
Ich bin vermutlich die einzige hier, die sich die Haare wegen Haarausfalls hat wachsen lassen.

Das kam so:
Eines Tages sah ich ein Foto von mir, auf dem ich sah, dass meine kurzen Haare nur noch Flaum waren.

Ich ging zum Arzt, bekam nach gründlichen Checks ein cortisonhaltiges Haarwasser und der Haarausfall hörte auf.
Allerdings sollte ich das mein Leben lang nehmen.
Irgendwann kam mir ein Buch in die Hand, das einen kleinen Artikel von Susanne Kehrbusch über den Vorteil des Haarebürstens auf die Vitalität der Kopfhaut enthielt. Ich hörte, dass sie ein Buch geschrieben hat, kaufte es mir, las es mehrmals und fing an, es so zu machen.
2 Wochen später konnte mein Haarwasser absetzen und nach 4 Wochen sprach mich mein Umfeld an, was ich gemacht hätte.
Da die Haare extrem dünn waren und ich keinen Festiger mehr benutzen wollte, überlegte ich natürlich, was ich tun kann.
Ich kaufte mir solche geschlossenen Haarbänder und ließ es wachsen. Mein Chef fand mich elegant damit, was mich damals am meisten ermutigt hat.
Es hatte also sogar Stil!
Irgendwann waren sie dichter geworden, ich ließ, da ich mit Lavaerde zu waschen begann - keine Tenside mehr - auch gleich meine Naturhaarfarbe rauswachsen, auch weil ich nicht sicher war, ob die Farbe auch ein Teil des Problems war.
Fazit: während ich früher schon die Haare bei Schulterlänge massiv kuren und pflegen musste, trotzdem stumpfe Haare und völlig kaputte Spitzen hatte, bekam ich zum ersten Mal im Leben richtig gesunde und schöne Haare.
Ich stecke sie eigentlich immer hoch, weil mich die Haare kitzeln und weil sie trotzdem recht dünn wirken. Ich hab aber in den letzen 4 Wochen festgestellt, dass einige Knoten unheimlich viel hermachen und besser aussehen als kurze oder offene Haare, da sie auch ohne fettig zu sein, sofort zum Strähnen neigen.
Endlich lebe ich mit meiner Farbe und meiner Haarmenge in Frieden und hab was gefunden, wo ich sie schön und feminin finde.

Nie mehr Sklave des Friseurs, des Hautarztes und keine Batterien an Kuren und Shampoos mehr am Wannenrand.
Statt täglich wasche ich meine Haare einmal in der Woche und kann kurze Reisen machen, ohne was für die Haare mitzunehmen.
Wo ich hinwill:
So langsam werden die Spitzen pflegebedürftiger und obwohl ich keine Probleme mit Spliss habe, ist er zu erwarten, wenn ich nicht gegensteuere.
Ich will Hüftlänge.
Vor kurzem hab ich meine Haare mal offen von meinem Mann fotografieren lassen und war entsetzt, wie die Spitzen aussehen, war mir im Spiegel nie aufgefallen:

Ich ließ sie meinem Mann erstmal gerade schneiden, fürchte aber, es ist schief, vielleicht ist es auch nur das Foto


Meine erster Knoten, außer dem Hausfrauendutt, den ich bis dahin hatte, war Maureens Winding Bun:

Hier noch mit einem abgesägten Stab von Bijou Brigitte, der viel zu lang war.
Nächste Aktion: Haarschmuck musste her. Ich bestellte einen roten Stab mittlerer Länge und tastete mich erstmal an den Stabsektor heran:

Mein nächster Knoten war der Lazy Wrap Bun:

Den ich mir bisher immer dann mache, wenn es sicher und schnell sein muss.
Wenn ich ihn aufmache, sehen die Haare jetzt so aus:

Allerdings hab ich inzwischen angefangen gehabt, mit Öl etwas zu experimentieren, hier war es mit Kokosöl und Dabur Amla Öl als Overnight-Kur. Hatte das Gefühl, die Haare sehen etwas dunkler aus, aber sie glänzen auch mehr.
Ich hab viel hier gelesen und gelernt und hab vor, es weiter zu tun.
Aber erstmal brauchte ich Haarstäbe und eine Forke. Ich bestellte erstmal, was mir spontan gefiel und zeig es beim nächsten Mal.
Das erst mal für heute, ich hoffe, es war nicht langweilig und es kommen mal paar Leute zum plaudern, kommentieren, Tipps geben und Mut machen vorbei. Ich würde mich sehr freuen.

Messwerte:
24.05.2012 - 64 cm
23.06.2012 - 65,5 cm