Filmbildner auch gar nicht so schlecht für die Haut. Aber auch hier gilt: Das kann viele Ursachen haben, Shampoos und andere Pflegeprodukte bestehen ja aus vielen Inhaltsstoffen.
Manche Sachen werd ich wohl nie rausfinden, aber eigentlich ist ja auch egal, woran es liegt, solange es mir gut tut.^^
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Kat
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#8 Beitrag von Kat »

Leder muss auch gepflegt werden und nicht lackiertes Holz ebenso (beides totes Material), damit es nicht rissig wird. So ähnlich verhält es sich doch auch mit den Haaren. Das Öl soll sie geschmeidig machen, damit sie weniger schnell reißen.
1b/F vom Pixi wieder zum Langhaar
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Sec
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Sec's Senf

#9 Beitrag von Sec »

Meine Meinung zu Filmbildnern und Build-Up allgemein; eine weitere Perle aus der Kategorie "Sec's Senf":
Stand April 2012 - sie kann sich ja noch ändern *g*


Wasserlöslichkeit von Filmen:
Da schei*ß ich ehrlich gesagt drauf. Sebum ist nicht wasserlöslich, Öle sind nicht wasserlöslich. Die Wasserlöslichkeit sagt nur bedingt etwas darüber aus, wie gut sich ein Stoff wieder entfernen lässt. Ich wasche schließlich nicht nur mit Wasser. Bei W/O (water only) wäre das vielleicht interessant aber ich kenn mich damit nicht aus und bin mir nicht sicher ob die Leute die das praktizieren überhaupt von außen zusätzlich Filmbildner zuführen.


Öle:
Benutze ich gerne, allerdings halte ich mich von trocknenden Ölen fern welche, wie nietzschekatze bereits sagte, verharzen und einen hartnäckigen Belag bilden können, welcher bei längerer Anwendung des Öles ohne ausreichende Reinigung immer wieder erneuert und verstärkt wird und nicht mehr so einfach zu entfernen wäre -> Build-Up.
Ich halte mich meist an Kokosöl, welches Laut Studien ins Haar eindringen kann und es so auch von innen rückfettet, den Effekt von hygral fatigue mindert indem es das übermäßige Eindringen von Wasser verhindert und einen Film bildet, welcher den Verlust von Wasser (Haar besteht zu ca. 10% aus Wasser) verlangsamt und Reibung minimiert (auch wenn der Film nicht so flutschig und dicht ist wie der von mineral oil). Gerne nutze ich auch Olivenöl, Avokadoöl und Lanolin um damit zu spielen, wie gut und restlos die Ölkur nun ausgewaschen wird oder nicht. Olivenöl finde ich schwieriger auszuwaschen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ich nach der Wäsche dennoch einen leichten Ölfilm im Haar habe, der sich im Laufe der Woche abträgt oder eben bis zur nächsten Wäsche dort verbleibt). Öle, Wachse (z.B. Jojobaöl) und Lanolin sind meines Erachtens am ehesten dazu geeignet, das eigene Sebum zu simulieren.

Silikone und mineral oil:
Da habe ich gar nicht wirklich was dagegen. Diese Stoffe versiegeln das Haar sehr gut und verhindern so Wasserverlust. Auch sorgen sie für einen gewissen "Flutsch", also verminderte Reibung. Allerdings können Silikone bei gedankenloser und zu häufiger Anwendung wohl zu einem Buil-Up führen. Ich hatte allerdings selbst zu meinen Silikonbomben-Zeiten meines Wissens nach keinen. Silikone und mineral oil dringen nicht ins Haar ein, ich bezeichne sie daher nicht als pflegend - im Gegensatz zu ölen. "Sie geben dem Haar nichts zurück". Sie sind allerdings besser darin Wasser im Haar zu halten als Pflanzenöle.
Dazu möchte ich anmerken: Trockenem Haar fehlt Öl; nicht Wasser! Wir waschen das Fett aus dem Haar, dadurch (und durch Beschädigungen) kann es das Wasser (10%) nicht mehr alleine halten und fühlt sich trocken an. Das Haar ständig nass zu machen hilft nicht um diesen Zustand zu bekämpfen, siehe: hygral fatigue.

