BlueSky: Mal sehn, ob ich das Maximum wirklich halten kann. Momentan hab ich ja schon 10 Flexis und die neue Drachenflexi lacht mich auch schon sehr an. Aber irgendwann ist ja mal eine Menge erreicht, bei der man zwar zu jedem Outfit den passenden Haarschmuck hätte, aber trotzdem nie alle regelmäßig tragen kann (und meist sind es dann eh immer nur die Lieblingsstücke).
Ich möchte es also generell bei meinen ganzen Haarschmuck so halten - eher Lieblingsstücke und farblich so weit es geht nicht mehrfach. Also nicht 5 blau-silberne Flexis und noch ne blaue Ficcare und so...und was bringen mir 30 Stk. Ketylos, wenn dann letztendlich eh 8 davon fast gleich aussehn?
Kaia: Herzlich Willkommen!

Das mit dem Seife Sieden wird schon noch, nimm dir einfach für den Anfang genügend Zeit dazu

Und vielleicht läuft man sich ja trotzdem mal über den Weg, ich wohne zwar momentan in Graz, bin aber eigentlich auch aus OÖ und vor allem im Sommer häufiger mal oben.
Heutiges Thema:
Ficcare-Reparatur
So...ich hab es jetzt endlich geschafft, meine Border-Ficcare ist endlich fertig

Mit diesem Post möchte ich den Reparaturprozess etwas festhalten -
Achtung Bilderflut!

