hier entsteht die Bekehrungskammer eines notorischen Haarquälers und Ignoranten.
Ich bin seit etwa 4 Monaten stiller Leser und habe mich nun endlich überwunden, mich hier anzumelden. Die Problematik: Ich hatte richtig Angst


Ich bin ein absoluter Dilettant was Haare angeht. Warum dann dieses Projekt? Simple Antwort: Ich will das ändern

Erste Motivation für diesen Thread ist vor allem das Durchaltevermögen anzukurbeln. Ich bin sehr ungeduldig und neige zu spontanen Katastrophenentschlüssen, deshalb hier sozusagen ein "öffentliches" Statement, was mich zusätzlich davon abhalten soll, dumme Sachen zu machen.
Mein Projekt:
Von meinen strapazierten, in gefühlt 100 verschiedenen Längen abgeschnittenen, irgendwas zwischen APL und BSL langen Haaren zu schönen, taillenlangen Haaren mit möglichst wenig Fusselkram an den Spitzen bis Dezember 2013. Danach sehr gerne noch länger, bin richtig inspiriert von den vielen Langhaars hier. Aber das dann in einem neuen Projekt später.
Wie kam mir die Idee? Ich stellte fest, dass ich genug herumgestreunert habe was meine Haare angeht. Ich habe etwas dickeres Haar, was dazu noch eher kraus ist und sowas sieht lang am schönsten aus. Ich hätte mir nach meinen Ganzen Fehlschlägen eine Kurzhaarfrisur zugelegt, aber aus den Erfahrungen mit meinen kurze Seiten/Ponys etc. habe ich gelernt, dass ich dann schon einen milimeterkurzen Militärhaarschnitt tragen müsste, damit ich nicht jeden Morgen vor dem Spiegel einen Nervenzusammenbruch bekomme. Lang ist praktisch und klassisch. Also auf, auf zu einem ganz neuen Umgang mit meinen Haaren.
Meine Haargeschichte:
Struktur&Schnitte: Von glattem Bob zu krauser Mähne bis hin zu welligem Krausehaar
Als kleines Mädchen hatte ich einen kurzen Pagenkopf mit Pony. Immer. Ich gab nichts auf lange Haare und die Mädchen mit den "polangen" Haaren fand ich tatsächlich nicht beneidenswert und im Prinzip waren mir meine Haare auch egal.
Bis ich 10/11 war und sie anfingen sich plötzlich zu locken. Sie waren vorher glatt, völlig glatt. Meine Frisörin sagte "Sowas gibt es nicht" und starrte fassungslos auf die Korkenzieher in meinem Nacken. Großartigerweise lockten sie sich auch an der Stirn und ich sah aus wie ein Pudel. Ich schnitt dann - praktisch denkend wie ich war - einfach die Locken an der Stirn ab und hatte da vorne kurze "Stummel" - das ist auch schon ein kleiner Hinweis auf meinen Charakter und meinen Umgang mit meinen Haaren

Mit 15 hatte ich in Teilen meiner Haare fast eine Afrokrause. Fotos werde ich nochmal versuchen rauszukramen, aber die Locken waren wirklich schon ziemlich eng. Das gab sich mit 18 wieder und es wurden größere Locken und teilweise wurden sie auch wellig.
Ergänzung, meine Haare mit 18, denke das war so das längste (kurz danach hab ich sie mal wieder abgesäbelt) was ich hatte. Habe nicht groß gepflegt (damals glaube ich auch Pantene-Opfer gewesen und immer gewundert warum die Dinger so trocken unten aber platt am Ansatz waren


Es war mir nun möglich die Haare mit ein wenig Kämmen etwas glatter/dezent wellig zu gestalten. Gefiel mir gut, denn die Locken fand ich immer unpraktisch und außerdem wollte ich ja immer etwas "Neues", was mit den starken Locken unmöglich war. Da kam dann der erste Pony.