Behentrimonium Chloride bzw. "Incro":
Inhaltsstoff vieler konventioneller Spülungen, sorgt für "Flutsch" und gutes Aussehen. Darüber habe ich mich im Thread über kationische Tenside ausgelassen. Inzwischen meide ich den Stoff wie die Pest, da er mir im Laufe der Woche (ich wasche nur 1x die Woche) immer trockenere Spitzen und Längen beschert. Derartige Produkte weg zu lassen hat mir bislang die größte Verbesserung des Haarzustandes beschert. Ich will nicht sagen dass alle katioischen Tenside diese Wirkung haben, aber dieser spezielle Stoff ist mein erklärter Feind! :motz:

Polyquats:
Gehören in die Kategorie kationischer Tenside (siehe bei Behentrimonium Chloride verlinkter Thread). Die Frage ob sie nun wasserlöslich sind oder nicht, sorgt hier immer mal wieder für Panik, aber wie gesagt- ich sche'ß drauf *g*. "Pflegend" sind sie laut meiner Definition von "dem Haar was zurückgeben" nicht. ABER: Zusammen mit PVM/MA copolymer kann Polyquaternium-28 etwas sehr interessantes leisten: gesplisstes Haar aktiv (!) zusammenziehen und temporär verkleben. Bei sehr geschädigten, morschen Spitzen, welche man (noch) nicht abschneiden möchte ist das sicherlich etwas tolles. Oder wenn man hin und wieder mal zu einem bestimmten Event splissfrei erscheinen möchte und mit offenem Haar angeben will ;)

Glycerin, Sorbit und Feuchtigkeitsspender dieser Art:
Eigentlich passt das nicht so richtig in die Kategorie der Filmbildner aber einige berichten im Zusammenhang mit z.B. Glycerin von Buil-Up und anderen Problemen, die ich teilweise auch nachempfinden kann.
Momentan ist meine Pflege frei von diesen Stoffen. Einige verteufeln insbesondere Glycerin. Sofern es nicht innerhalb der ersten 5-8 INCI-Stellen vorkommt, ist mir das ziemlich egal. Weiter vorn scheint es problematischer. Stichwort Alverde: (Eine NK-Marke die ich weder als mild noch als empfehlenswert einstufe da sie starke Tenside und billige Inhaltsstoffe benutzt und sich die Rezepturen einzelner Pflegeserien kaum unterscheiden). Vor allem Glycerin ist hier häufig an 2. oder 3. Stelle der INCI zu finden, was bei mir gerne mal zu Haaren führt, die nach der Wäsche gefühlt "fettiger" und klebriger waren als davor.

Henna und Cassia:
Ganz ehrlich, ich hab keine Ahnung. Habe vor einiger Zeit mal versucht mich da schlau zu machen, aber alles was man findet sind Halbwahrheiten und Vermutungen die weder nachvollziehbar noch auf glaubwürdige Quellen gestützt sind. Ich erinnere mich nur daran, dass der Angebliche Mantel oder Film den Henna & Co. angeblich bilden sollen, gar keiner sein soll und es sich dabei schon um einen Mythos handeln soll. Das kam mir subjektiv Wahrscheinlicher vor als die Haar-wird-ummantelt-These, allerdings kann ich's auch nicht wirklich begründen. Ich hatte mal ein Henna-Tattoo... und auch wenn ich kein Mikroskop habe, glaube ich doch nicht, dass das einen Schutzfilm auf meiner Haut erzeugt hat *g*
Hier steht zumindest der Satz ".. it only stains the keratin protein in your hair" - klingt nicht nach Film oder?
Hier steht zwar, dass Henna "a coating dye" wäre, das bedeutet aber nicht, dass sie einen Film bildet, sondern nur, dass sie die äußere Schicht färbt und nicht wie viele künstliche Haarfarben in das Haar eindringt!


Das war's von mir. Alle Klarheiten beseitigt?
Zuletzt geändert von Sec am 01.04.2012, 12:23, insgesamt 5-mal geändert.
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#10 Beitrag von schnappstasse »

Wenn wir wüssten, wie die Filme der einzelnen stoffe auf dem Haar wirklich aussehen, also so Microskopaufnahmen hätten, wären wir alle einen großen Schritt weiter. :lol: Aber wir können alle nur spekulieren und anhand unseres Haargefühls raten, ob ein Stoff jetzt eingedrungen ist, einen kompletten Film hinterlassen hat, einen durchlässigen Film hinterlassen hat, die Schuppen geschlossen hat, sich problemlos oder schlecht auswaschen lässt etc...

Die Fragen nach dem Stoff und dessen Eigenschaften, die jetzt genau den perfekten Film auf dem Haar hinterlassen, werden wir auch in diesem Forum nie beantworten können.
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#11 Beitrag von MiMUC »