Hier könnt ihr nachlesen, was mit dieser Ficcare passiert ist:
http://waldelfentraum.blogspot.co.at/20 ... ichen.html
Kurz gesagt - sie wurde von einem Auto überfahren.
Das war der Zustand, wie ich sie bekommen hab, eigentlich schon nach einem Reparatur-Versuch. Sie hatte noch einen
(nicht besonders hübschen) braunen Nagellack drauf, der aber auf den Fotos bereits herunten ist.
Der obere Teil als auch die seitlichen Scharnier-Teile waren ziemlich verbogen, ebenso der Stift. Auf der Seite und unten zum Teil sehr tiefe Kratzer. Das Emaille natürlich auch zerbrochen, das wurde aber schon entfernt, bevor ich sie bekommen hab. Der goldene Lack ist teilweise an den Scharnieren und der Unterseite abgeblättert.
Alles in allem ein eher trauriger Zustand für eine so teure Spange.
Ein Glück war, dass zumindest die Form der Unterseite und die vordere Biegung der Oberseite noch halbwegs gut vorhanden waren.
Der erste Schritt war also, das ganze Teil zu zerlegen. Dazu hab ich die Spange an einer Seite am Scharnier abgeklebt (um nicht noch mehr Kratzer reinzumachen) und das vernietete Köpfchen des Stifts abgezwickt. Den Stift herauszuziehen war gar nicht so einfach, da er S-förmig verbogen war und die äußerst starke Feder, sobald sie nicht mehr ganz an ihrem Platz war, natürlich das ganze etwas gestaucht hat.
Dann hab ich die ganzen Dellen ausgehämmert. Hiervon hab ich leider keine Fotos, mit zwei Händen arbeiten und gleichzeitig zu fotografieren war mir leider unmöglich - daher nur ein Foto von verwendetem Werkzeug und eine Beschreibung des Ganzen.
Um gleich zu sagen - ich hatte dazu kein spezielles Werkzeug, ich hab einfach hergenommen, was gerade da war und zweckmäßig erschien.
Als Unterlage verwendete ich aufeinandergestapelte Holzbrettchen, eine runde Metallscheibe (Durchmesser ca. 5cm, Dicke ca. 1,5-2cm) - weil auf einer geraden Oberfläche kann man mit einer gebogenen Spange nicht arbeiten - und Leder in verschiedenen Dicken zwischen Spange und Arbeitsfläche oder Werkzeug, um sie so gut es geht vor zusätzlichen Kratzern zu schützen.
Werkzeug: ein normaler Hammer, ein Seitenschneider, eine große und eine kleine Kombizange, eine Nut (von dieser aber das flache Ende), ein dicker Metallstift (von einem IKEA-Regal ^^), eine Ahle, ein Senkbohrer (mit Akkuschrauber), eine kleine Feile, ein Schraubstock und zwei schmale Metallplatten (ca. 2-3mm dick).
Zusätzliches Material: 2mm Messingrohr (gekauft bei Conrad), Lack
Mit dem Metallstift und der flachen Seite der Nut (da ihre Spitze aus härterem Metall ist als der Hammer, ging das), und natürlich immer Leder dazwischen, hab ich die Dellen so gut es ging ausgehämmert. Mit der Zange grob die richtige Biegung wieder hergestellt und die Scharniere wieder ausgebogen. Raue Enden hab ich mit der kleinen Feile etwas abgeschliffen. Zum Glück hatte ich eine zweite Ficcare, die mir als Vorlage diente.
Den Stift musste ich ersetzten und neu vernieten. Dazu hab ich ein 2mm Messingrohr, passend zurechtgeschnitten, genommen (leider eine Spur zu dünn, der Originalstift muss wohl ein amerikanisches Maß haben) und die Enden mit einer Ahle und einem Senkbohrer (im Retourgang!) trichterförmig nach außen gebogen und etwas flachgeklopft. Sobald das mit einem Ende gemacht war, musste das ganze wieder zusammengebaut werden. Das war der knifflige Teil, denn die Feder steht ja ziemlich unter Spannung.
Ich hab dazu die Feder zwischen zwei Metallplättchen (diese wiederum im Schraubstock) eingespannt, die beiden Teile der Spange darübergestülpt (mit dem hinteren Teil nach unten) und den Stift eingfädelt. Sobald dieser drin ist, hält das Ganze soweit und man kann das zweite Ende vernieten.
Soweit so gut. Hier noch ein Vergleichsbild mit der zweiten Ficcare von der Seite. In den oberen Posts ist noch ein weiteres Foto der Spange zu diesem Zeitpunkt.
Sie sieht schon noch sehr mitgenommen aus, aber die Form passt wieder und in einem Dutt merkt man von den ganzen Kratzern zum Glück gar nichts.
Der letzte Part war die Lackierung. Ursprünglich wollte ich eine Emaille-Farbe, die man im Backrohr einbrennen kann. Da aber die Bastel- und Kunstbedarfstgeschäfte hier farblich leider eine sehr bescheidene Auswahl hatten, habe ich mich letztendlich doch für Nagellack entschieden. Somit konnte ich ihr auch wieder ihre originale Farbe geben - ursprünglich war es eine Border Burgundy.
Verwendet habe ich von Manhattan die Farbe "Red-Y-Licious", weil es ein wirklich schönes Rot mit feinem goldstichigen Schimmer ist, und als klaren Überlack (in 2 Schichten) einen günstigen Gel-Lack von essence.
Außerdem hab ich noch innen den etwas abgesplitterten Goldlack und das Zähnchen mit Lack eingepinselt.
Hier also das Endergebnis
(das zweite Foto leider etwas unscharf):
Ich bin mit dem Ergebnis äußerst zufrieden, obwohl ich vielleicht die ein oder andere kleine Macke noch etwas besser herausarbeiten hätte können (aber ich weis, wenn ich zu perfektionistisch werde, mach ich es wieder kaputt). Sie kommt natürlich nicht mehr an ein unversehrtes Exemplar ran, aber sie kann sich wirklich wieder sehen/tragen lassen. Und coolerweise hab ich jetzt einen Nagellack der farblich exakt zur Spange passt
Und hier noch ein Tragebild
(in einem bereits etwas zerstrubbelten Dutt):
seeehr seltsame Lichtverhältnisse heute...
Ich hab jetzt außerdem endlich meine Haarschmuck-Sammlung abgelichtet und die Startposts um Fotos ergänzt
