Als Kind hatte mir meine Mutter immer kurze Haare geschnitten, so richtig Streichholzkurz, aber gestört hat es mich nicht, lange Haare waren mir nicht wichtig und kurze Haare sind wirklich, wirklich praktisch, wenn man als Kind noch nicht eine Frisur stylen, gelen, föhnen muss. Ich finde auch nicht, dass meine Mutter da irgendetwas falsch gemacht hat.
Irgendwann hat es mich dann gestört, dass man mich immer für einen Jungen gehalten hat - ich weiß gar nicht mehr, müsste im Kindergartenalter gewesen sein, ich habe immer noch im Kopf, wie eine Kassiererin mich fragt, ob der kleine Junge ein Bonbon will

Ab da sollten sie eben wachsen, wirklich erinnern tu ich mich nicht mehr, dazu war ich dann doch zu klein und die Haare nur Mittel zum Zweck.
(Falls ich mal Kinder habe, würde ich es wahrscheinlich ähnlich machen. Kurz halten, bis sie protestieren, dann so weit es von der Pflege möglich ist, die Kinderwünsche berücksichtigen.)
So lange ich mich dann zurückerinnern kann, hatte ich Haare zwischen Kinn und kurz vor APL - bis auf einen Scherenaussetzer meines Vaters, seitdem mag ich eigentlich Frisöre, die haben eher gemacht, was ich wollte ... - was für mich eine praktische Länge war, da ich den Großteil der Zeit einfach Pferdeschwanz machen konnte, nicht wirklich Pflegen musste und 1-2x im Jahr eben den zersplissten Zuwachs unten hab schneiden lassen. Dabei hab ich dann öfter mal dem Frisör versichert, dass wirklich so viel absoll. Meine Eltern haben mir nie reingeredet, auch als ich mal Knatschrot nach hause gekommen bin, meinte meine Mutter nur, ein paar Wochen früher wäre besser gewesen, damit mein neues Umfeld mich gleich so kennen lernt
Dann hat mein Freund gesagt, dass er mich nie mit kürzeren Haaren sehen möchte, als zu dem Zeitpunkt, wo wir uns kennengelernt haben. Das war in einer Phase, wo ich wegen Juck und Schupp mit einer Kurzhaarfrisur geliebäugelt hatte, mich der Stylingaufwand aber mal wieder abgeschreckt hatte.
Irgendwie bin ich dann hier aufgeschlagen, hab eine haarverträgliche Pflege für Faule gefunden und hm... meine Motivation ist jetzt eigentlich, dass ich ja nicht kürzer "darf", also geht nur länger und da nichts kaputt ist, verfahre ich nach dem alten Schema und schneide nur zum Angleichen. Irgendwie will ich langsam auch wissen, was meine Haare an Länge schaffen, bevor ich sie nicht mehr hübsch finde.
(Sekundärmotivation: Wenn ich irgendwann wegen Alter/Hochzeit/Trennung/Nachwuchs schneide, wird das nicht unter Pferdeschwanzlänge gehen. Der Schnitt soll sich aber lohnen, da muss Länge her)
Mal sehen, ob das als Motivation zum Züchten reicht, bisher war der Hauptretter für meine Haare meine Faulheit. Frisörtermin ausmachen, wenn sie nerven ist soooo umständlich
