Medusa

Lange Haare in der Geschichte, in Märchen und Sagen und in der Kunst

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Sagi

Medusa

#1 Beitrag von Sagi »

Medusa ist eine griechische Gorgone, die Tochter zweier Meeresgötter. Sie hatte zwei Schwestern, die uns hier nicht weiter interessieren, und war die einzig sterbliche der drei Schwestern (auch bekannt als Gorgonen).

Die Geschichte in Kürze: Medusa war einst eine schöne Frau. Als jedoch Athene sie beim Herummachen mit Poseidon erwischte, verwandlete sie Medusa in ein Monster mit Flügeln, Fangzähnen, einer echsenartigen Haut, glühenden Augen und Schlangenhaaren. Medusa war nun so hässlich, dass jeder bei ihrem Anblick in Stein verwandelt wurde. *mehr*

Insbesondere die Schlangenhaare finden sich immer mal wieder als Erkennungsmerkmal auf Gemälden, in Comics oder Fantasy-Filmen/-Serien, von daher denke ich, dass dieser Thread nicht ganz unberechtigt ist, es gibt schließlich auch in der realität nicht nur schöne Haare... :wink: :wink: :wink: außer im Langharnetzwerk natürlich... \:D/
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Mata
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#2 Beitrag von Mata »

Quallen werden auch Medusen genannt, weil ihre Tentakel an Haare erinnern.

Es war nicht Medusas Häßlichkeit, die Betrachter in Stein verwandelte - im Gegenteil wurde ihr eine Art verführerischer, wilder Schönheit nachgesagt (in einigen Versionen des Mythos, es gibt mehrere... ).

Wären die drei Medusen nur häßlich wie die drei Graien (die sich einen Zahn, ein Haar und ein Auge teilten, wenn ich mich recht erinnere), gäbe es viel weniger Geschichten über sie. Sie hatte eine monströse Schönheit, ähnlich wie die Sphinx oder andere Mischwesen, die eigentlich gegen die griechische Ästhetik verstoßen, aber deswegen umso faszinierender sind.

Es war ihr Blick, der die Kraft hatte, den Gegner zu versteinern.

Perseus konnte die Medusa nur besiegen, weil Athene ihm riet, in seinen spiegelblanken Schild zu blicken. Das Spiegelbild der Medusa konnte er dann erschlagen, ohne daß ihr versteinernder Blick ihn tötete.

Das ist natürlich eine gute Metapher, die oft benutzt worden ist. Manche Probleme versteinern einen (machen einen untätig), wenn man sie direkt ansieht. Reflektiert dagegen (zum Beispiel im Gespräch mit anderen) läßt das Problem sich erledigen.

J.K. Rowling, die sich überhaupt in Mythen gut auskennt, hat in ihrer Geschichte mit dem Basilisk das Motiv des tötenden Blicks, der nur zeitweise versteinert, wenn er durch andere Medien gebrochen oder reflektiert wird, wieder aufgegriffen.

Das Schlangenhaar, das sich windet, ist ebenfalls zwischen schön und häßlich anzusehen. Schlangen sind ja nicht einfach nur fies wie Mehlwürmer, sie sind schön, gefährlich, geschmeidig, sie erneuern sich, ihr Gift kann auch heilen, und die Griechen haben Schlangen verehrt und auch angebetet (in älteren Kulten).

Caravaggio, dessen rundes Bild Du verlinkt hast (es hat Schildform, wie der Schild des Perseus), zeigt die Medusa im Moment ihres Todes. Sie ist überrascht, geradezu empört, daß man sie töten kann. Während ihr Blick bricht, winden die Schlangen sich weiter. Der Schild ist geradezu dreidimensional plastisch gemalt. Eines meiner liebsten Bilder von diesem genialen Mann.

Später war das Medusenhaupt die Zier von Athenes Brustpanzer, von da aus fand sie ihren Weg auf die BRustpanzer römischer Kaiser.

Super Thema!!!
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Sagi

#3 Beitrag von Sagi »

Jetzt, wo du's sagst, les ich es auch (auf Wikipedia): der Blick der Medusa, nicht ihr Haar... ...öhömm... :oops:
Du kennst dich nicht nur mit Kunst gut aus, sondern auch in der Mythologie. Alle Achtung!! :respekt:
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Mata
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#4 Beitrag von Mata »

Ist mein Job :wink:

Dafür kann ich weder tanzen noch singen noch nähen noch sonst irgendwas praktisches... :cry:
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carmela
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Re: Medusa

#5 Beitrag von carmela »

Aber es macht unglaublich Spaß deinen Erzählungen zumindest virtuell zu "lauschen".

Die Mythologie hatte schon in meiner Kindheit etwas faszinierendes an sich.

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Violetta
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Re: Medusa

#6 Beitrag von Violetta »

Was Medusa angeht bin ich ja durch den guten alten "Kampf der Titanen" versaut. Dieser 80er-Jahre-Streifen mit der Blecheule, der eine oder andere wird sich erinnern 8)
Hier wird Medusa tatsächlich eher häßlich gezeigt, während sie in "Percy Jackson" z.B. von Michelle Pfeiffer dargestellt wird und also sehr schön ist.
Danke auch von mir für Matas Ausführungen, die ich immer sehr gerne lese :D
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goldzopf
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Re: Medusa

#7 Beitrag von goldzopf »

Medusa ist eine tolle Frauenfigur in der griechischen Mythologie. Gerade weil von ihr so etwas bedrohliches ausgeht. Die Schlangenhaare habe ich auch immer mit der besondern Wirkung von (langen) Haaren auf Männer assoziiert. Also quasi die Kraft der Verführung.
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undine11
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Re: Medusa

#8 Beitrag von undine11 »


immer wieder schön!
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undine11
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Re: Medusa

#9 Beitrag von undine11 »

Bild
Bildquelle:
http://www.magcartz.com/music/download/ ... edusa.aspx
Dort findet man noch einiges über Medusa.
Auch ein wenig Musik.
Ist schon interessant,das sie die Schlangenhaare dem Neid anderer Frauen(Göttin Athene) verdankt.
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Re: Medusa

#10 Beitrag von undine11 »

Quelle:https://de.pinterest.com/pin/293015519480973066/
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Re: Medusa

#11 Beitrag von Violetta »

Ja, so kann's einem ergehen :lol:
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joeymc
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Re: Medusa

#12 Beitrag von joeymc »

:mrgreen: So kämmt mein MrMc... Er ist also in Wahrheit Medusa!
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