Ich habe heute im Bücherbasar ein Schätzchen erstanden, zu dem mich mich nur selbst beglückwünschen kann

Das Buch befasst sich wie der Titel sagt mit der englischen Mode des gesamten 19. Jahrhunderts, zu jedem einzelnen Jahr gibt es ausführliche Beschreibungen der Tages-, Abend- und auch Frisurenmode.
Über 1100 (!) Abbildungen zeigen den Wandel der Mode vom Empirestil über die Krinoline und die Tournüre bis hin zum Reformkleid. Besonders schön sind die detaillierten Zeichnungen von Einzelheiten wie Ärmeln, Shawls, Mänteln, Schuhen etc.
Für unsereins besonders spannend sind zahllose kleine Zeichnungen die sich mit der Hut- und Frisurenmode beschäftigen. Manche (nicht alle) Frisuren sind so deutlich abgebildet, daß man sie mit etwas Mühe (und entsprechenden Haaren

Ich habe das Buch für sage und schreibe 1,50 im Basar erstanden.

Es ist vermutlich auch in der einen oder anderen Bibliothek vorhanden und kann dort entliehen oder über Fernleihe bestellt werden.
English women's clothing in the nineteenth century
C. Willett Cunnington
New York: Dover Publ., ca. 1990
ISBN 0-486-26323-1
Und noch ein schönes Buch das ich im Basar in der Hand hatte:

Ähnliches Thema, allerdings beschränkt auf die Bürgerkriegsjahre in den USA.
Ich habe es nicht gekauft, da ich ohnehin zuviele Bücher habe, aber es lag ein paar Tage in meinem Büro und ich konnte es ausgiebig betrachten. (Manchmal ist es toll, Bibliothekarin zu sein

Dieses Buch enthält neben den Beschreibungen vor allem sehr viele zeitgenössische Bilder. Die allermeisten ungeschönt, da es sich eben nicht um Berühmtheiten, sondern um zwar wohlhabende, aber doch gewöhnliche Bürger handelt. Wir stellen fest: im 19. Jahrhundert waren die Frauen bei weitem nicht schöner als heute, auch wenn "Vom Winde verweht" und "Sissi" uns das einreden wollen

Interessant ist es aber jedenfalls allemal. Es gibt ein eigenes kleines Kapitel, das der Frisurenmode gilt und das ein paar seltene Fotographien enthält, die die Frisuren von hinten zeigen. Man sieht sehr deutlich, daß es auch damals besonders schöne, aber eben auch "gewöhnliche" und dünne Haare gab von denen man uns heute einreden würde daß man sie "nicht lang tragen" kann.
Who Wore What?: Women's Wear, 1861-1865
Juanita Leisch
Thomas Publ., 1995
ISBN 978-0939631810