Über 40 - Haare ab oder in mit langem Haar?

[Silberfischchen]

(eine meiner lustigen Tauschpostkarten)

[Lilly of the Valley]

Witzig, ich war als Kind auch immer eher jungenhaft und auf Bäumen zu finden oder irgendwo im Dreck. Barbie?? Meine Mutter weigerte sich mir eine Puppe zu kaufen die einen Busen hat. Ich bekam dann deren kleine Schwester, die Skipper. Aber eigentlich wollte ich die nur um ihr Kleider zu nähen, sonst fand ich Puppen völlig uninteressant.

Ob ich mädchenhaft bin....ich seh vielleicht so aus, aber nö

[Silberfischchen]

Hihi, ja diese Diskrepanz zwischen Aussehen und Benehmen verfolgt mich auch schon ein Leben lang. Ich hatte ja laaange Zöpfe und ne Zeitlang nur Kleider an.... und mit beiden dann im Baum. Und keine sehr zarte Ausdrucksweise...
Und jetzt immer noch..... Blümchenkleider, Glänzelocken... Kulleraugen... und dann Fuck und Shit, Kacke und Scheißdreck, Schwachsinn und zum Kotzen.... ....

Oder wie meine Oma sagte: ich bin eine DAME, zum DONNERWETTER!

[Peti]

genau, scheiße sagen ist kacke!

[beCAREful]

Ich wurde optisch auf Junge getrimmt - mein Vater leitete einen (damals) recht bekannten Knabenchor, in dem ich mitsingen durfte (anfangs, später musste ich dann, obwohl ich nimmer wollte), da durfte ja nicht auffallen, dass ich ein Mädchen bin. Als es dann nicht mehr zu übersehen war, musste ich dann eine Zeit lang noch in der zweiten Reihe stehen, irgendwann war es dann aber endgültig vorbei und ab dann wuchsen auch meine Haare (wobei ich dann ständig Kommentare a la "ungepflegt" bekam - logisch, wenn man einen kurzen Jungsschnitt rauswachsen lässt).

Puppen und Plüschtiere hatte ich in großen Mengen, hab allerdings nicht damit gespielt, sondern die lebten in meinem Bett (mit dem Ergebnis, dass ich vielleicht 20cm an der Bettkante zum Schlafen hatte). Überhaupt hab ich mit Spielzeug nichts anfangen können, meine Tage waren mit Klavierüben gefüllt und wann immer ich konnte, hab ich gelesen - und das alles, seit ich knapp vier Jahre alt war.

[Silberfischchen]

Uh, Klavierüben... *grusel* Clementi Sonatine bis zum Erbrechen.... Das Vivace. KREISCH. Irgendwann hab ich mal so auf die Tasten gekloppt, dass dam E und dem F hinten drin die Hämmer abgebrochen sind.... danach durfte ich dann was anderes spielen....
Und meine Mutter sowieso: Du sollst nicht dreschen, sondern spielen..... Schlagzeug wäre vielleicht besser für mich gewesen.

[beCAREful]

Was anderes durfte ich nie spielen - mein Traum wäre Geige oder Bratsche gewesen, aber mein Vater meinte immer, das dürfte ich dann, wenn ich auf dem Klavier perfekt bin (wie wir alle wissen, beherrscht man ein Instrument niemals wirklich perfekt, selbst die besten Pianisten üben täglich mehrere Stunden). Also hab ich geübt und geübt, um meinem Traum ein Stück näher zu kommen ... Und wenn ich nicht selbst geübt hab, hab ich meinen jüngeren Bruder beim Üben beaufsichtigt und angeleitet

[pheline]

ich war nie mädchenhaft. Ich sah immer aus wie ein Junge, auch noch mit 12 und mit schulterlangen Haaren. Erst das das zarte knospen eines Busens hat die Leute bei ihrer Einschätzung etwas ins Straucheln gebracht
Tägliches stundenlanges Klavier üben; einerseits Du Ärmste, Care, andererseits finde ich als Mutter es immer wieder verblüffend zu welchen Höchstleistungen andere Eltern ihre Kinder bringen können. Meine Eltern haben das bei mir nicht geschafft, und ich auch nicht bei meinen Kindern. Meine jüngste Tochter spielt zwar Klavier, aber tägliches stundenlanges üben? Eher nicht....

[Alanna]

Hm, ich habe merhere Jahre als Musiklehrerin gearbeitet (nebenberuflich) und kann sagen, dass Kinder, die stundenlang üben, meist stark intrinsisch motiviert sind; Kinder ohne Talent und Motivation kann man so gut wie unmöglich dazu bringen, sich intensiv mit einem Instrument zu beschäftigen... Da kann man sich als Lehrerin und als Eltern auf den Kopf stellen. Mag Ausnahmen geben, aber meine Erfahrung ist, dass die meisten musikalischen "Wunderkinder" selbst große Freude an ihrem Instrument haben.

[beCAREful]

Na ja, Pheline,
ist halt fraglich, ob das so erstrebenswert ist ... ich fand den Preis ziemlich hoch, zumal ich mich ja irgendwann von meinen Eltern emanzipiert hab und zwischenzeitlich jahrelang kein Instrument mehr angefasst habe. Seit vielleicht 2 Jahren spiele ich ab und an mal wieder ... nur für mich allein.

Mein Preis: Als Kind keine Freunde und auch heute noch Schwierigkeiten, mich privat auf Menschen einzulassen, weil ich es gewöhnt bin, alles allein zu machen, Arthrose in den Finger- und Schultergelenken und kein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, besonders zu meinem Vater.

