MrsChaos: Ich plädiere für eine Digikamera zu Weihnachten!
Achtung, hier kommt ein etwas ausführlicher Zwischenbericht zu meinen Rastaerfahrungen.
Aufteilung der Rastazöpfe

Mittlerweile bin ich wie gesagt bei 90 Zöpfe und bin zufrieden. Einige Zöpfe lösen sich gelegentlich auf und bei der Gelegenheit habe ich sie immer ausgedünnt. Ganz so einfach wie das klingt war das aber nicht. Was ich eigentlich schon lange geahnt habe, hat sich durch die Rastazöpfe bestätigt: meine Haarmenge ist sehr unregelmäßig am Kopf verteilt. An den Schläfen habe ich sehr wenig Haare, dafür aber am Oberkopf bis einige Zentimeter unter dem Hinterkopfwirbel sehr viele. Am unteren Hinterkopf habe ich wiederum verhältnismäßig wenige Haare.
Was das mit den Rastas zu tun hat? Eine ganze Menge und ich ahne, dass dies auch für Feenhaarträger ein Problem ist. Klar sind dünne Zöpfe schöner, aber es gibt da auch eine untere Grenze: zu dünn kann man die Rastas nicht flechten. Erstens ist das von der Flechttechnik her unmöglich und zweitens sieht es nicht gut aus. Wenn man kein Kunsthaar oder Bänder einflicht, muss man also Haare von einer größeren Fläche nehmen um eine minimale Zopfdicke zu bekommen. Dadurch werden aber die Ansätze sehr breit und das sieht auch nicht optimal aus. Zudem gilt natürlich: Je breiter die Ansätze (also die Fläche, auf der der einzelne Zopf sitzt) sind, desto schwieriger wird das Verarbeiten des Zopfes in Frisuren.
Bei mir ist das jetzt nicht so schlimm, da es nur den Hinterkopf betrifft. Die betreffenden Zöpfe liegen also beim Offentragen unter den Zöpfen vom Oberkopf und auch für Frisuren sind die Hinterkopfzöpfe nicht so wichtig, auch wenn es natürlich nervig ist. Wenn man aber am gesamten Kopf keine dichtgewachsenen Haare hat
(was ja bei Feenhaar der Fall ist) wird das Rastaflechten eine echte Herausforderung. Ich denke, viele wissen, dass ich ein Fan von Feenhaar bin und dass dies keine Hetze ist. Eigentlich habe ich dies aufgeschrieben, weil es um die Haare
meines Hinterkopfes geht.

Zudem wollte ich nicht einsehen, dass Rastas bei Feenhaar schwierig ist. Wo ist das Problem, dachte ich. Dann hat man halt weniger Zöpfe, das ist doch optisch nicht so wichtig? Ist es vermutlich aber doch: denn wenn man die Minimumdicke für Rastas haben möchte, muss man von einer größeren Fläche Haare hinzunehmen, was wiederum zu neuen Problemen führt. Ich habe jedoch noch nie Rastas an Feenhaar gesehen und kann damit eigentlich nicht beurteilen, wie das in Wirklichkeit aussieht. Ich beginne nur die Problematik zu erahnen.

Ich glaube aber, dass Feenhaarrastas mit schönen Bändern ganz bezaubernd aussähen.
Rastas im öffentlichen Wahrnehmungsbild
Rastas sind offensichtlich doch "sozial-gestempelt". Leute starren im Bus und Mitreisende, die eher "alternativ" gekleidet sind
(... weiß nicht, wie ich das nennen soll, aber ich glaube, ihr wisst, was ich meine?) lächeln mich an. Ich falle auf jeden Fall auf. Vielleicht ist es auch verwirrend für meine Mitmenschen, dass meine Kleidung nicht wirklich mit dem typischen Rastalook übereinstimmen? Ich laufe zwar nicht in Kostüm rum, aber ich habe im allgemeinen eher "spießige-bürgerliche-normale" Klamotten. Oh je, das hier ist ja vollgestopft mit Schubladendenken und Vorurteilen, aber grade deswegen vermute ich mal, dass ihr mein Geschreibsel nachvollziehen könnt.
Kommentare von Außenstehenden
Ok, nicht wirklich Außenstehende, aber von meinen Freunden habe ich sehr viel positive Resonanz erfahren. Sogar der Partner meiner Freundin hat die Haare bemerkt
und positiv kommentiert. Meine Freundin wurde ein wenig "eifersüchtig", weil er normalerweise eher ignorant ist und nicht bemerkt, wenn sie beim Friseur war oder was Neues ausprobiert hat.
Rastapflege
Fast täglich verteile ich großzügig Öl auf die Zöpfe. Oftmals auch Cremes (ZSC oder Weleda) und Aloe Vera Gel. Das mag vielleicht das schlimmste verhindern, aber ausfransen tun sie leider trotzdem. Meine Haare brauchen anscheinend Unmengen an Pflege: manchmal muss ich einige Zöpfe neu flechten und obwohl ich sie vor dem Flechten immer einöle und zudem täglich den gesamten Zopf vollklatsche, sind die Haare nicht sonderlich ölig, wenn ich die Zöpfe öffne.

