Das Mittelalter (bes. 12. bis 14. Jh.)

Lange Haare in der Geschichte, in Märchen und Sagen und in der Kunst

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Das Siechtum
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#16 Beitrag von Das Siechtum »

davon abgesehen, dass dich dort niemand verstehen würde und vice versa. *g*
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walkyre
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#17 Beitrag von walkyre »

Ich glaub das die Haare im mittelalter nicht allzulang getragen wurden...einfach da man glaubte mit den Haaren der Frauen würde der Teufel die Seelen der Männer fangen.So hatte jede frau die etwas auf sich hilet ihre Haare untereiner haube zu verbergen. was sollte es also bringen das Haar lang zu tragen? Weiters hatten dies damals ja mit der hygiene nicht so. Also auch das vieeel zu aufwendig.
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walkyre
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#18 Beitrag von walkyre »

und was haltet ihr davon das sich fraen im Mitelalter den Haaransatz zupften? Eine hohe stirn, so sagte man, lies auf einen wachen, intelligenten Geist schließen...
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Cran
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#19 Beitrag von Cran »

Wir haben allerdings für das Mittelalter auch keine Zeugnisse, in denen es heißen würde, dass sich die Frauen unter der Haube die Haare geschnitten hätten, zumal es über lange Strecken ja auch nur für *verheiratete* Frauen galt, ihr Haar zu bedecken (und in der Kirche für alle, aber das konnte auch ein Hut sein, nicht unbedingt Schleier mit Gebende). Da nur die wenigsten wirklich bodenlange Haare bekommen (genetisch), ist es ja kein Problem, da ein Zöpfchen zu flechten und es unter die Haube zu stecken. Viele Ordensfrauen, die ich kenne, bevorzugen gerade aus diesem Grund eine recht ordentliche Länge (BSL), damit die Haare gut hochgesteckt werden können, um ihnen nicht strähnchenweise ins Gesicht zu rutschen *juckjuck*.

Wo wir solche Zeugnisse haben, ist die Zeit, in der Perücken getragen wurden, also wesentlich später (Marie-Antoinette zum Beispiel).

Denn, außer dieser Äußerung über den Teufel und Frauen (die meir tendenziell eher aus dem Koran als aus dem Mittelalter bekannt ist ;)), steht dem eine ganz andere Äußerung entgegen, nämlich die der Bibel, in der esheißt, es sei eine Schande für Frauen, geschorene/geschnittene Haare zu haben. Somit geht es in der christlich geprägten mittelalterlichen Gesellschaft nicht darum, was es "bringt" lange Haare zu haben, sondern was nach damaliger Auffassung göttliches Gebot für Haare war.

Und ob die Haare nun Rückenmitte oder klassisch sind, den Läusen wird das gleich gewesen sein, die hocken ja eh auf der Kopfhaut - und bei langen Haaren verteilt sich das Fett besser. Zumal ich auch der Ansicht bin, dass gerade im Mittelalter die Hygiene nicht so schlimm war, wie man häufig denkt - so teuer war der Besuch im Badehaus in der Regel nicht. Da hat es wohl in Versailles mehr gestunken *grausel*. Da hat man aus Mangel an Toiletten z.B. einfach an die Stoffbespannungen der Wände gepinkelt...

Und was den gezupften Haaransatz angeht: Wenns schee macht.... :wink:
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walkyre
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#20 Beitrag von walkyre »

ja das stimmt, da hast du recht.
Ja stimmt, in verseille hat man das so praktiziert, und das ganze hat man dann mit parfüm besprüht....uärght!!!
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EMIchiee
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#21 Beitrag von EMIchiee »

Mal was anderes. Im fruehen Mittelalter die piktischen Frauen haben die Haare angeblich traditionell um Schulterlaenge getragen.
Hat man aber auch nicht viele Ueberlieferungen..die Maenner hatten dort angeblich sogar laengere Haare.

lg Emi
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EMIchiee
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#22 Beitrag von EMIchiee »

Ja und vorm Christentum hat man die Haare eher wenig bedeckt bzw. war es oft der frau ueberlassen. Einige verheiratete Frauen trugen die haare unter Kopftuechern auch als Schutz bei der Arbeit etc.

Naja und dann im Homi. hat man mehr mit Schleiern angefangen etc.Noble Frauen liessen die Haare laenger wachsen weil die es sich leisten konnten sich gut daraum zu kuemmern. es gab sogar eine sage von einer noblen dame die allen Maedchen die ihr Untertan war die schoenere oder laengere Haare hatten die Haare hat abschneiden lassen weil sie so eitel war.. :shock:
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Ciara
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#23 Beitrag von Ciara »

EMIchiee, du kannst deine Beiträge übrigens auch bearbeiten, wenn dir später noch was einfällt und noch keiner geantwortet hat ;)
es gab sogar eine sage von einer noblen dame die allen Maedchen die ihr Untertan war die schoenere oder laengere Haare hatten die Haare hat abschneiden lassen weil sie so eitel war..
Davon hab ich auch schon gehört. :evil:
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Eilantha
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#24 Beitrag von Eilantha »

es gab sogar eine sage von einer noblen dame die allen Maedchen die ihr Untertan war die schoenere oder laengere Haare hatten die Haare hat abschneiden lassen weil sie so eitel war..
Ist zwar nicht schön, aber äh mal ehrlich, Neid ist doch menschlich.
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Ciara
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#25 Beitrag von Ciara »