PS (hab den Beitrag von Alba gerade erst gesehen): Es ist nicht nur die intrinsische Motivation, wenn man weiß, wie es geht, kann man Kinder auch gut manipulieren. Davon abgesehen finde ich, dass Eltern bei stark intrinsisch motivierten Kindern auch für einen Ausgleich sorgen MÜSSEN.

[pheline]

@Alba "ohne Talent" ist jetzt ziemlich hart, und trifft auch nicht zu. Die Motivation fehlt, es gibt einfach noch genug anderes drum herum, und ich bin auch nicht hinterher wie der Teufel hinter der armen Seele. Ich meinte das jetzt nicht unbedingt nur in Bezug aufs Klavier spielen. Ich höre immer wieder von Kindern die von ihren Eltern ganz nach deren Wunsch geprägt und geformt werden können, und in jeder Hinsicht deren Wünsche erfüllen. Als Beispiel ein ganz anderes Gebiet: Meine Schwägerin hat meinen jüngsten Neffen total verhätschelt und ganz lange wie ein Kleinkind behandelt, inklusive auf dem Schoß sitzen und schmusen, weil sie ein Hätschelkind haben wollte. Meine gleichaltrige Tochter, die ich vielleicht auch gern gehätschelt hätte, hat mir da was gehustet.....
@ Care: ich sage nicht, dass es erstrebenswert ist. Ich finde es nur erstaunlich, dass es möglich ist. Aber ich weiß vermutlich auch nicht wie man Kinder manipuliert, bzw. will es eigentlich auch gar nicht
Ich habe als Kind Klarinette gespielt. Ich wollte dieses Instrument spielen, aber als ich damit angefangen hatte, habe ich sehr schnell festgestellt, dass mir das Instrument nicht liegt. Da das Teil aber ziemlich teuer gewesen ist, musste ich jahrelang Unterricht nehmen, habe auf kleinen Konzerten meines Lehrers gespielt, später war ich im Schulorchester. Ich war nicht unbegabt, Alba, ganz im Gegenteil, aber ich mochte das Instrument nicht, und habe es, so bald wie es mir nur möglich war, weggelegt und nie wieder angerührt. Ich habe aber während meiner aktiven Zeit schon das üben gehasst, mich so oft wie möglich davor gedrückt, da konnten meine Eltern machen was sie wollten. Sie hätten es bestimmt auch sehr gern gesehen, wenn ich täglich stundenlang geübt hätte

[beCAREful]

Da ich es ja am eigenen Leib erleben musste - es ist sehr gut möglich, zumal Kinder ja alles tun, um von ihren Eltern geliebt zu werden. Und wenn man sie in dem Glauben hält, dass sie sich diese Liebe verdienen müssen, dann kann man sie schon zu sehr viel bringen ...
Was man dem Kind damit antut, wird leider nur immer vergessen.

[imene]

Ich habe auch einen Sohn, der durchaus Talent hat und Musik mag. Ich denke jedoch, man darf nicht vergessen, wie unterschiedlich Kinder schon durch ihr Temperament und viele andere Umstände geprägt werden. Klar wäre ich erfreut, wenn Sohnemann eifrig üben würde....Aber er sperrt sich, dies mir zuliebe zu tun.
Ich gebe zu, ich bin da hin und her gerissen. Einerseits denke ich oft, er sollte Disziplin und all die "Tugenden" üben, die später von Arbeitgebern so gern gesehen werden (und immer öfter bei uns "Lohnsklaven" zu Burn out und Depression führen).
Andererseits denke ich jedoch genau so oft, daß es richtig und wichtig im Leben ist, anderen Grenzen zu setzen und selbst zu bestimmen, was man tun möchte und was nicht. Denn das Leben ist schließlich nicht unendlich und am Ende sollte man doch sagen können, daß man sich an seinem Leben gefreut hat und nicht nur hauptsächlich leidige Pflichten erfüllt hat, nur um ein wenig zweifelhafte Anerkennung von anderen zu erhaschen.

[Silberfischchen]

Ich hab's gehasst, aus dem Garten rein zu müssen zum Klavier üben.

[BlackElve]

Bei mir lag das Musik machen sozusagen in der Familie. Mehr auf der mütterlichen Seite (mein Vater hat nur Querflöte im Spielmannszug gespielt). Mein Opa hatte ein Orchester, meine Mutter hat Gitarre gespielt. Ich habe schon sehr früh Gruppenunterricht auf der Blockflöte gehabt. Später an der Orgel versucht, richtig gelernt habe ich dann nur Mandoline, mit der habe ich dann auch im Orchester mitgespielt viele Jahre lang. Wir waren auf Konzerten vornehmlich in Altenheimen, 1 oder vielleicht 2x im Jahr in Luxemburg und auch auf ein paar Musikwettbewerben. So mit 17, 18 hats mich dann nimmer gefreut und ich habe aufgehört und die Mandoline nie mehr angerührt. Der Traum meines Opas wars immer, dass ich irgendwann das Orchester übernehmen würde, aber das war einfach nicht meins.

Davon ab war ich schon eher ein typisches Mädchen, habe lang mit Barbies gespielt (kam auch durch meine 4 und 5 Jahre jüngeren Cousinen). Bis meine Tante irgendwann gesagt hat wenn ich nicht bald aufhöre krieg ich bis ans Lebensende jedes Jahr zum Geburtstag ne Barbie geschenkt.
Von der Haarlänge wars bis circa 10 Jahre ein Bob bzw. Langbob, erst danach durften sie länger werden.