Das mit den Ölen sehe ich wirklich anders. Da ich oft wasche, ist es mir am liebsten, wenn die Haare etwas dauerumölt sind. Also auch nach der Wäsche sind sie wahrscheinlich nicht wieder ganz sauber. Ich schütze sie davor gerne mit Shea, weil das fest wird und nicht so leicht abwäscht.
Danach kommen auch gleich wieder 3 Tropfen Kaffeebohnenöl (nicht trocknend) oder Kokos (halbtrocknend, meine ich) in die Längen und Spitzen. Einen Tag später abends nochmal 1 Tropfen Haselnussöl. Für mich soll das das Sebum ersetzen, was unten niemals ankommt.
Auch nehme ich bei jeder Wäsche eigentlich Proteine (entweder im Shampoo oder 2 Tropfen im Condi). Bei so was folge ich ganz dem Blog von Natural Haven, weil sie regelmäßig Studien dazu ausgräbt. Daher auch kein Ei, Joghurt oder Milch für die Haare. Auch bei GM habe ich über so große Proteine Schlechtes gelesen. Die können wirklich belegen und zu Klett führen.
Mit Glycerin hab ich keine Probleme, das funzt bei mir. Aber ich wechsel auch jedes Mal die Shampoos. Hab mit und ohne Protein, mit und ohne Sulfate, und mit und ohne Glycerin. Nur der Condi ist immer gleich und ohne Proteine (mach ich lieber selber rein).
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Sec
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#12 Beitrag von Sec »

Kokosöl ist nicht trocknend ;)
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nietzschekatze
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#13 Beitrag von nietzschekatze »

Danke Sec!

Zum Thema Mikroskop: Sobald die Uni wieder anfängt kann ich das gerne mal untersuchen, wie meine mit Henna gefärbten Haare aussehen und mir 1-2 Haare von einer ungefärbten Kommilitonin ausleihen zum Vergleich. Dann kann ich ja sehen ob die ganze Suppe 'durchfärbt' oder eben diesen 'mystischen' Film bildet. (Das wird ein Spaß, ein brauchbares dünnes Querschnittpräperat von einem Haar zu erstellen :lol: )

Also ich hab grade mein Apothekenpraktikum fertig gemacht, das ich fürs Studium brauchte, und ein wenig im Max Wichtl "Teedrogen und Phytopharmaka) rumgeblättert, das Standardwerk für alle "Arzneidrogen" und im Abschnitt Hennablätter mal genauer nachgelesen. Drin in den Blättern sind Gerbstoffe (wer hättes es gedacht ;), Gallussäure und eben Lawson. Witzig find ich ja, das auf der unteren Blattepidermis von Henna Schleimzellen sind. Und nun vermute ich mal - wenn das so nette Pflanzenschleime sind, wie bei Eibisch, Leinsamen und co. dann kann es sein das diese einen Film ums Haar bilden, der aber nach der nächsten Wäsche wieder weg ist. Das ist aber nur eine Vermutung. Mir leuchtet nicht ein, wieso Henna einen Farbstofffilm bilden soll und nicht ins Haar selbst eindringt. Andererseits kann ich mir auch vorstellen, das jeder zusätzliche Farbstoff im Haar gut ist, weil es Lichtenergie/UV-Strahlung in ungefährlichere Wärme umwandelt. Zu dem Färbevorgang selbst habe ich nichts gefunden, aber ich kann demnächst mal in unserer Bib wühlen..

Ein anderes Experiment zum Thema färbt Henna durch oder nicht könnte ich mir so vorstellen, das man ein Stück abgeschnittenen Fingernagel (ist ja eigentlich das selbe Material wie Haar..) in etwas Hennapampe legt und das ganze 2h bei feuchter Hitze (also gleiche Bedingungen wie die meisten sie beim Henna färben benutzen) einwirken lässt. Dann holt man den raus, wäscht ihn ab, lässt ihn trocknen und macht einen Querschnitt. Dann sollte man ja sehen wie tief die Farbe eingedrungen ist. Bei nem Nagel sollte das einfacher sein, weil dieser ja meist dicker ist als ein Haar.

Achja bevor ichs vergesse. Danke Sec für die Mühe die du Dir mit dem Beitrag gemacht hast!
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Sec
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#14 Beitrag von Sec »

Also das Henna nicht durchfärbt ist meines Wissens nach Konsens und erwiesen.
In Henna-Färbungen und auch in vergleichbaren Färbungen mit Walnusschalen oder anderen Pflanzenteilen ist nichts enthalten, was wie in Chemie-Farbe die eigenen Haarpigmente zerstört und tief eindringt (z.B. Bleiche) damit dann andere Pigmente eingelagert werden können.

Einige behaupten aber, es würde das Haar "stärken" durch den angeblichen "Film" den es bildet was... doch irgendwie zweifelhaft ist.
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Kat
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#15 Beitrag von Kat »

Ich habe hier noch was von Silbermond gefunden: http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB2/v ... 916#480916

Es wurde hier auch das Haar vor und nach dem Hennen gemessen...
Hmm, wenn ich mir meine Haare so ansehe, sieht das einzelne Haar am Ansatz wesentlich dünner aus, als der Rest. Vielleicht ist aber auch nur die Schuppenschicht durch das Hennen so aufgeraut...
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