phobe: Hallo erst mal.

Schade, dass wir gestern dann keine neue Lokalität mehr gefunden habe, sonst hätte man sich weiter utnerhalten können.
Ich habe alle paar Jahre mal ein seb. Ekzem. nur so münzgroß. Das geht mit Predni-Clotri-Basis-Creme weg, dazu Ducray-Shampoo und Ruhe ist. Mein HA kommt definitiv nicht vom Ekzem. Zum Glück, ich muss ich nicht alles haben, finde ich. Reicht so auch schon.
Eliminationsdiäten sind schwer angesagt, da hast du Recht. Ich kann das grad aber so nicht stehen lassen.
Dass man einen Mangel durch sie bekommt, ist so pauschal falsch. Es ist egal, ob man nun paleo wird, vegan, vegetarisch, glutenfrei, laktosefrei, zuckerfrei, so futtert wie Guru A oder B: allen gemnein ist, dass sie Lebensmittelgruppen streichen, die hochverarbeitet sind.
Wenn ich mich von ganzen Lebensmitteln und dabei abwechslungsreich ernähre (in der Regel also Dinge, die man als Rohstoffe bezeichnen würde, nichts, was eine künstliche Verpackung geschweigedenn eine Zutatenliste hat), dann ist eine strenge Elimination nicht weiter wichtig. Man eliminiert ja industrielle Produkte, und das reicht für die meisten. Da die meisten Menschen aber überhaupt kein Gespür dafür haben,was "industriell verarbeitet" schon alles ist (bzw. dann wohl zielich hilflos vor dem Herd stehen würden), ist es leichter zu sagen: Iss kein Fleisch (denn konventionellerzeugtes Fleisch ist angereichert mit Antibiotika und anderen Medikamentenrückständen, außerdem auch sonst nicht nahrhaft, man ist ja eigentlich ein total krankes Tier. Noch dazu ein Baby, dass auf Erwachsenengewicht gezüchtet wurde... der Perversion sind in der Fleischindustrie ja kaum Grenzen gesetzt), iss keine Milchprodukte (denn selbes wie beim Fleisch, außerdem "Not you Mom, not your milk" und für viele Ethnien tatsächlich schwer zu verwerten und über die Milch zu lamentieren würde hier noch Seiten füllen...), iss keine Saaten (was man dann auslegen kann als "iss kein Getreid"e, "iss keine Hülsenfrüchte", "iss keine Nüsse" - denn neben ein paar Gemeinsamkeiten, die Saaten - in großen Mengen - für alle schwierig machen, haben wir hier mit Weizen und Soja und Erdnüssen auch extrem modifizierte, hochgezüchtete Pflanzen vorliegen, die mit ihren Pflanzenahnen von nur 60 Jahren (wir brauchen also gar nicht die Steinzeit hier) weniger gemeinsam habemn, als wir mit dem Schimpansen. Noch dazu sind wir in konventionellen Produkten in dem Bereich auch nicht mehr vor genmanipulierten Pflanzen sicher. Gluten ist ein Schlagwort, ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Eine plakative Spitze und auch eine recht einfache, die es ermöglicht, mit dem Verzicht auf Gluten ziemlich viel anderes (nämlich den Unterewasseranteil des Eisbergs) auch zu vermeiden.
Weizen per se ist nicht böse, Soja auch nicht, Fleisch nicht, Milch nicht, Zucker nicht. Es ist der Kontext und die Menge.
An sich ist es unheimlich einfach: möglichst viel Gemüse (das ist der einzige Punkt, in dem sich sämtliche Ernährungen einig sind: Gemüse, Gemüse, Gemüse) und dann je nach Individualität den Rest dann mit den anderen Lebensmittelgruppen füllen. Die sollen auch organisch/biologisch, abwechslugnsreich und frisch sein. Einfach oder? Ja. Aber Essen muss einem sehr wichtig sein, denn nach "normalen" Maßstäben muss man schon viel Zeit dann mit der Zubereitung verbringen. Das ist nichts für "Faule". Anführungsstriche deshalb, weil das ja nix mit Faulheit generell zu tun hat, sondern eher damit, wieviel Zeit man eben bereit ist zu investieren. Wer aus welchen Gründen auch immer keine Zeit dafür hat: dann ist das so. Ich für mich habe aber entschieden, dass das so ziemlich die wichtigste Zeit ist, die ich mir einfach nehmen muss. Zusammen mit Schlafzeit. Essen und Schlaf sind heilig für mich, sie sind unantastbar für mich. Ich selbst bin z.B. die Faule Sau, was Sport und Pausemachen angeht. Da muss ich noch sehr üben.
