ich möchte hier gerne ein ganzheitliches Projekt starten, was einige Probleme lösen soll und den (hoffentlich erfolgreichen!) Weg möchte ich gerne dokumentieren.
Mein größtes Problem derzeit ist der akute Haarausfall. Mir fallen am Tag mittlerweile zwischen 250 und 400 Haare aus und es ist zum Heulen. Erschwerend kommt hinzu, dass ich aktuell ein paar Medikamente nehmen muss, da ich mich einer Operation unterziehen musste, das verbessert die Situation natürlich nicht so wirklich.
Angefangen hat der jetzige Haarausfall glaube ich im November 2014. Ich dachte, es lag an meinen strapazierten Haaren und konnte mich dann Mitte Dezember 2014 dazu bringen, die kaputten Spitzen abschneiden zu lassen. Da ich nicht zum ersten Mal mit HA zu kämpfen habe und geschnittene Haare schon mehrfach wahre Wunder bewirken konnten, hatte ich die Hoffnung, dass sich das Thema damit auch erledigt hätte. Leider nein.
Weiterer Minuspunkt, den ich mir auch selbst auf die Fahne schreiben muss, sind diverse Färbeaktionen im Dezember. Ich habe leider schon einige graue Haare und nachdem ich es 1,5 Jahre lang geschafft hatte, sie nach jahrelanger Blondierung (bin von Natur aus dunkelbraun) in Ruhe zu lassen und sogar viele abgebrochene Haare schon weit nachgewachsen waren, überkam es mich plötzlich und ich färbte meine Haare in einen Mahagoni-Ton.
Da mir das aber nicht so gut gefiel und ich auch zu unterschiedliche Haarfarben drin hatte (vom Ansatz bis zu den Ohren war Naturton, das sah natürlich anders aus als in den noch in dunkel gefärbten Längen), habe ich mittels Color B4 die Haare wieder entfärbt und sah, dass meine Haare wieder ziemlich aufgehellt waren, in einer Art Kupferton. Die Sehnsucht nach einer neuen Haarfarbe lies mich aber nicht los, ich fand mich langweilig, wollte auffallen, also entschloss ich mich, mit einer Directions-Tönung (Dark Tulip) drüber zu gehen. Das Ergebnis fand ich total super, auch wenn ich nach wie vor auf dem Kopf einen anderen Ton hatte als in den Längen, aber diesmal sah es sogar aus wie gewollt und die Übergänge waren ganz ok.
Mit den chemischen Behandlungen war es dann aber leider noch nicht vorbei, kurz vor Weihnachten stieß ich zum ersten Mal auf eine Methode namens "Keratin Treatment" oder auch "Keratin Smoothing", "Brazilian Blowout" u. ä. genannt. Eigentlich suchte ich im Internet nur nach einer Methode, die Directions-Tönung länger haltbar zu machen und fand dadurch sogar einen Weg, meine Naturkrause semi-permanent zu bändigen und wieder gesünder aussehen zu lassen.
Ich bestellte mir dieses Keratin bei Amazon und an Heiligabend habe ich mich diesem Treatment unterzogen und muss sagen, das Ergebnis war der absolute Hammer. Traumhaft schöne, glatte, glänzende, seidige Haare. Der einzige Haken, ich durfte meine Haare 72 Stunden lang nicht waschen. Leider habe ich einen sehr schnell fettenden Kopf, länger als 2 Tage kann ich meine Haare nicht ungewaschen lassen. Je länger ich das hinauszögere, umso schneller bekomme ich Schuppen - und nicht nur das, es tut sich eine weitere sehr unschöne Baustelle auf...
Vor geraumer Zeit wurde bei mir die Neigung zu einem bestimmten Hautpilz festgestellt, der diese Kleieflechte (oder wie sie heißt) auslöst. Dieser Pilz wird von Schweiß genährt, man könnte es auch so formulieren, dass ich eine Allergie gegen meinen eigenen Schweiß entwickelt habe und die Ursache kann man nicht bekämpfen. Im Sommer, wenn ich viel Schwitze (und leider bin ich generell ein Typ der sehr schnell schwitzt), oder wenn ich Sport treibe muss ich also immer unmittelbar sobald ich kann unter die Dusche, je länger dieser Schweiß auf meiner Haut ist, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Pilz wieder ausbricht. Es ist zum Heulen.
Ein Mittel dagegen heißt Epi Pevaryl, das ich rezeptfrei in der Apotheke bekomme. Irgendwann ging ich mal zum Hautarzt, als ich noch nicht wusste, woher diese komischen Flecken auf meinem Rücken herkamen, bekam dieses Mittel verschrieben was ich auf Körper und Kopf auftragen musste und stellte irgendwann fest, dass meine Schuppen, dieser Juckreiz und ein latenter Haarausfall zurück gingen. Seitdem ist dieses Epi Pevaryl auch eine kleine Waffe gegen gelegentlich aufkommenden Haarausfall. Sobald es auf dem Kopf anfängt zu jucken und zu schuppen, nehme ich das Zeugs 3 Tage lang und kurze Zeit später normalisiert sich soweit wieder alles. Was man so normalisiert nennen kann, ich bin trotzdem dann immer ganz nah an dieser 100 Haare-pro-Tag-Grenze.
Um auf diese Keratin-Kur zurück zu kommen: Da ich meine Haare ja 3 Tage lang nicht waschen durfte, glaubte ich, dass sich dadurch wieder diese Pilz-Bildung begünstigt hatte und nach und nach wieder Schuppen gebildet haben und noch mehr Haare ausfielen.
Das sind so die Faktoren, von denen ich glaube, dass sie großen Einfluss auf den HA haben und wo auch ich in gewisser Weise selbst Schuld dran sein könnte.
Meine Ernährung hat sich in den letzten Monaten auch wieder deutlich verschlechtert. Leider ist das für mich nicht so einfach, mich nonstop gesund und ausgewogen zu ernähren, da ich mit einer Essstörung zu kämpfen habe. Ich weiß aber zumindest, was zu tun ist und sobald ich die Postoperativen Nebenwirkungen überstanden habe (kann zur Zeit fast gar nichts essen, außer Pudding und Suppe), werde ich mich auch wieder bemühen, mich gesund zu ernähren.
Ein weiterer Faktor, der sich negativ auf meine Haare auswirken kann, ist meine *wahrscheinlich* erbliche Vorbelastung. Zu meiner leiblichen Mutter habe ich keinen Kontakt mehr. Als ich sie das letzte Mal vor 15 Jahren sah, war sie etwa 45 Jahre alt und hatte kaum noch Haare auf dem Kopf, sie sah aus wie ein gerupftes Huhn. Ich weiß nicht, ob es eine Erkrankung bei ihr war, auf den schrecklichen Lebensstil zurück zu führen war oder erblich bedingt, aber es macht mir große Angst, dass ich auch so enden könnte. Was ich noch weiß ist, dass wir beide sehr früh graue Haare bekommen haben und sie, meine Schwester und ich schon immer eine gewisse Haarfärbesucht hatten.
Verflixt.
Ja, das zu meinem Problem. Da ich davon ausgehe, dass es sehr wahrscheinlich selbst verschuldet ist, werde ich jetzt erst mal die typischen Strippen ziehen und versuchen, mein Verhalten zu verbessern. Sobald ich wieder kann, wird die Ernährung umgestellt. Zusätzlich werde ich aber auch auf Nahrungsergänzungen zurück greifen, denn sicher ist sicher. Diese Ergänzungen nehme ich auch heute schon, denn im Tabletten schlucken bin ich ja zur Zeit schon geübt