Dann wucherten sie so vor sich hin von meinem 19 Lebensjahr an bis zu meinem 23 Lebensjahr, ab und an mal 10cm ab, aber sonst nix. Sie waren wieder einmal gut taillenlang als ich einen Pony wollte. Diesmal war ich hartnäckig und "erzog" das verdammte Ding so, dass es sich nicht stark wellte. Etwa 2 Jahre später kam ich auf die Idee, sie mal wieder "loswerden" zu wollen und schnippelte sie wieder auf Schulter ab. Dazu bekam ich einen Sidecut. Das war vor etwa 2 Jahren. Pony blieb auch.
Dann blondierte ich von schwarz auf knallrot und was dann passierte ist klar. Ich musste jede Menge Haar lassen die letzten 1.5 Jahre, ich hatte den Pony rauswachsen lassen, wollte dann aber wieder einen. Der geriet mörderisch kurz (billiger Frisör, der wohl wegen meiner Optik dachte, ich wollte Betty Pages Stil



Farbe:
Meine Naturhaarfarbe als Kind war blond. Dann wurde es hellbraun, dann mittelbraun, dann eine Mischung aus mittelbraun und dunkelbraun soweit ich es beurteilen kann. Größere Partien habe ich lange nicht gesehen. Von 10/11 bis 23 färbte ich mit Henna. Aber der Wunsch nach pechschwarzem Haar war immer da. Ich färbte dann ein paar Strähnen in schwarz und liebte es. 2009 dann endlich der ganze Kopf. Dazu rote Strähnen, lila Strähnen etc. Dann nach 2 Jahren die grandiose Idee es komplett erdbeerrot zu machen und die totale Zerstörung meiner Längen

Aktueller Zustand: Ok. Spitzen noch immer spröde, aber Haare fühlen sich ingesamt gut an. Die Pony/Stufenkatastrophe wächst noch raus. Kürzeste Enden jetzt etwa auf Höhe der Nasenspitze. Ich muss dazu sagen, dass das mindestens 40% meiner Haare sind, es war ein Vollpony und großzügige seitliche Kürzung


Bilder: Leider habe ich aktuell keine gute Kamera und die älteren Bilder sind auch nicht sehr hochwertig, aber man soll sich ja auch nur einen Überblick schaffen können.
Meine Haare vor etwa 4 Jahren, mit brauner PHF und in ihrem Naturzustand, d.h. kein Kämmen nach dem Waschen. Viel Haarspray, viel toupiert, viel geföhnt damals, aber trotzdem alles nichts im Vergleich zu der Zeit nach den roten Haaren jetzt.


Aktueller Prozess: Man sieht im Vergleich wie ich meine Haare im Laufe der 4 Jahre erst so richtig kaputt gewirtschaftet habe, aber es geht ihnen jetzt schon besser.
Seit Juni ist folgender Fortschritt in den Längen zu beobachten...sieht glaube ich nach etwas mehr Zuwachs aus als es ist, aber so einige cm sind auf jeden Fall dazugekommen.
Juni 2012

September 2012, vorher zusammengerollt hochgesteckt, dann Locken ausgebürstet. Keine Ahnung warum das so lustig spitz aussieht - vermutlich ist da auch wieder irgendeine Länge hervorgetreten oder ich habe komisch gekämmt - mein Ava zeigt, dass die Kante scheinbar variiert



Pflege: Ich bin da noch ziemlich unbeleckt, deshalb nur kurz was ich aktuell mache bzw. nicht mache
Seit etwa 3 Monaten habe ich vielen bösen Dingen erst abgeschworen. Die Verbesserung merke ich deutlich.
Keine Silikone
Keine harten/drahtigen Bürsten
Haarsprayentzug
keine Kuren/Spülungen momentan - vor allem mangels Wissen welche gut sind. Das versuche ich hier im LHN zu kitten

Shampoo:
Wechselnd Alverde Sensitiv und BIG von Lush. Das Alverde ist am ersten Tag wunderbar, am zweiten Tag empfinde ich meine Haare als etwas zu moppelig, also irgendwie beschwert, aber im hochgesteckten Zustand ist das ok. Beim BIG hält das saubere Gefühl bis zu 3 Tage, ganz wunderbar.
Färben: Alle 6-8 Wochen schwarz. Dank dunkler NHF ist der Ansatz nicht so schlimm und ich habe immer gut Zeit.
Vielen Dank für die Möglichkeit das hier zu dokumentieren
