Guten Tag miteinander
Vor ein paar Wochen kam beim Herumexperimentieren mit halb-offenen Frisuren eine Variante des waterfall-braids heraus, die ich "reversed waterfall" taufte. Einfach aus dem Grund, weil die Strähnen hier nicht nach unten "fallen", sondern nach oben. Bei meiner Forumsrecherche, ob schon jemand auf diese Variante gekommen war, fand ich heraus, dass sie zwar Ähnlichkeiten mit dem french-triple-basket-weave hat, aber (meiner Meinung nach) immer noch verschieden genug ist, um eine Anleitung dafür zu machen.
Über was redet der Typ da eigentlich? Hier drei Fotos vom fertigen Zopfkonstrukt:
Interessiert? Dann legen wir mal los. (Kurzer disclaimer: Da ich selber (noch) kurze Haare habe, frisiere ich einen Übungskopf und kann deswegen keine Aussage darüber geben, wie schwer diese Frisur am eigenen Kopf zu flechten ist)
Was brauchen wir?
Nur die Fähigkeit, englisch und evtl. den waterfall flechten zu können. Ach, und einen kleinen Haargummi.
Als erstes reservieren wir am Stirnansatz ein paar Haare, die werden wir gegen Ende brauchen:
Dann nehmen wir an einer Seite (hier jetzt rechts) beim Haaransatz über den Ohren ein paar Haare, teilen sie in drei Strähnen und flechten eine Runde normal englisch. Danach, nehmen wir, falls die Strähne von unten kommt, Haare vom Deckhaar dazu und wenn die Strähne von oben kommt, legen wir sie über den Kopf ab und nehmen stattdessen eine neue Strähne. Sieht dann nach den ersten Flechtabläufen ungefähr so aus:

Im Grunde eben nur ein umgedrehter Wasserfall
Diese Prozedur machen wir weiter bis hinten Mitte, wo wir aus den drei Strähnen einen einfachen Engländer flechten, damit alles zusammenhält:
Nun können wir auch die ganzen fallengelassenen Strähnen, die oben auf dem Kopf liegen einfach zur Seite...ja, fallen lassen

und uns der anderen Seite widmen.
Am Ende sollte es ungefähr dieses Bild ergeben:
Nun kommen die am Anfang reservierten Haare ins Spiel. Diese in drei Strähnen teilen, eine Runde normal englisch flechten und dann immer von der jeweiligen Seite die vorderste fallen gelassene Strähne mit dazunehmen:
Bis wir am Ende des Kopfes angelangt und alle fallenden Strähnen verflochten sind:
Hier stehen uns nun viele Möglichkeiten offen. Lacebraids, Fünfer, kleine Dutts usw. Ich hatte mich für die wohl einfachste Variante entschieden. Einfach die drei mittleren Strähnen weiter englisch flechten und links und rechts noch die zwei Engländer der Seiten dazunehmen:

Noch mit dem Haargummi am Ende abschließen und voilà, fertig und bombenfest.
Ich bin gespannt wie eure Erfahrungsberichte ausfallen, denn, wie gesagt, ich kann keine Angaben über Tragegefühl oder Schwierigkeit geben.
Viel Spaß, euer Iúlion!
