Etwa in diesem Text:
Zwischen 1718 und 1732 wurden aus osteuropäischen Dörfern regelrechte Vampirepidemien gemeldet. Eine der ersten und bekanntesten Meldungen ist von 1724/25 und betrifft das Dorf Kisolova in Nordbosnien. Der Kameralprovisor Frombald wurde mit der Klärung der Vampirfälle beauftragt. Sein Bericht[2] wurde am 21. Juli 1725 in der österreichischen Staatszeitung veröffentlicht. Frombald beschrieb, was er in Kisolova erlebt hat. In diesem Dorf trat ohne ersichtlichen Grund ein vermehrtes Sterben der Bewohner auf, so verstarben innerhalb von acht Tagen neun Personen verschiedenen Alters nach eintägiger, angeblich bereits ausgestandener Krankheit. Dafür wurde Peter Plogojowitz (auch: Plagojevic oder Blagojevic) verantwortlich gemacht, der zehn Wochen zuvor gestorben war. Auf dem Totenbett sagten alle Erkrankten aus, sie seien im Schlaf von Plogojowitz gewürgt worden, was später als die Handlung eines Vampirs gedeutet wurde. Das Grab von Plogojowitz wurde geöffnet und man fand die Leiche angeblich im Zustand eines Vampirs: Sie war noch recht unverwest, hatte eine frische Farbe und strömte kaum Verwesungsgeruch aus. Außerdem waren Haut, Haare und Nägel nachgewachsen, nachdem sich die ursprüngliche Haut und die Nägel abgeschält hatten. An den Körperöffnungen fand man frisches Blut, das man für Blut der Opfer hielt. Die Dorfbevölkerung beschloss deshalb, den Leichnam zu pfählen und anschließend zu verbrennen.
Quelle: Wikipedia, ich kenne den Text aus einem Benecke-Buch (weiß aber nicht mehr, aus welchem - egal, alle interessant...)
Eine (natürliche) Ursache für das scheinbare Haarwachstum nennt Christian Friedrich Garmann bereits 1670 in seinem Traktat De Miraculis mortuorum, Seite 49. (Interessant - und ein bisschen gruslig - ist auch Punkt 7: "Dass sie bei den Toten die Farbe verändern".)
Hier ist ein Text mit weiteren Erklärungen, leider kann ich da nichts rüberkopieren...

(sie ist richtig, aber da ich keinen Abschluss in Medizin oder Biologie besitze, müsst ihr mir das nicht glauben...): *"Eklig!"-Modus an* dadurch, dass die Haut der Leiche (die ja viel Wasser/Gewebeflüssigkeit enthält) bei gegeben Umständen (also luftige Lagerung, oder trockene Böden) eintrocknet*, Haare und Fingernägel als Horn aber nicht, "schrumpft" die Haut an Nagelbetten und Kopfhaut ein, während das Horn in seiner Länge/Ausdehnung konstant bleibt. Sowohl Haare als auch Nägel sehen durch das rundum weggetrocknete Gewebe also länger aus. Bei sehr langen Haaren dürfte der Unterschied aber wohl kaum ins Gewicht fallen, denke ich... also keine Chance auf After- Death-Rapunzel...