Kann natürlich theoretisch sein, dass sie das viele Ölen nicht vertragen und deswegen trocken werden, aber ich kann mich nicht entsinnen, dass meine Haare generell von Öl trocken werden.
Waschen: siehe vorheriges Posting. (CO-Scalpwash)
Rastafrisuren, Teil II
Holländischer 5er
Manchmal mag ich Kontraste. Rastazöpfe mit einer eher in den Kitsch gehende Rüschenseidenbluse haben mir sehr gut gefallen.
4er mit Band
Angefixt von
Sila habe ich Frisuren mit Band versucht. Der flache 4er ist mir leider nicht gelungen. Normalerweise verdreht der sich bei mir im englischen Teil nicht, obwohl ich weiß, dass viele dieses Problem haben. Ich habe es aber einfach nicht hinbekommen, dass der englische Teil gut aussieht. Tick tack, keine Zeit, keine Zeit. Der Versuch ihn zu schnecken ist vollkommen gescheitert - womit zum Teufel soll ich die Schnecke befestigen? Meine Haare sind (auf jeden Fall mit Rastas) zu kurz um eine Stabfrisur machen zu können. Naiverweise versuchte ich es mit großen U-Nadeln. Sinnlos. Die Haare sind zu kompakt um mit U-Nadeln arbeiten zu können. Scroos habe ich daher direkt ausgeschlossen; wenn ich nur mit Mühe und Not U-Nadeln reinkriege, kann ich Scroos vergessen. Die Stricknadelforken als U-Nadeln haben funktioniert, aber leider hat man sie zu gut gesehen. Tick tack. Nerv. Was mache ich jetzt nur? Tick tack. Ok, hilft alles nix, dann eben Pferdeschwanz. Tick tack. Mist, was mache ich mit dem Band? Rumwickeln, Augen zu und raus.
Naja. Hätte ich es mal lieber beim verdrehten englischen Teil gelassen?
5er mit Band
Wieder von
Sila beeinflusst: schrieb sie nicht mal irgendwo, dass dieser
5er mit Band grade runterhängt und sich nicht verdreht? Das probiere ich mal aus.
Erster Versuch: Gnah, warum sieht man das Band im englischen Teil nicht so gut? Wie kann das sein?
(nicht über die Quaste wundern, die habe ich nicht mit einem Haargummi gesichert, weil ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden war)

Bei diesem Versuch habe ich den englischen Teil nach oben geflochten, als meine Hände zu kurz wurden. Ein Blick auf die Rückseite des Zopfes bestätigte meinen Verdacht: die Bänder waren tatsächlich viel besser auf der Rückseite zu sehen. Wie das sein kann, weiß ich nicht, aber gut. Ich hatte keine Lust, Yerma Holmes zu spielen und bröselte den englischen Teil wieder auf. Mal schauen, ob es klappt, wenn ich den Zopf direkt zu Seite nehme, anstatt ihn nach oben zu flechten.

Es hat funktioniert und sieht gut aus! Nur die Schleife sollte natürlich eigentlich auf dem Zopfgummi liegen, aber das habe ich dann noch nachgeholt. Vielleicht ist die Schleife etwas kindisch, aber mir hat es gefallen.
