Ich bin mal wieder auf großer Recherechetour durch endlose Publikationen (eigentlich für ein anderes haariges Thema im Bereich Kosmetik, das ich ergründen möchte

) und bin zufällig auf eine Auflistung der Zusammensetzung des Sebums gestoßen in der "paraffin wax" mit aufgelistet wurde.
Zunächst dachte ich es könnte sich um eine veraltete Bezeichnung für natürliche Wachsester handeln, aber dann bin ich noch auf eine Publikation und einige Literatureintragungen gestoßen.
Den Untersuchungen zufolge treten Paraffinwachse im Sebum besonders bei hoher Luftverschmutzung auf!
In dieser Publikation wurde eine Untersuchung diesbezüglich durchgeführt:
Über den Einfluß der Luftverschmutzung auf den Paraffingehalt der Hautoberflächenlipide, Archiv für dermatologische Forschung, 1974, Volume 250, Issue 3, pp 277-284.
http://link.springer.com/article/10.100 ... 195#page-1
Quelle: link.springer.com/article vom Springer-Verlag New York, Inc.
Leider nur die ersten beiden Seiten , aber im Abstract steht bereits das Ergebnis zusammengefasst:
Über den Einfluß der Luftverschmutzung auf den Paraffingehalt der Hautoberflächenlipide, Archiv für dermatologische Forschung, 1974, Volume 250, Issue 3. hat geschrieben:Bei 10 stark abgasexponierten und bei 10 nur wenig abgasexponierten Versuchspersonen wurde der Anteil der Paraffine an den Hautoberflächenlipiden bestimmt. Die gleiche Untersuchung wurde bei 10 anderen Versuchspersonen im Anschluß an eine ausgesprochene Regenperiode sowie im Anschluß an eine ausgesprochene Schönwetterperiode vorgenommen. Dabei zeigte es sich, daß der Paraffingehalt bei starker Abgasexposition bzw. bei trockenem Wetter signifikant größer ist als bei geringer Abgasexposition bzw. regnerischem Wetter. Die quantitative Beurteilung der Meßwerte zeigt, daß wahrscheinlich der größte Teil der auf der Haut nachweisbaren Paraffine aus der abgasverschmutzten Luft auf die Haut gelangt.
Interessant ist diese Erkenntnis, weil die Paraffinwachse mit gängigen Tensiden sehr schlecht auszuwaschen sind, da es sich um unpolare, komplexe Wachsester handelt. Ein Beispiel wo dies erwähnt wird:
Selective removal of sebum components from hair by surfactants, Clarke J. et. al., J. Soc. Cosmet. Chem., 40, 309-320 (November/December 1989).
Selective removal of sebum components from hair by surfactants, Clarke J. et. al., J. Soc. Cosmet. Chem., 40, 309-320 (November/December 1989).
Quelle: journal.scconline.org
Naja, ich schätze, dass die Verschmutzung heutzutage nicht mehr so gravierend ist wie 1974, aber meinem Empfinden nach gibt es schon einen auffälligen Zusammenhang zwischen "Bad-hair-days" (verklebtes, schlecht auswaschbares Sebum, schnelleres Nachfetten etc) und einer trockenwarmen Witterung oder aber auch einem Aufenthalt in einer städtischen Umgebung.
Zum Beispiel gab es in jüngster Zeit hier im Forum aktuelle Meldungen von unerklärterweise nicht mehr funktionierenden Pflegeroutinen mit der Folge verklebter, nicht mehr zu reinigender Haare (Haare wurden mit der erprobten Routinewäsche nicht mehr sauber) entweder aufgrund des sehr trockenen, warmen Wetters in letzter Zeit oder aufgrund eines kürzlichen Umzugs in eine Großstadt (hier berichtete zuletzt jemand in der Notfallecke aus London).