Bla.
Mangelerscheinungen treten auf, wenn man einfach nur eliminiert, und die Lücke, die man öffnet einfach mit einem anderen "Übel" schließt.
Und so zum Nachdenken: die größte Eliminationsdiät an sich ist die hier bei uns ja anerkannte westliche Standarddiät (american standrad diet [SAD]- tut nix zur Sache, dass wir in Europa sind). Das wird klar, wenn man mal darüber nachdenkt, dass diese Diät nur aus sehr, sehr wenigen Lebensmitteln besteht. Gerade beim Gemüse. So, so viele Leute müssen bei Gemüse erst mal ne Runde nachdenken, wenn sie ihre 10-20 üblichen Verdächtigen durch haben, was es da sonst noch geben könnte. Und da geht es nur ums Kennen. Alle kennen Tomaten (und bei denen dann auch hauptsächlich die kugeligen...), alle kennen Gurken (die langen Schlangengurken und vielleicht auch noch Cornichons). Wer kennt Fenchel? Wer kennt Topinambur? Wer kennt rote Beete? Okay, jetzt habt ihr alle ICH gedacht. Und wer von euch isst die auch tatsächlich? Ich meine mehr als einmal im Halbjahr.
Und wehe, wir spielen das Spiel mal für Kräuter, dann merkt man mal richtig, wei wenig man kennt und isst.
Noch einen drauf: jetzt spielen wir das mit Süßigkeiten. Na, da kommen wir aber locker an 30 Produkte oder? Und die meisten essen die auch regelmäßig, oder?
Was ich sagen will: wer seine Kalorien aus Brot mit Belag, Nudeln mit Soße, Fleisch mit Beilage, Keksen mit Schoki bezieht, der mag zwar auf den ersten Blick keine Eliminationsdiät fahren, tut es aber mehr als jeder (gesundheitlich orinitierte!) Veganer, Paleo oder sonst was. Nur sieht man das hier nicht so, weil das hier ja als "normal" gilt.
Ich lebe ja laienhaft betrachtet nach einer sehr drastischen Eliminationsdiät. Kein raffinierter Zucker, keine Milchprodukte (bei Kuhmilch kompromisslos), keine Hülsenfrüchte (nur gekeimt), kein glutenhaltiges Getreide und von dem übrigen Getreide auch nicht alles), kein Fleisch aus konventioneller Tierhaltung. Wer mich verköstigen "muss" und nicht im Thema ist, der kriegt die Krise. Wer bei mir zu Hause mit uns isst, merkt dagegen nichts, außer, das es sehr bunt und gemüsig ist. Und vielleicht, dass keine Nudeln und kein Brot da sind.
Meine Blutwerte (und somit die Nährstoffe, die wir nach heutigem Wissensstand messen können) sind trotz meinem Knockout diesen Winter aber so gut wie nie.
Das und die Tatsache wie gut ich regeneriere, ist für mich Beweis genug, dass meine Futterei passt. Um Mängel mache ich mir wegen der Ernährung keine Gedanken mehr. Ich habe durch meine kaputte Verdauung zwei bekannte Lecks (B12 und Eisen), die einer Extrafütterung bedürfen, aber selbst dafür brauche ich nun VIEL viel weniger Supplemente. Mal gucken, vielleicht brauche ich auch bald gar nichts mehr.
Uff.
Aber das war mir wichtig.
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katze: Du hast zwischenzeitlich geantwortet. Dankr dir.

Viel Flutsch und viel Glanz klingt super. Ist notiert.