*wer wie ich ein altes Ekel ist, kann sich das Eintrocknen an vorsichtig abgeschnippelter Hornhaut ansehen...
So, etwas weiterführender Text:
Der Begriff "Vampir" ist untrennbar, aber unrichtig mit dem Namen "Dracula" verbunden. Heutige Vorstellungen über das äußere Erscheinungs-Bild von Vampiren sind vorwiegend durch Hollywood-Produktionen geprägt; Vorlage bzw. Grundlage für diese Verfilmungen bildet der Roman “Dracula³ von Bram Stoker aus dem Jahre 1897. Obwohl die Figur Dracula eine Erfindung Stokers ist, hat er sich auf eine historisch belegte Person bezogen: Den heutigen rumänischen National-Helden Vlad Tepes, geb. 1431, Herrscher der Walachei, auch bekannt als "der Pfähler". Dessen Leben und Wirken erklärt jedoch nicht die Eigenschaften, die Vampiren seit Jahrhunderten zugeschrieben werden.
Die Wurzeln des Vampir-Glaubens reichen bis ins Babylonische Reich und das alte Griechenland. Um 1730 kam es in Böhmen und den angrenzenden Gebieten zu einer sehr starken Beachtung der angeblichen Vampir-Erscheinungen, bis in den Jahren um 1870 in (West-)Preußen sogar gerichtliche Verhandlungen wegen "unbefugte Beschädigung eines Grabes und beschimpfender Unfug" gegen Menschen geführt werden mussten, die ihren Angehörigen den Kopf abgeschnitten und ans Fuß-Ende des Sarges gelegt hatten. Für die vorliegende Studie wurden aus historischen offiziellen Berichten, Zeitungs-Meldungen, juristischen Darstellungen und kritischen Kommentaren Erkennungs-Zeichen für Vampire (Diagnose-Kriterien) sowie die indizierten Gegen-Maßnahmen (Therapie-Standards) herausgearbeitet.
Die folgenden angeblichen Diagnose-Kriterien für das Vorliegen eines Vampirs beim Exhumieren bzw. bei der Sarg-Öffnung wurden am häufigsten genannt:
Keine oder kaum Anzeichen für Verwesung,
guter bis fettleibiger Ernährungszustand im Gegensatz zu prämortaler Kachexie,
Wachstum von Haaren, Bart und Fingernägeln,
Abfallen der Haut samt Nägeln von Händen und Füßen, darunter frische Haut und neue Nägel,
frisches Blut im Mund bzw. blutverschmierter Mund. Als Therapie wurden am häufigsten  einzeln oder in Kombination  gewählt:
Stoßen eines spitzen Pfahls durch die Brust (oder Zunge),
Enthaupten,
Verbrennen.
Die Kriterien zur Diagnose eines Vampirs (und der Therapie-Maßnahmen) lassen sich allesamt durch natürliche Leichen-Veränderungen und deren Variations-Breite erklären. Die mangelnde Kenntnis der natürlichen Leichenerscheinungen und deren Fehl-Interpretation begründete und verfestigte einen Aberglauben.
Korrespondenz: Dipl.-Biol. Dr. rer. medic. Mark Benecke, International Forensic Research & Consulting, Postfach 250411, 50520 Köln
Quelle
und weiter (blutverschierter Mund etc.):
Andere postmortale Leichenerscheinungen können aus einem einfachen Toten noch leichter einen Scheinvampir machen. So kennt jeder Leichenbeschauer das Geräusch, das einem Verstorbenen entweichen kann, der aufgerichtet wird. Die dabei gelegentlich aus den zusammengedrückten Lungen strömende Luft erzeugt nicht nur ein letztes Stöhnen, sondern wird bisweilen auch vom Austritt rötlicher Fäulnisflüssigkeit aus dem Mund begleitet. Leichen, deren Grab nach einiger Zeit wegen übernatürlicher Verdachtsmomente geöffnet wird, liegen darüber hinaus hin und wieder in einer Körperstellung, die nicht mehr der bei der Einsargung entspricht. Der Grund: Leichengase haben die zeitweise geblähten Glieder verrutschen lassen. Tapfer, wer da nicht an Vampire denkt.
Quelle
Leider habe ich den gesuchten Text immer noch nicht gefunden...

Aber dafür festgestellt, dass die "Haare wachsen nach dem Tod weiter"-Geschichte wohl nicht nur Vampire betrifft:
Diese medizinische Fehlvorstellung geht wahrscheinlich auf einen echten Mythos zurück, und zwar auf den Heiligen Olav (995–1030). Getötet bei der Schlacht am Stiklestad wurde sein Körper ein Jahr nach dem Tod in ein anderes Grab umgesetzt. Augenzeugen berichteten, dass seine Nägel, sein Haar und sein Bart gewachsen wäre. Seine letzte Ruhestadt hat er schlussendlich in Nidarosdomen in Trondheim gefunden, einer wunderschönen romanisch-gotischen Kathedrale. Warum aber auch Mediziner sich von gewachsenen Nägeln postmortal beeindrucken lassen, hängt wahrscheinlich an der nach dem Tod schnell eintretenden Dehydratation der Haut, wodurch es zu einer deutlichen Retraktion der Haut um Nägel und Haare herum kommt und diese Hautretraktion
dann den Eindruck vermittelt, Fingernagellänge bzw. Haarlänge hätten zugenommen. Tatsächlich aber erfordert das Wachstum von Haaren und Nägeln einen komplexen biochemischen Ablauf, welcher unmittelbar nach dem Tod komplett sistiert.
Quelle
Auch in Gabriel Garcia Marquez' Roman "Von der Liebe und anderen Dämonen" wächst das Haar der Heldin nach deren Tod weiter - bis auf die unglaubliche Länge von 22 m...
(Da ich den Text nach wie vor nicht finde

Werwölfe

Warum ich den Werwolf hier mit aufgenommen habe:
- ein dem Vampir ähnliches Wesen, nur ungleich haariger