Ich nehme:
- Taxofit Eisentabletten
- Taxofit Folsäure + Metafolin
- Zinkorot
- Abtei Kieselerde Plus Zink, Biotin, Kupfer
- Pantovigar
- Aminosäuren
- Basica
Das ist eine ganz schön lange Liste und auch kein günstiger Spaß. Alleine für das Pantovigar habe ich die Tage 72€ für 300 Stück bezahlt, damit sollte ich 100 Tage auskommen. Da es im Internet aber recht gute Bewertungen hatte und ich allmählich echt verzweifelt war, habe ich es gekauft. Eisen und Zink nehme ich sowieso und hochdosiert, da ich als Sportlerin einen erhöhten Bedarf habe. Folsäure nehme ich, naja man kann es sich denken, im Hinblick auf ein gewisses anderes Projekt, das irgendwann in der Zukunft mal starten soll. Die Aminosäuren habe ich sehr lange vernachlässigt und stehen nun wieder auf meiner Ergänzungsliste und der Rest ist jetzt nun auch wegen dem akuten Haarausfall dazu gekommen. Hoffen wir mal, dass es was bringt.
Was die chemischen Behandlungen angeht, puuuuh.... Ganz ehrlich, darauf verzichten mag ich nur ungern. Ich versuche aber schon, es so gut es geht hinauszuzögern. Die Keratin-Behandlung sehe ich mittlerweile als unverzichtbar an, denn meine Haare haben sich einfach sowas von verbessert, auch nach einem Monat bin ich immer noch schwer davon angetan und habe mir schon ein Großpack nachbestellt.
Die Directions müssen natürlich irgendwann mal nachgetönt werden, das Keratin-Treatment muss irgendwann mal aufgefrischt werden, das müsste so ungefähr alle 4 Wochen geschehen, damit es stets gepflegt aussieht. Meine dunklen Ansätze müssten leider auch nachblondiert werden (das habe ich nur dieser blöden Mahagoni-Färbung zu verdanken, ich hätte nie gedacht, dass sie die Haare so aufhellen würde), dafür habe ich mir beim Friseur-Bedarf Blondierpulver und 6% Entwickler besorgt, doch ich plane, es ziemlich mit Wasser zu strecken, um auf vielleicht 4,5% zu kommen, um dann die Haare möglichst schonend aufzuhellen. Und auch nicht ganze Hellblond!!! Mehr ein Goldblond, das reicht, sonst sehen die Directions darauf zu krass aus

