Über 40 - Haare ab oder in mit langem Haar?

[BeanSidhe]

@Ommel, so gehts mir auch.....
einmal im Leben Knie erreichen,
und wenn ich 70 bin !
Ich halte durch !

[Silberfischchen]

Ha! Ommele, und wie Du Taille erreichen wirst!

BeanSidhe, Dein neuer Ava ist klasse!

[pheline]

ich hab auch schon gehört "das schaffst Du nicht mehr" wenn ich erwähnt habe, dass meine Haare richtig lang werden sollen. Ich habe meinem Gegenüber geantwortet ich hätte nicht vor innerhalb der nächsten 5 Jahre ins Gras zu beißen, woraufhin sie meinte ab einem gewissen Alter würden die Haare nicht mehr wachsen. Aha! Also bis jetzt habe ich dieses Alter nicht erreicht, und auch meine Mutter, die 25 Jahre älter ist, noch nicht, denn sie geht regelmäßig zum Friseur, was sie ja nicht müsste, würden ihre Haare nicht mehr wachsen....

[Donna Luna]

Ich möchte noch einmal auf die von Sumpfacker angesprochene Frage eingehen. Mit Dutt an sich sind wir doch aktuell total "im Trend" - halt nur nicht in unserer Altersgruppe. Dutt wird ja derzeit - nicht nur als Bloggerknödel - überall getragen. Also Dutt = altbacken, das glaube ich nicht, das das von Haarmuggeln so gesehen wird (höchstens, macht die jetzt auf "jung" mit ihrem hippen Dutt). Was eindeutig sehr "individuell" rüberkommt bei "den anderen" ist der ungewöhnliche Haarschmuck, der hier getragen wird. Das ist schon ein eindeutiges Alleinstellungsmerkmal. Ich habe hier noch nie jemanden einen Haarstab, eine Ficcare oder ähnliches tragen sehen. Aber das, finde ich, macht uns wieder sehr trendy. Gut ich stech mit meiner jetzigen Haarlänge in meiner Altersgruppe auch noch nicht raus, hier haben einige Frauen meines Alters APL oder BSL, wie das mit Ü50 und Steiß ist, kann ich nicht einschätzen. Das wird sicher schon etwas außergewöhnlich sein und wahrgenommen.

[sumpfacker]

Das sind alles gute Antworten, da kann ich was mit anfangen. Ich werde auch so gut wie nie auf meine Haare angesprochen, trage sie aber auch ausschliesslich geduttet in der Öffentlichkeit. Mit geöffneten Haaren kennen mich nur mein Mann und meine Töchter nebst Familien.

[Graureiher]

Also "neu erfinden durch Friseurbesuch" habe ich einmal in meinem Leben gemacht und es bitter bereut. Ich war in der Schule immer "die mit dem Zopf". Das fand ich langweilig, und habe mir daher zum Abi die Haare auf Schulterlänge abschneiden lassen und eine Dauerwelle machen lassen. Das Ergebnis war mäßig bis zeitweise katastrophal. Ich war zwar den Spruch "die mit dem Zopf" los, aber geändert hat sich für mich eigentlich nichts. Ich hatte dadurch weder mehr noch weniger Freunde, weder mehr noch weniger Erfolg im Berufsleben etc.. Durchs Langhaarnetzwerk habe ich Frieden mit meinen Haaren geschlossen und finde sie sogar hübsch. Die Entdeckung des Dutts war ein sehr wichtiger Schritt für mich. Ja, ich sehe damit sehr altbacken aus, auch weil ich mich alles andere als chic kleide (ab Größe 52 gibt es sowieso nur noch Kartoffelsack ), aber ich fühle mich damit wunderbar aufgeräumt und finde es toll, das ich lange Haare UND alle Haare aus dem Gesicht gleichzeitig haben kann. Und das es dann auch noch dabei hilft, das die Haare länger werden ist doch echt genial.

Viele Grüße
Graureiher

[Bernstein]

Ich habe mich selbst neu erfunden

Weit über 2 Jahrzente war ich immer nur "die große Blonde mit der Dauerwelle".
Weil blondiert und dauergewellt "das Beste für so dünne Haare, das gibt toll Volumen" sei, laut meinen damaligen Friseuren.