- starke Behaarung, vor allem an bestimmten Stellen, galt als ein Indiz für Werwolfstum
- zur willentlichen Werwolfsverwandlung gehört ein Wolfsfell oder Teile davon, und ein Pakt mit dem Teufel (Sympathiemagie? Denke schon.)
- einige Wissenschaftler nehmen as Ursache für den Werwolfsglauben (und Vampirglauben) Porphyrie an, eine Erbkrankheit, deren äußere Symptome unter anderem eine Veränderung der Körperbehaarung, Rotfärbung von Zähnen und Nägeln, Lichtempfindlichkeit sind; ferner leiden die Erkrankten oft an Schmerzen, Krämpfen und Psychosen - alles in allem muss dies in früheren Zeiten ein unheimliches Phänomen gewesen sein...
Hab mal was vom Wiki-Artikel über Porphyrie rüberkopiert:
Erbliche Porphyrien sind seltene Erkrankungen, die meist einen komplizierten Erbgang aufweisen (Überspringen mehrerer Generationen etc.) und daher häufig nicht erkannt werden; dies stellt einen nicht unerheblichen Risikofaktor für die Betroffenen dar, da die Erkrankungen extrem schmerzhaft und potenziell lebensbedrohlich sind.
„Drakula-Symptome“: Erythrodontie („Blutzähne“), Photophobie (Tagschläfer), Anämie (Blässe aufgrund mangelndem roten Blutfarbstoffs)
„Werwolf-Symptome“: Hypertrichose (vermehrte Gesichtsbehaarung nach Abheilen der Photodermatose), Erythrodontie („Blutzähne“), Nasen- und/oder Fingerlosigkeit (Verstümmelung infolge Knorpel-Knochen-Gewebezerstörung)
Bilder (nicht schön, überlegt euch, ob ihr das angucken wollt):
Behaarung - hier eine Hand, Hautveränderungen, Verfärbung der Zähne - es gibt noch mehr und teils ziemlich eklige Bilder im http://www... überlegts euch also bitte, ob ihrs googlen wollt.
Aua. Die Erklärung, warum "Werwölfe" bzw. die armen Schweine, die man dafür hielt, miese Laune haben, erübrigt sich dann wohl...
Als eine weitere mögliche (reale) ursache gilt - laut wikipedia - Lupus, eine Autoimmunkrankheit. Ich halte angesichts der Symptome Porphyrie aber für wahrscheinlicher. (Meine Überlegungen, sie müssen nicht richtig sein.)
Abrupter Schwenk zurück zur Mythologie:
Lykanthropen waren im Mittelalter schnell ausgemacht, zumal wenn sie Merkmale hatten, die im Volksglauben einem Werwolf zugeschrieben wurden: kleine, spitze Ohren, hervorstehende Zähne, buschige Augenbrauen, die über der Nase zusammengewachsen waren, behaarte Innenhände, lange Finger mit gekrümmten Nägeln oder einen gehaarten Fleck auf dem Rücken.
[...]
Es sind mehrere Wege überliefert, wie ein Mensch sich in einen Werwolf verwandeln kann. Etwa durch Zauberumhänge aus Wolfsfell, über magische Rituale, das Trinken aus einer Quelle, an der sich Wölfe versammelt hatten oder den Verzehr von Wolfsfleisch oder -hirn.
Im Mittelalter glaubte man, ein Hexenmeister oder Zauberer könne sich ohne weiteres in einen reißerischen Wolf verwandeln und seine Feinde auf diese Weise unerkannt angreifen. Hatte ein vermeintlicher Werwolf Schaum vor dem Maul, konnte er – ähnlich einem Vampir – jeden anderen Menschen durch seinen Biss ebenso zum Werwolf machen.
Schaum vor dem Maul deutet auf Tollwut hin. Es könnte aber auch sein, dass es damals bei einigen Menschen durch den Genuss von mit Mutterkornpilzen behaftetem Roggenbrot zu einer Vergiftung kam, die eine Art Rauschzustand und Werwolfhalluzinationen auslöste.
Quelle
Es gibt übrigens nicht nur Werwölfe... *klick*-> sehr (!) interessanter Link mit geschichtlichen, mytholgischen, medizinischen und religiösen Bezügen.
Wollte noch anmerken (nur der Vollständigkeit halber, weil ihr das eh alle wisst):
Der Wolf (Canis lupus) ist ein sehr soziales Tier. Seine Beutetiere sind Wild aller Art, Kleinsäuger (Nager und Hasenartige), etc. - Menschen gehören NICHT dazu. Nicht mal kleine oder kranke Menschen. Kurzum: Wölfe fressen keine Menschen, im Normalfall flüchten sie vor Menschen.
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Hoffe, der Text ist jetzt besser strukturiert und durch die Farbmarkierungen übersichtlicher...