Was ich nun auch wieder anders machen werde, sind Hitzebehandlungen. Durch dieses Keratin-Treatment war ich immer sehr verlockt, nach dem Haarewaschen meine Haare zu föhnen, weil es plötzlich so schnell ging und die Haare innerhalb von 5 Minuten trocken und glatt waren. Sonst habe ich dafür locker 15 Minuten benötigt und sah ohne Rundbürste aus wie ein Wischmopp. Mit dem Glätteisen geglättet habe ich die Haare sowieso schon sehr selten, aber halt öfter mal glatt geföhnt. Das werde ich jetzt wieder so gut es geht vermeiden, es gibt nur einen Tag in der Woche (samstags), an dem ich gut aussehen *muss* und die Haare gerne offen tragen würde. Unter der Woche darf da gern ein langweiliger Zopf her

Meine Haare wasche ich seit dieser Keratin Behandlung nur noch mit salz- und sulfatfreiem Shampoo und Conditioner, damit das Keratin länger in den Haaren bleibt.
Im Idealfall schaffe ich es, sie nur alle zwei Tage zu waschen. Das bedeutet, dass ich auch meinen Sport danach ausrichten muss. Zur Zeit bin ich zwar noch gehandicapt und das wird auch noch ein paar Wochen so anhalten, aber danach werde ich langsam wieder einsteigen. Jeden zweiten Tag und danach direkt Haare waschen und das möglichst kalt und an der Luft trocknen lassen soll nun die neue Strategie sein. Habe hier gelesen, dass das auch helfen kann, trockene Kopfhaut und Schuppen zu vermeiden. Ich hoffe nur, dass ich mir davon keinen weg hole, denn es ist leider schon sehr sehr oft passiert, dass ich mir eine Erkältung zugezogen habe, wenn ich meine Haare an der Luft hab trocknen lassen und der Kopf sehr kühl wurde. Gleiches passiert auch, wenn ich die Haare über Nacht im Handtuch trocknen lasse, das kann gut gehen, kann aber auch mit einem grippalen Infekt weiter gehen am nächsten Morgen. Sehr sehr unschön alles...
Achso, und wegen der Schuppen noch, da möchte ich gerne präventiv auch alle 4 Wochen, an den Tagen bevor ich meine Haare neu töne, diese 3-tägige Epi Pevaryl-Kur machen. Dafür müsste ich die Haare dann zwar jeden Abend damit einschäumen und morgens ausspülen, aber das werde ich schon verkraften

Ja, soweit erstmal die Strategie. Wenn die ganzen Medikamente abgesetzt sind und aus dem Blut verschwunden, werde ich hoffentlich schon eine Verbesserung merken. Wenn es soweit ist, wollte ich aber auch sicherheitshalber mal zum Hausarzt gehen und ein Blutbild machen lassen. Ich hoffe er spielt auch mit und schickt mich nicht zum Hautarzt, denn die haben mich schon einmal eher unsympathisch in Sachen Haarausfall behandelt (damals konnten aber zumindest Schilddrüsenfehlfunktion und andere hormonelle Störungen ausgeschlossen werden).
Ich würde gerne noch Bilder hochladen, aber es scheint, als müsste man die erst ins Internet hochladen und dann eine Adresse angeben. Hm, bin da etwas skeptisch, dann müsste ich mich erst wieder auf einer anderen Plattform anmelden usw... (Falls jemand einen Tipp für mich hat und weiß wie sowas unkompliziert geht, bitte melden

Jetzt stellt sich mir nur die Frage, was schreibt man in so ein Haartagebuch täglich rein?