Tja, irgendwann hatte ich das wirklich total satt, habe die Dauerwelle rauswachsen lassen (die letzte hatte ich im Jahr 2003) und das furchtbar kaputte Stroh-Blond erst mal mehrfach mit Henna überfärbt, was natürlich knallorange wurde, aber noch nicht mal schlecht aussah, da mir als Herbsttyp (auch das fand ich zu der Zeit raus!) Orange in allen Varianten super steht
Gleichzeitig meinen gesamten Lebensstil, auch den Freundeskreis komplett geändert (mich von Leuten getrennt, die mir nicht guttun)
u.a. damals auch schon auf NK und überwiegend vegetarische Ernährung umgestiegen.

Die Entdeckung des LHN, wo ich übrigens vor meiner Anmeldung schon 4 Jahre ! mitgelesen hatte, hat mir nochmal einiges an Mut gegeben, mein Ding durchzuziehen!

Meine Frisuren und mein gesamter Stil wirken auf die Dorfleute hier und auch auf mein persönliches Umfeld wohl sehr skurril, ich bekomme ziemlich häufig seltsame, auch abfällige Kommentare - aber ich fühle mich wohl so, wie ich bin, werde mein Haar weiter wachsen lassen, so lang wie nur möglich; und auch meinen eigenen Stil werde ich weiter pflegen, eben weil mir das so gefällt.

[Alanna]

Ich hab' auch den Eindruck, dass meinem Umfeld meine Frisuren ziemlich egal sind - ich trage im Büro fast ausschließlich hochgesteckt (Banane, verschiedene Dutts), mit unterschiedlichem Haarschmuck und bisher hat sich niemand dazu geäußert.

Das einzige Mal, dass ich Kommentare zu meiner Frisur bekam, war beim Offentragen ("ich wusste nicht, dass du so lange Haare hast" und "solltest öfter offen tragen").

Sollte ich durch meine Frisuren altbacken und konservativ wirken, passt das aber wiederum gut zu meiner Tätigkeit im Sektor Finanzdienstleistung; sehe sowieso deutlich jünger aus und da kann es nicht schaden, etwas "seriöser" auszusehen (bin 34 und werde meist auf Mitte 20 geschätzt).

Übrigens finde auch ich die reflexhafte Unterstellung von Neid, wenn ein Kurzhaar sich kritisch zu langen Haaren äußert, auch etwas zu simpel. Mag oft zutreffen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass etliche Personen lange Haare schlichtweg nicht schön oder nicht erstrebenswert finden.

[Bernstein]

Ja, den Eindruck habe ich auch, dass vielen Leuten langes Haar gar nicht gefällt.
Warum?
Keine Ahnung.
Aber nicht jedem muss automatisch alles gefallen, leben und leben lassen.

Bei mir kommt oft (ich sehe das positiv!):
"Du bist so unmodern/öko/alternativ/hippie!"
Bin ich gern!
Meine Dutts, Schmuck und Kleidung wirken wohl so auf mein Umfeld - es passt allerdings auch wirklich zu mir und zu meiner Lebenseinstellung

Mein Mann meint zB. immer: "Du mit Deinen Öko-Omafrisuren!"

Kennengelernt hat er mich vor 27 Jahren als aufgestyltes Metal-Girlie mit Kutte, in Lederhosen, Bandshirts und mit reichlich Nietenarmbändern plus blonder Dauerwellenmähne

[sumpfacker]

Ich kenne Eine die ekelt sich vor langen, besonders bei dunklen, Haaren. Ein langes Haar auf ihren weißen Fliesenboden und sie reagiert als würde ne Riesenspinne da sitzen. sie trägt raspelkurz und hat nen Putzfimmel.

[Jemma]

Übrigens finde auch ich die reflexhafte Unterstellung von Neid, wenn ein Kurzhaar sich kritisch zu langen Haaren äußert, auch etwas zu simpel.