Eilantha hat geschrieben: Ist zwar nicht schön, aber äh mal ehrlich, Neid ist doch menschlich.
Deswegen muss man sich aber nicht so benehmen. Ich stech ja auch nicht jemandem die Augen aus, weil ich Angst habe, dass er schönere hat als ich.
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EMIchiee
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#26 Beitrag von EMIchiee »

Ciara hat geschrieben:
Eilantha hat geschrieben: Ist zwar nicht schön, aber äh mal ehrlich, Neid ist doch menschlich.
Deswegen muss man sich aber nicht so benehmen. Ich stech ja auch nicht jemandem die Augen aus, weil ich Angst habe, dass er schönere hat als ich.
LOL!

Zwischen den beitraegen lagen einige Wochen uebrigens..oder kann ich wochen spaeter auch noch editieren? :shock: (*tollwaer*)
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Ciara
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#27 Beitrag von Ciara »

Klar. In jedem deiner Beiträge findest du rechts oben in der Ecke einen "Edit"-Button (neben der Zitat-Funktion) ;)
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Cran
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#28 Beitrag von Cran »

EMIchiee hat geschrieben:Ja und vorm Christentum hat man die Haare eher wenig bedeckt bzw. war es oft der frau ueberlassen. Einige verheiratete Frauen trugen die haare unter Kopftuechern auch als Schutz bei der Arbeit etc.
Das kommt stark auf die Kultur an. Für den nordeuropäischen Kulturkreis (Germanan&Co.) mag das zutreffend sein, da kenne ich mich null aus, aber definitiv nicht für den Mittelmeerraum.
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Philomela Sidhé
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#29 Beitrag von Philomela Sidhé »

Also das Scheren der Haare war nur bedingt "entwürdigend" wenn es als symbolischer Akt geschah um die begrenzte persönliche Freiheit anzuzeigen, bei Gefangenen zum Beispiel.

Im der ländlichen Bevölkerung war das kurze Haar gar nicht so unüblich, auch nicht bei Frauen, da gibts auch durchaus zahlreiche Bildquellen. Nicht nur für das Ausrasieren der Stirn, was es sowohl bei Frauen als auch bei Männern gegeben hat.
Zur Vermeidung von Läusen gabs da auch noch andere Wege, als das kurzschneiden von Haaren. Es gab durchaus schon Rezepte die gegen Läuse wirken sollten, diese vertreiben oder sogar töten sollten.

Die Verwendung von Totem Haar in Perrücken wurde im übrigen auch schon im Mittelalter praktiziert, es gibt da aus dem SpäMi einige Predigten in denen das gerügt wurde, als übermäßige Eitelkeit
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principessa
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#30 Beitrag von principessa »

walkyre hat geschrieben:Ich glaub das die Haare im mittelalter nicht allzulang getragen wurden...einfach da man glaubte mit den Haaren der Frauen würde der Teufel die Seelen der Männer fangen.So hatte jede frau die etwas auf sich hilet ihre Haare untereiner haube zu verbergen. was sollte es also bringen das Haar lang zu tragen? Weiters hatten dies damals ja mit der hygiene nicht so. Also auch das vieeel zu aufwendig.

walkyre, da bist du einem alten mythos aufgeritten. die menschen im mittelalter waren weitaus gepflegter als jene in barock und rokoko. da galt dann waschen als unschicklich oder gar krankmachend.

man muss dazu aber auch sagen - das das einfach volk gerne badestuben besucht hat - die adeligen hatten es da nich so damit.
badestuben hatten oftmal soziale bedeutung, weil sich da die leute getroffen haben, gemeinsam getrunken usw...

grosses problem war aber eben die abfallentsorgung in städten. es gab ja keine kanalisation - und da der abdecker auch gleichzeitig die plumpsklos und so säubern musste und auch entsprechendes entgelt dafür verlangte, machten es sich die menschen einfach und kippten ihren unrat auf die strasse.
um nicht in den dreck zu treten behalfen sie sich mit sog. trippen. quasi holzklötzchen mit denen sie ihre schuhe schützten. liefen quasi auf kleinen stelzen.
allerdings wars halt dann so, das die müllberge ungeziefer anzog - und wo ratten waren, waren auch flöhe... die flöhe sprangen von der ratz zur katz, die diese erlegte, der mensch streichelte die katz und schwups wars geschehen.
krankheit übertragen.

das hat mit der persönlichen sauberkeit des menschen überhaupt nichts zu tun.
die richtig armen waren dreckig, ja... aber mal ehrlich - die meisten obdachlosen nehmens mit der körperpflege heutzutage auch nicht sooo ernst - denen fehlen auch die möglichkeiten.

und von der haarlänge - da geb ich philomela recht..
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