Sehe ich genauso.
Das mag allerdings auch damit zusammenhängen, dass es stellenweise kaum schöne, gepflegte lange Haare und Frisuren in freier Wildbahn zu bewundern gibt und in einigen Köpfen noch der Standard drin ist, frau habe ab einem gewissen Alter die Haare kurz zu tragen (à la "wallendes Haar nur für Jungfrauen vor der Ehe" etc.).
Und das Märchen von "wenn man älter wird, wachsen die Haare nicht mehr" hängt meiner Meinung nach genau damit zusammen. Klar wächst das Haar nicht mehr dolle, wenn es dauergefärbt, gestylt und hitzestrapaziert ist, jedenfalls nicht, wenn man es nicht mindestens genauso dolle pflegt. Aber das hat nichts mit dem Alter zu tun. Dass Haare mit dem Alter dünner werden können ist eine andere Sache, aber dem kann man durch Verzicht auf chemische Strapazen durchaus entgegen wirken. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie meine Haare nach dem Absetzen der Chemiefarbe gefühlt wieder doppelt so dick geworden sind - und ich hatte schon gedacht, meine Haare würden wegen des Alters dünner werden (mit Ende 20).
Mit langen Haaren bzw. vor allem mit langen Haaren in ordentlichen Frisuren sind wir definitiv nicht Standard (was ich hier auf der Straße mit langen Haaren sehe, sind vor allem junge Mädchen und junge Frauen mit geglätteten offenen Haaren oder Bloggerknödel) - und dementsprechend teilweise gewöhnungsbedürftig. Vom allgemeinen Look mal ganz abgesehen: Wenn man die Haare hinten zusammennimmt, in welcher Form jetzt auch immer, sieht man mehr vom Gesicht. Das hört sich so simpel an, aber manche Leuten fühlen sich wirklich unbehaglich, wenn sie von einem Gesicht so viel sehen oder von ihm angeguckt werden.

[Bernstein]

@sumpfacker
das könnte genausogut eine bzw. sogar mehrere Bekannte von mir sein

@Jemma
das mit denm freien Gesicht war mir bisher eigentlich gar nicht so bewusst - aber jetzt, wo ich so drüber nachdenke, könnte das ein guter Grund sein....
Hat für mich, gerade auch weil ich meinen Pony derzeit rauswachsen lasse, etwas von "der Welt die Stirn bieten" und "Gesicht zeigen".

(Früher habe ich mein Gesicht hinterm Pony versteckt, mir wurde ständig gesagt, dass ein Pony für mich mit meinem "langen Pferdegesicht" vorteilhafter sei...)

Offenbar ist nun dieses "Offene" tatsächlich genau das, was viele irgendwie "erschreckt"...

[Logbrandur]

Um auch als unter 40jährige was beizutragen: diese Neid-Sache sehe ich ähnlich wie viele hier.
Es mag sicher einige Leute geben, bei denen das klarer Neid ist aber es gibt auch genug Frauen, denen langes Haar selbst nicht wirklich gefällt.
Meine Mutter hatte zB früher selbst sehr lange Haare (Hippie Zeit ahoi), sagt aber selbst, das hatte sie damals weil es in war und ihr gefällt eigentlich kurzes Haar (also so bis Schulterlänge) am besten. Sie sagt auch immer mir stehen kurze Haare besser obwohl ich von anderen Leuten durchaus auch mal das Gegenteil höre.

Was bei vielen Frauen sicherlich auch mit reinspielt ist das Feedback, das sie von ihren oder fremden Männern bekommen. Da gibt es eben auch welche, denen lange Haare gar nicht zusagen und welche, die es bei jungen Frauen gut, bei älteren aber befremdlich finden.
Neulich hab ich da erst eine Diskussion mit meinem besten Kumpel und einem Bekannten geführt. Für den einen sind Frauen, die er attraktiv findet unattraktiver, je länger die Haare werden (egal wie alt die Frau ist) und für den anderen ist das genau andersrum (er betitelte es sogar als "eine Einladung zum S**"). Als ich dann mal fragte wie er das mit zunehmendem Alter sehen würde da meinte er dann wenn eine Frau mitte 40 noch lange Haare hätte sei das sehr seltsam. Ich könnte mir daher gut vorstellen, dass bei einigen Frauen die dazugehörigen Männer und die Meinung "der Gesellschaft" doch ein Grund dafür sind, dass die Haare fallen auch wenn die Frau sie vielleicht sonst weiter lang getragen hätte.

[Silberfischchen]

Ich weiß nicht, ob die alten Diakonissen die ich gepflegt habe alle fehlernährt waren, aber die hatten deutlich kürzere Terminallängen als unsereiner (waren fast alle deutlich über 80 bis über 100. Die Haare wurden alle 2 Wochen gewaschen und nie gefärbt oder gestylt, nur geflochten und ggf. hochgesteckt. Ich denk schon, dass einige, grad die mit Breikost, deutliche Vitaminmängel hatten, aber dass das Haar im Alter langsamer wächst und damit die TL zurück geht, denk ich auch. APL hatten aber alle von denen noch. Wenn auch tw. mit ZUs unter 1 cm.

[Alanna]

Hmja, zwischen 40 und 80 sind aber ein paar Jahre Zeit

Kann mir gut vorstellen, dass im hohen Alter die Haare nicht mehr so lang werden, aber das ist echt noch eine andere Kiste als wenn man 40+ ist.